Auswandern: Ein Koch macht Appetit auf Malaysia

Mit ihrer Expertise hat die Zürcher Kantonalbank den Auswanderer Alfred Gafner-Lalji begleitet. Nun, in Malaysia und Pensionär, gibt er im Interview Tipps.

Text: Ina Gammerdinger

Kathmandu – Nepal (Bild: zVg Alfred Gafner)

Auswandern ist für viele ein Traum. Alfred Gafner-Lalji hat es bereits getan. Und die Zürcher Kantonalbank hat ihn mit ihrer Expertise begleitet. Der Schweizer bereiste als Koch die Welt und landete schliesslich in Malaysia. Heute engagiert sich der Pensionär ehrenamtlich und hat im Interview für Neu-Auswanderer viele Tipps. Auch Matthias Leu, Relationship Manager Private Banking International bei der Zürcher Kantonalbank, gibt Inputs.

Herr Gafner, als Koch reisten Sie um die ganze Welt. Wie viel «Schweiz» begleitete Sie?

Alfred Gafner-Lalji: Sehr viel. Die ausschlaggebende Zutat war die erstklassige Berufslehre, nach dem Abschluss standen mir alle Türen der Welt offen. Dazu kamen typische Eigenschaften wie Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und die Offenheit für Neues und Fremdes. Der gute Ruf der Schweiz half mir, mit Menschen zielführend zusammenzuarbeiten.

Nach 25 Jahren in der Schweiz haben Sie im Jahr 2016 den Entschluss gefasst, nochmals auszuwandern – diesmal nach Malaysia. Warum dorthin?

Für das Abenteuer «Ruhestand» überzeugte meine Frau und mich die Insel Penang. Es ist eine multikulturelle Stadt, mit Einflüssen aus Indien, China und auch Europa. Ich kenne keinen anderen Ort auf der Welt, an dem drei Kulturen so gut miteinander harmonieren. Die Menschen sind unbeschwert, freundlich, hilfsbereit, herzlich und ehrlich. Kalt wird es nie – dank der tropischen Klimazone. Die Sicherheit ist hoch, die medizinischen Leistungen sind erstklassig und die Lebenshaltungskosten sind niedrig. Dann kann ich hier an einem Tag drei Landesküchen in einer Wahnsinnsqualität ausprobieren; das habe ich sonst noch nirgends erlebt. Es gibt den wunderschönen Strand, den Dschungel … – Sie sehen: Ich kann gar nicht aufhören, zu schwärmen.

Welche Hürden mussten Sie nehmen?

Aus meiner Sicht gab es keine grösseren Herausforderungen – ausser der Aufenthaltsbewilligung. Meine Frau und ich kamen in Malaysia mit je zwei Koffern an und suchten eine möblierte Wohnung. Diese fanden wir direkt am Meer. In Malaysia ist es zudem leicht, neue Freunde zu finden, die Leute helfen überhaupt gern mit ihrem lokalen Wissen weiter. Man muss sich nicht in eine europäische Enklave zurückziehen. Ungewohnt ist der Strassenverkehr: Viele Autofahrer missachten Strassenmarkierungen. Blinken? Eher nicht.

Addis Ababa – Ethiopia (Bild: zVg Alfred Gafner)

Wie unterscheidet sich das Banking in Malaysia im Vergleich zur Schweiz?

Viele Neuankömmlinge gehen für kleine Bankgeschäfte erst einmal in die örtliche Bankfiliale – nur um zu erfahren, dass ohne den Original-Reisepass gar nichts getan werden kann.

Was schätzen Sie an der Beziehung mit der Zürcher Kantonalbank besonders?

Vertrauen ist die Basis einer jeder Geschäftsbeziehung. An erster Stelle steht für mich die enge, kompetente und persönliche Beziehung zu unserem Kundenbetreuer. Er ist für meine Frau und mich ein unersetzbares Gut. Die vermittelten Finanzprodukte haben sich für uns allesamt als äusserst passend und lohnend erwiesen. Zudem sind sie kostengünstig.

Welchen Leidenschaften gehen Sie jetzt im dritten Lebensabschnitt nach?

Ich nutze die Zeit für neue Rezepte. Regelmässiges Schwimmen hält mich körperlich fit, ebenso mein wöchentlicher Aufstieg auf den Penang Hill. Vom Fuss des Berges bis zur obersten Station auf 833 Metern sind es über fünf Kilometer, teilweise geht es sehr steil nach oben. Es gibt immer wieder Affen, Schlangen und Pflanzen sowie beeindruckende Steinformationen zu sehen – wirklich ein Abenteuer! Und mit MOOC (massive open online course) absolviere ich immer wieder Kurse; diese sind kostenlos und zu unzähligen Themen buchbar. Und natürlich treibe ich meine ehrenamtlichen Projekte mit viel Leidenschaft voran.

Erzählen Sie bitte mehr von Ihren Projekten.

Seit 2010 leiste ich «hands-on»-Einsätze in weniger entwickelten Ländern für das Senior Expert Contact – mit diesem Programm von Swisscontact können pensionierte Fachkräfte allerorten ihre Erfahrung einbringen. So durfte ich hauptsächlich in Nepal junge Köche handwerklich ausbilden. Es berührt mich immer sehr, bei einem späteren Besuch mit Dankbarkeit empfangen zu werden und die Entwicklung selbst zu sehen. Es war ein grosser Schritt hinaus aus meiner Komfortzone, an dem ich jedoch gewachsen bin. 2015 war ich in Kathmandu Augenzeuge jenes verheerenden Erdbebens – eine Tragödie. Einerseits Mantra-Klänge des Om Mani Padme Hum und die tiefe, Ruhe vermittelnde Religiosität, andererseits das kalte Schlafzimmer und die regelmässigen Stromausfälle … das Schöne und Schwierige liegen dort im Alltag nahe beieinander. Das eigene Glück weiterzugeben und zu teilen, kann eine sinnstiftende und erfüllende Aufgabe sein. Albert Schweitzer sagte einmal «Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.» Ich finde, er hat recht.

Welche Tipps haben Sie für alle, die nach Malaysia auswandern wollen?

Eine Auswanderung ist auch ein Risiko. Diesen Schritt zu gehen, muss jeder für sich selbst ganz genau entscheiden. Welchen Grad an Risiko bin ich bereit zu tragen? Für Auswanderungswillige ist Probewohnen ideal: Nicht im Hotel, sondern in einer Wohnung. So weiss man dann, auf was man sich einlässt. Bei einem Umzug empfehle ich, dass man zuerst mietet. Dadurch bleibt man flexibel. Ich sage aus voller Überzeugung allen Auswanderinnen und Auswandern: Willkommen in Malaysia und «Selamat makan», also «Guten Appetit». Geht auf Entdeckungsreise und lasst euch überraschen.

Auswandern: Was finanziell zu beachten ist

Die Zürcher Kantonalbank betreut Auslandschweizerinnen und -schweizer auf der ganzen Welt. Was bietet die Zürcher Kantonalbank diesen Kunden?

Matthias Leu: Wir vom spezialisierten Auslandschweizer-Team sind mit vollem Engagement dafür da, dass Kundinnen und Kunden auch aus der Ferne Bankgeschäfte in gewohnter Schweizer Qualität abwickeln können. Die Zürcher Kantonalbank bietet ihrer Kundschaft nach dem Wegzug aus der Schweiz Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kompetenz. Hierbei dürfen unsere Kundinnen und Kunden auf eine breite Produkt- und Dienstleistungspalette der Zürcher Kantonalbank als Universalbank vertrauen. Wir bieten Auslandschweizerinnen und -schweizer eine solide und stabile Bankbeziehung in ihrer Heimat.

Muss man die Länder persönlich kennen, um Kunden, die dort leben, betreuen zu können?

Viele Mitarbeitende sind viel gereist, interessieren sich für fremde Länder und Kulturen, und vor allem sprechen sie verschiedene Sprachen. In unserem Team betreuen wir Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer weltweit. Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden nicht nur in die Ferne, sondern auch in ihren unterschiedlichen Lebensphasen. Dabei lernen wir immer wieder dazu. Und nein, man muss nicht jedes Land dieser Welt bereist haben, um eine gute Beratung zu gewährleisten.

Aus Zürich fast die ganze Welt beraten: Welche Hindernisse gibt es bei der Betreuung von Auslandschweizerinnen und -schweizern?

Aufgrund rechtlicher, regulatorischer oder steuerlicher Bestimmungen kann die Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen für bestimmte Personen Einschränkungen unterliegen, die sich namentlich aufgrund des Wohnsitzlandes ergeben können. Damit der Neustart im Ausland reibungslos gelingt, empfehlen wir deshalb, frühzeitig zu planen und auf uns zuzukommen.

Checkliste zum Auswandern

Worauf sollten Sie bei einem Wegzug achten? Und bei welchen Schritten ist eine frühzeitige Planung empfohlen? Unsere Checkliste zeigt es Ihnen auf.

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