Im Zeitalter der Digitalisierung haben Daten enorm an Bedeutung gewonnen. Sie fallen an, wenn wir im Internet surfen, Produkte kaufen oder zum Arzt gehen. Daten helfen Unternehmen und Institutionen, ihre Kundschaft besser zu verstehen, neue Produkte zu entwickeln und Forschung zu betreiben. Das macht Daten zu einem wertvollen, schützenswerten Gut. Insbesondere dann, wenn sie persönliche Informationen enthalten.
Das erschwert zugleich die datenbasierte Zusammenarbeit, etwa zwischen Pharmaunternehmen und Kliniken in der Forschung. Das Zürcher Start-up Decentriq hat eine Lösung entwickelt, wie Unternehmen diese Daten dennoch gemeinsam nutzen können. In sogenannten Data Clean Rooms können mehrere Parteien ihre Daten sicher teilen und kombinieren, ohne die Rohdaten offenzulegen. Dabei greift Decentriq bei der Verarbeitung verschlüsselter Rohdaten auf «Confidential Computing» zurück, eine neue, hochsichere Chip- und Cloud-Technologie.
Beeindruckende Kundenliste nach gerade mal fünf Jahren
Mit der eigenen Software-Plattform, die künstliche Intelligenz und Datenschutztechnologien vereint, hat Decentriq nun den ZKB Pionierpreis Technopark 2024 gewonnen. Unter grossem Applaus übergab Jurymitglied Michelle Tschumi bei der Preisverleihung dem Team des Start-ups den Check für das Preisgeld in Höhe von 100'000 Franken. «Die wertvollsten Daten in einem Unternehmen sind im Regelfall auch die sensibelsten, zudem unterliegen sie meist gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben», sagt Tschumi, Head Start-up Finance bei der Zürcher Kantonalbank. «Wir als Pionierpreis-Jury sind überzeugt, dass Decentriq hier einen neuen Standard setzt, indem es mit KI-Tools echten Mehrwert aus geschützten Datenquellen generiert. Mit dem Aufbrechen von Datensilos werden neue wertstiftende Analysen massiv erleichtert, beziehungsweise überhaupt erst möglich gemacht.»
Decentriq wurde 2019 von Maximilian Groth (CEO) und Stefan Deml (CTO) gegründet. Überzeugt hat neben der technisch ausgefeilten Lösung der jungen Firma aber auch ihr bisheriger Erfolg. Decentriq beschäftigt aktuell vierzig Mitarbeitende und verfügt schon heute über einen beeindruckenden Kundenstamm, zu dem unter anderem Kliniken, Verlagshäuser oder auch die Schweizer Armee gehören.