Stärkung der «Financial Inclusion»
Von der fortschreitenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs profitieren auch Bevölkerungsschichten in Entwicklungsländern.
Die fortschreitende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs erreicht immer mehr Bevölkerungsschichten – auch in Entwicklungsländern. Das eröffnet attraktive Ertragsaussichten. Welche Sektoren sich diesbezüglich in einer guten Ausgangslage befinden und wo potenzielle Risiken liegen, legt diese Analyse unter anderem dar.
Der Ausblick bis 2025 für die Zahlungsarten deutet auf einen Wandel hin. Bargeld wird zwar voraussichtlich auch 2025 einen bedeutenden Anteil an den gesamten Zahlungen haben. Dessen Relevanz tendiert aber weltweit nach unten. Die grössten Rückgänge an Bargeldtransaktionen werden in Südamerika, im Mittleren Osten/Afrika und in Europa erwartet.
Gleichzeitig gewinnt laut Prognosen das Zahlungsmittel «Digitales Portemonnaie» überall an Gewicht. Weiter nimmt der Einsatz von Debitkarten vor allem im Mittleren Osten und den afrikanischen Staaten (MEA) sowie in Nord- und Südamerika zu. Die Verwendung von Kreditkarten findet in Europa, in MEA sowie in Südamerika Zuspruch. Und: In Regionen wie Nordamerika dürften Debitkarten die Kreditkarten ersetzen, sodass dort der Nettoeffekt der Plastikkartenverwendung neutral bleibt.
2021 | Europe | Asia-Pacific | MEA | North America | South America |
---|---|---|---|---|---|
Debit Card | 38 % | 14 % | 14 % | 34 % | 25 % |
Cash | 17 % | 8 % | 31 % | 6 % | 24 % |
Credit Card | 23 % | 17 % | 22 % | 36 % | 32 % |
Mobile Wallet | 15 % | 56 % | 21 % | 15 % | 15 % |
Bank Financing | 4 % | 3 % | 6 % | 4 % | 4 % |
Buy now, pay later | 3 % | 1 % | 1 % | 2 % | 1 % |
Prepaid Card | 2 % | 1 % | 4 % | 4 % | 1 % |
Quelle: The Global Payments Report (2022)
Die Zunahme an digitalen Zahlungstransaktionen in Kombination mit dem Rückgang der Bargeldnutzung liessen bislang die Erträge für digitale Zahlungen ansteigen. Die Prognosen zeigen weiterhin nach oben. Das grösste Wachstum wird in Asien-Pazifik (APAC) erwartet.
Die Gründe für das Wachstum der Erträge aus Zahlungsverkehrstransaktionen liegen grundsätzlich im globalen Wirtschaftswachstum. Die Corona-Pandemie beflügelte zusätzlich den Onlinehandel und in der Folge die digitalen Bezahlmethoden. Weitere Gründe für den künftigen Anstieg sind:
Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vereinfacht Transaktionen für Nutzerinnen und Nutzer. Gleichzeitig nehmen aber beispielsweise Cybersecurity-Risiken zu. Das gilt nicht nur für die Endkundschaft, sondern auch für Anbieter digitaler Bezahlmethoden. Cybersecurity-Risiken stellen denn auch das grösste betriebliche Risiko dar. Dahinter folgen regulatorische Risiken. Regulatoren können die Attraktivität digitaler Bezahlmethoden und ihres Marktes signifikant ändern.
Die geschätzten Wachstumsraten für digitale Finanzdienstleistungen in den kommenden Jahren liegen im hohen einstelligen Bereich. Regulatorische Änderungen können die Profitabilität und die Wachstumsraten von Business-Modellen positiv wie negativ tangieren. Und: Mit der Digitalisierung hält auch die Cyberkriminalität Schritt. Die Bewertung von Chancen und Risiken des Digital-Payment-Sektors muss deshalb immer durch Fundamentalanalysen ergänzt werden.
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