Was ist Fracking?

Fracking oder «Hydraulic Fracturing» ist ein Verfahren zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl aus tief liegenden Gesteinsschichten. Erfahren Sie im Beitrag mehr über die Voraussetzungen sowie die Vor- und Nachteile von Fracking.

Text: Cindy Geisel

Die Fördermethode «Fracking» bleibt hoch umstritten, da den wirtschaftlichen Vorteilen erhebliche Umweltrisiken gegenüberstehen.

Fracking oder «Hydraulic Fracturing» ist ein Verfahren zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl aus tief liegenden Gesteinsschichten. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in das Gestein gepumpt, um Risse zu erzeugen, über die das Gas oder Öl entweichen kann. Im Gegensatz zu konventionellen Lagerstätten ist der zu fördernde Rohstoff nicht frei zugänglich, sondern zum Beispiel im Schiefergestein gebunden.

Was sind die Voraussetzungen für Fracking?

  • Das Vorhandensein unkonventioneller Ressourcen wie Öl und Gas in ausreichender Menge
  • Technisches Know-how und spezielle Ausrüstung wie z.B. Bohranlagen, Hochdruckpumpen und eine Vielzahl von Chemikalien wie Säuren oder Biozide
  • Zugang zu ausreichenden Wasserressourcen wie Flüssen, Seen oder Grundwasser
  • Behördliche Genehmigungen und Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften
  • Wirtschaftliche Rentabilität, die von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. den aktuellen Marktpreisen für Energie, vorhandenen Alternativen und den Gewinnungskosten

Als Vorreiter des Frackings gelten die USA, denn sie setzten das Verfahren erstmals 1949 ein. Während Länder wie die USA, Kanada und China Fracking intensiv betreiben, haben andere Staaten diesbezüglich strenge Regulierungen eingeführt oder gar Verbote für diese Förderart erlassen.

Welche Vorteile bietet Fracking?

Zum einen kann ein Land dadurch seine Energieproduktion steigern, damit seine Energieunabhängigkeit fördern und so in der Regel die Energiepreise senken und gleichzeitig Arbeitsplätze in der Industrie schaffen. Gerade in den USA konnte man dies in den letzten Jahren gut beobachten. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen trägt Fracking auch zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei, da Erdgas im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen wie Kohle generell weniger CO2 freisetzt. Ob Fracking tatsächlich klimafreundlicher ist, wird unter Wissenschaftlern jedoch kontrovers diskutiert. Studien zeigen, dass insbesondere bei Schiefergas die CO2-Bilanz sogar deutlich schlechter ausfällt als bei Kohle.

Wie steht es um die Klimafrage?

Mit der Klimafrage kommen wir zu den Nachteilen des Frackings. Weltweit bestehen erhebliche Bedenken gegenüber dem Verfahren, unter anderem wegen der potenziellen Verunreinigung des Grundwassers und des Bodens durch die verwendeten Chemikalien. Gelangt Frack-Wasser durch ein Leck ins Grundwasser, stellt es eine erhebliche Bedrohung für Mensch und Umwelt dar. Darüber hinaus gilt Fracking gar als Auslöser lokaler Erdbeben.

Insgesamt ist und bleibt diese Fördermethode hoch umstritten. Wirtschaftlichen Vorteilen stehen ernstzunehmende Umweltrisiken gegenüber. Der Einsatz von Fracking muss deshalb streng reguliert und überwacht werden, um Umweltschäden zu vermeiden und um die Sicherheit von Mensch, Flora und Fauna zu gewährleisten.

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