Euro­zone und Schweiz stehen vor der Zins­wende

Die Inflation erweist sich als hartnäckiger als bisher angenommen. Zahlreiche Notenbanken rund um den Globus haben angesichts hoher Inflationsraten und einer kräftigen wirtschaftlichen Erholung den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik vollzogen oder diesen eingeleitet.

Text: Martin Weder David Marmet und Simon Lustenberger / Bild: Selina Meier

David Marmet und Martin Weder (v.l.). Bild: Selina Meier
Im Gespräch: David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank, und Martin Weder, Senior Economist Europe bei der Zürcher Kantonalbank.

In den meisten Schwellenländern sind die Leitzinsen im vergangenen Jahr bereits deutlich erhöht worden. Auch die US-Notenbank Fed hat innert weniger Wochen ihre Wertpapierkäufe stark reduziert und dürfte im März 2022 die Zinsen erhöhen. Von den grossen Notenbanken schienen sich neben der Bank of Japan einzig die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) dieser globalen Zinsnormalisierung zu entziehen. Die jüngsten Entwicklungen haben uns zu einer Neueinschätzung bewogen. Neu rechnen wir bereits Ende 2022 mit einer Zinserhöhung der EZB und der SNB.

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