ROIC bewertet die Effizienz eines Unternehmens bei der Allokation des von ihm kontrollierten Kapitals in Investitionen oder Projekte, die in der Höhe der erwirtschafteten Gewinne zum Ausdruck kommt. Die Kennzahl ROIC gibt einen Eindruck davon, wie gut ein Unternehmen, das von den Eigenkapital- und Fremdkapitalgebern aufgenommene Geld zur Erzielung von Renditen einsetzt. ROIC ist nur eine von vielen Kennzahlen zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens – für uns eine zentrale Kennzahl, um Anlageopportunitäten aufzuspüren.
Hier die Herleitung von ROIC aus einer wohl eher bekannteren Grösse, der Eigenkapitalrendite:
Eigenkapitalrendite = Reingewinn / Aktienkapital
Gesamtkapitalrendite (ROIC) = Nettobetriebsgewinn nach Steuern / Gesamtkapital
Gemäss Marktschätzungen steigt der ROIC in der nahen Zukunft
ROIC eignet sich für die Beurteilung, wie sich die Rentabilität eines Unternehmens im Laufe der Zeit entwickelt. Der Kennzahl ROIC kann man unter anderem entnehmen, ob ein Unternehmen im Branchenvergleich eine starke Markt- und Wettbewerbsstellung hat. Den durchschnittlichen ROIC verschiedener Branchen zeigt die nachfolgende Grafik mit Angaben zum durchschnittlichen ROIC der vergangenen fünf Jahre sowie der Erwartung für die kommenden beiden Jahre (Stand Ende Juni 2021). In der überwiegenden Anzahl der Branchen werden in den kommenden Jahren dank der konjunkturellen Erholung deutliche Steigerungen beim ROIC erwartet, zum Beispiel bei den Unternehmen Citrix, Ericsson, Accenture, Bristol-Myers Squibb, ING oder Keycorp, um nur einige wenige zu nennen. Analysten schätzen, dass sich die ROICs von einem 5-Jahresdurchschnitt, der gegenwärtig bei ca. 10% liegt, im Durchschnitt auf rund 13% ausweiten werden. Von dieser rundum positiven Erwartungshaltung gibt es aus heutiger Sicht nur eine Ausnahme: die Immobilienbranche.