Selbst Finanzexpert:innen sind sich einig: Ertragsprognosen sind mit grosser Unsicherheit behaftet. Trotzdem startet man in der traditionellen Strategic Asset Allocation oft mit diesem schwierigsten Teil, der Punktprognose für die verschiedenen Anlageklassen. Bei unserem Ansatz gehen wir bewusst den umgekehrten Weg.
Dieser führt zu robusteren Ertragsprognosen und damit zu einer ausgewogeneren Anlagestrategie. Unsere robusten Ertragsprognosen sind das natürliche Resultat aus dem Risikomodell (siehe erster Beitrag) und aus der fundierten Marktmeinung (siehe zweiter Beitrag). Ökonomisch ist unsere Ertragsprognose die Entschädigung für das eingegangene Risiko. Diese Herleitung erlaubt uns zudem, die getroffenen Entscheidungen für das Risikomodell und die Marktmeinung aufeinander abzustimmen.
Risikomodell und optimale Gewichtung als Input
Damit wir die erwartete ökonomische Rendite herleiten können, benötigen wir das Risiko und die optimale Gewichtung. Das Risiko schätzen wir zukunftsgerichtet mit unserem Faktorrisikomodell bestehend aus neun Risikofaktoren.
Für die optimale Gewichtung starten wir mit einem neutralen Portfolio. Für dieses eignet sich das marktgewichtete Portfolio der Anlageklassen, auch Marktportfolio genannt. Es ist das Portfolio, welches von einem durchschnittlichen Investor gehalten wird. Dieses adjustieren wir mit einem durchschnittlichen Schweizer Home Bias. Hiesige Anleger:innen halten traditionellerweise einen höheren Anteil an Schweizer Aktien und Obligationen. Auf dieses Marktportfolio mit "Swiss Finish" wenden wir unsere Unter- und Übergewichtungen aus den fundierten Marktmeinungen an und erhalten so das optimale Portfolio von Schweizer Anleger:innen.
Robuste Erwartete Renditen als Output
Mit Kenntnissen über das Risikomodell und aus der optimalen Gewichtung können wir die erwarteten Renditen pro Anlagekategorie herleiten. Ökonomisch gilt, dass die erwartete Rendite einer Anlagekategorie mit zunehmendem Risiko und Korrelation zum Markt steigt (siehe nachfolgende Abbildung). Beide Faktoren erhöhen den Buchverlust im Falle einer Korrektur.
Zudem gilt grundsätzlich: Je höher der Anteil einer Anlageklasse im optimalen Portfolio ist, desto höher ist die geforderte Rendite für die Kompensation des Risikos. Diese implizite Herleitung garantiert für die Renditeerwartung eine konsistente Entschädigung des Risikos im Portfoliokontext.