Die Zeit der rekordtiefen Hypothekarzinsen scheint vorbei. Im Zuge der erwarteten Leitzinserhöhungen sind die Schweizer Hypothekarzinssätze gestiegen. Doch deswegen ausschliesslich auf langfristige Festhypotheken zu setzen, ist nicht in jedem Fall angezeigt.
Das Angebot an Hypotheken ist vielfältig, deren Laufzeiten ebenfalls. Welche Hypothek die eigenen Bedürfnisse am besten abdeckt, ist nicht ausschliesslich eine Frage von tiefen Zinssätzen. «Neben der eigenen Zinserwartung gilt es, die individuelle Risikofähigkeit und -bereitschaft sowie die gewünschte finanzielle Flexibilität zu berücksichtigen», sagt David Muggli, Leiter Produktmanagement Finanzierungen bei der Zürcher Kantonalbank.
Wer steigende Zinssätze erwartet und gleichzeitig eine grösstmögliche Planungs- und Budgetsicherheit wünscht, für den bietet sich die Festhypothek an. Einmal abgeschlossen, bleibt der Zinssatz während der vereinbarten Laufzeit unverändert – die Kosten sind plan- und kalkulierbar.
Keine voreiligen Schlüsse
Auch wenn die Zinssätze für Hypotheken in den vergangenen Wochen gestiegen sind, sollten keine voreiligen Schlüsse getroffen werden. Rasch und vor allem markant steigende Zinsen sind in der Schweiz vorerst nicht zu erwarten, auch wenn die Schweizerische Nationalbank einem allfälligen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank folgen könnte.
Die Schweizer Bundesobligationen werden sich der globalen Renditedynamik nicht vollends entziehen können. Dies spricht für leicht höhere Schweizer Renditen und indirekt auch für leicht höhere Hypothekarzinsen; trotz dieser Zinswende wird das Zinsniveau noch für sehr lange Zeit unter dem historischen Durchschnitt liegen.
Gemessen am Durchschnitt der letzten zehn Jahre sind die kurzfristigen Geldmarkthypotheken preislich weiterhin attraktiv. Bei diesen Hypothekarmodellen, wie etwa der Rollover-Hypothek, werden die Hypothekarzinssätze periodisch an den Geldmarktzins angepasst.