Aus dem Home-Office in der Mittagspause kurz auf die Piste. Mit diesen Plakaten warb das Skigebiet Arosa im Februar überall in Zürich. Wenn man pandemiebedingt schon von zu Hause aus arbeiten muss, warum dann nicht gleich aus der Ferienwohnung in den Bergen? So manch ein Städter hat sich in den letzten beiden Jahren diese Frage gestellt. Teilweise wurde sogar der Hauptwohnsitz verlegt und eine Zweitwohnung für den Wochenaufenthalt in der Stadt bezogen. Auch der allgemeine Wunsch nach Raum, Rückzugsmöglichkeiten und Planungssicherheit in Bezug auf die Ferien wurde stärker. Nicht überraschend sind Ferien- oder Zweitwohnungen beliebter denn je, und der Markt boomt.
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Steigt die Nachfrage, so steigen auch die Preise. Dieser simple Zusammenhang zeigt sich in der Preisentwicklung bei Zweitwohnungen.1) Diese kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung – nach oben. So haben die Preise von Zweitwohnungen schweizweit seit Ende 2018 um 17 Prozent zugelegt. Allein im letzten Jahr war ein Preisanstieg von fast 9 Prozent zu beobachten. Die Preisentwicklung der restlichen Schweizer Wohnungen fiel mit einem Plus von 12 Prozent seit 2018 etwas gemächlicher aus.
Wer sucht, der findet?
Die rasante Preisentwicklung reizt so manchen, auch am Wohneigentumsmarkt teilzunehmen – jetzt oder nie. Und wenn das Budget nicht für das freistehende Einfamilienhaus am Stadtrand reicht, dann zumindest für eine kleine Ferienwohnung. Die Verkäufer profitieren und haben ein leichtes Spiel, denn Ferienwohnungen finden immer schneller einen neuen Besitzer. Eine Analyse der Homegate-Verkaufsinserate zeigt, dass sich die durchschnittliche Insertionsdauer für explizit ausgewiesene Ferien- oder Zweitwohnungen in den letzten 5 Jahren beinahe halbiert hat. Im Schnitt sind diese nur noch rund 60 Tage inseriert.
Bei der Suche kommt erschwerend dazu, dass man als Auswärtiger zumeist nicht alle Objekte des lokalen Immobilienmarktes findet. Oft werden Wohnungen lediglich im Dorf bei Maklern im Schaufenster inseriert, oder sie werden unter der Hand verkauft. Aus der Ferne hingegen landet man zum Beispiel auf der in Zürich beliebten und prominenten Suchmaschine Homegate. Unsere Analyse zeigt, dass sich die Anzahl der Homegate-Verkaufsinserate von explizit ausgewiesenen Ferien- oder Zweitwohnungen seit 2017 mehr als halbiert hat. Wurden 2017 noch über 6’500 Zweitwohnungen inseriert, waren es 2021 nur gerade noch 3’000. Beinahe die Hälfte dieser Inserate beziehen sich auf Wohnungen in touristischen Gemeinden. Doch besonders hier sind die Inserate um rund 60 Prozent eingebrochen. Auf der Suche nach einem Zweitwohnsitz muss man demnach schnell sein und auch ein wenig Glück haben.