KMU ZH Monitor: Lancierung einer Studie über Zürcher Unternehmen

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Kanton Zürich sind optimistisch gestimmt. Sie sorgen sich aber wegen des Fachkräftemangels und der Lieferengpässe. Diese Ergebnisse basieren auf einer neu lancierten, künftig jährlich erscheinenden Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Zürcher Kantonalbank.

Text: Livia Caluori / Grafiken: Zürcher Kantonalbank

Der Druck auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist angesichts komplexer Rahmenbedingungen hoch. Die Corona-Pandemie hat diesen noch weiter erhöht. Wie geht es also den KMU im Kanton Zürich? Diese Frage beantwortet der neu lancierte KMU ZH Monitor.

«Kurz zusammengefasst: Den befragten KMU geht es gut», sagt Patrick Sulser, Leiter Corporate Finance. «Viele haben die Corona-Krise erfolgreich gemeistert und schauen nun vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Eine beeindruckende Leistung, die einmal mehr die Anpassungsfähigkeit der Zürcher KMU beweist.» Dies zeigen auch die sieben für die Befragung definierten Schlüsselwerte. Die deutliche Mehrheit ist im positiven Bereich. Einzig die beiden Parameter bisherige Geschäftsentwicklung und künftige Geschäftsentwicklung werden neutral beurteilt. «Grund dafür sind vermutlich die vergangenen, wirtschaftlich sehr schwierigen Monate und die andauernde Unsicherheit der epidemiologischen Entwicklung», erläutert Patrick Sulser.

KMU ZH Monitor: Übersicht der Schlüsselwerte
KMU ZH Monitor: Übersicht der Schlüsselwerte

Herausforderungen: Fachkräftemangel, Lieferengpässe und Konkurrenz

Die 323 Unternehmer wurden auch nach den derzeit wichtigsten Herausforderungen befragt: Dabei wird der Mangel an ausgebildeten Fachkräften von knapp der Hälfte der Unternehmer (47%) am häufigsten genannt, wobei Kleinstunternehmen davon weniger betroffen sind. Am stärksten ausgeprägt zeigt sich dieser Mangel in der Branchengruppe Bau/Architektur (70%). Auch die Lieferengpässe von Roh- und Halbfabrikaten stellen für jedes dritte Unternehmen eine Herausforderung dar. Nicht unerwartet betrifft dies vor allem den Handel (67%) und die Industrie (62%) am häufigsten. Schliesslich ist die Konkurrenz durch inländische und ausländische Mitbewerber eine der am häufigsten genannten Herausforderungen. Rund 30% der befragten Unternehmen sieht sich damit konfrontiert. Je grösser, desto intensiver.

KMU ZH Monitor: Aktuelle Herausforderungen von KMU (n=323, Mehrfachnennung möglich)

Potenzial in der Weiterentwicklung der Unternehmen

Teil der Befragung waren auch Themenfelder, in denen KMU-Vertretende einen Mehrwert für ihr Unternehmen sehen und sich spannende Impulse wünschen. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmenden (46%) möchte im kommenden Jahr ihre Attraktivität als Arbeitgeber weiter erhöhen. Von ebenso grossem Interesse (45%) sind Ideen, die das Unternehmen bei den eigenen Kunden noch besser positionieren. Dicht hinter den beiden Spitzenreitern folgt das Thema Innovation (37%). Dieses ist über alle Branchen hinweg jeweils eines der fünf meistgenannten Themen.

Das Spezielle an diesen Potenzialthemen ist, dass es nicht bei dieser Studie bleiben wird. Vielmehr bilden die Aussagen eine Grundlage für die Zürcher Kantonalbank, um die meistgenannten Themen in den kommenden Monaten gemeinsam mit weiteren Experten vertieft zu bearbeiten.

Die Zürcher Kantonalbank setzt sich seit Jahren bereits mit den Bedürfnissen von KMU auseinander. «Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Volkswirtschaft und damit auch zentraler Teil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und unseres Wohlstands. Deshalb ist die Notwendigkeit einer kontinuierlichen und nachhaltigen Weiterentwicklung unternehmerischer Betriebe zwingend. Dafür wollen wir einen weiteren Beitrag leisten», sagt Patrick Sulser. «Hier setzen wir an: Die Bank wird im Rahmen der Initiative KMU ZH ihr Angebot für Zürcher KMU künftig weiter ausbauen und vermehrt kostenlose Workshops, Webcasts und weiter vertiefte Informationen bieten.»