Apropos Zahlen: Die Ratings der analysierten Inlandschuldner haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Lediglich der Anteil des BBB-Segments stieg um einen Prozentpunkt auf 23 Prozent und erreichte einen neuen Höchstwert. Dominiert wird der Markt unverändert von Schuldnern im AA-Segment
CHF-Anleihemarkt wächst weiter
Ungeachtet des steigenden Zinsumfelds erhöhte sich das ausstehende Anleihevolumen im Verlauf dieses Jahres weiter und lag per Ende Mai 2022 mit CHF 567 Milliarden nur knapp unter dem bisherigen Höchststand vom April 2022 mit CHF 569 Milliarden.
Setzten zudem die Inlandschuldner ihren Aufwärtstrend fort und liegen nun bei CHF 431 Milliarden, haben die Auslandschuldner ihren Abwärtstrend gebrochen und stabilisierten sich um die Marke von CHF 136 Milliarden.
Trotz des gestiegenen Zinsniveaus bleibt das Umfeld für Emittenten weiterhin unterstützend. «Dies dürfte die Emissionstätigkeit im CHF-Anleihemarkt weiter fördern», prophezeit Holger Frisch.
Ein Blick auf die aktuelle Rangliste zeigt: Neben den mit Abstand drei grössten Schuldnern Eidgenossenschaft und den beiden Pfandbriefinstituten folgen unverändert der Kanton Genf sowie die Zürcher und Luzerner Kantonalbank als grösste CHF-Anleiheschuldner.
Mit Roche hat sich der erste und einzige Corporate-Schuldner unter den zehn grössten Inlandschuldnern klassiert. Komplettiert wird die Top 10 durch die Stadt Zürich, die Basellandschaftliche Kantonalbank und den Kanton Zürich.
Eidgenossenschaft, Pfandbriefe, Kantone, Städte und Kantonalbanken beanspruchen wie bereits im Vorjahr 73 Prozent des inländischen CHF-Obligationenmarktes. Die verbleibenden 27 Prozent teilen sich Unternehmen aus den Branchen Industrie, Dienstleistungen, Versorgung, Banken und übrige Finanzunternehmen.
Strompreise auf nie dagewesenen Niveaus
Unbedingt erwähnt sei noch dies: Auch in diesem Jahr widmet sich der Swiss Rating Guide einem Spezialthema: «Schweizer Strombranche», so lautet es diesmal. Am diesjährigen Bondholder-Anlass der Zürcher Kantonalbank im Restaurant Metropol an der Fraumünsterstrasse werden verschiedene Expertinnen und Experten an einer Podiumsdiskussion Fragen zum Thema beantworten. Etwa, welche Herausforderungen stellen sich angesichts der drohenden Stromknappheit und bergen die hohen Strompreise in Europa neben Risiken auch Chancen?