Ökologisch planen, ökonomisch profitieren

Seit ihrer Gründung achtet die GWG auf einen haushälterischen Umgang mit Ressourcen. Bei ihrem neuesten Projekt Vogelsang in Winterthur setzt die Wohnbaugenossenschaft neben energetischen Massnahmen auch auf clevere Lösungen. Die Zürcher Kantonalbank unterstützt diese Anstrengungen durch das ZKB Umweltdarlehen.

Text: Patrick Steinemann / Bilder: Flavio Pinton

Überbauung Vogelsang in Winterthur von aussen
Gemeinschaftlich nutzbare Zusatzräume, eine Velowerkstatt oder Leihangebote vom Auto bis zur Nähmaschine: Beim Vogelsang ist alles dabei.

«Langfristige gesellschaftliche Verantwortung – das liegt quasi in unserer DNA», sagt Doris Sutter. Die Präsidentin der GWG Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Winterthur meint damit nicht nur das Schaffen von günstigem Wohnraum, sondern auch den schonenden Umgang mit Ressourcen. Energie- und Umweltthemen haben deshalb einen festen Platz im Leitbild der 1939 gegründeten GWG.

Keine «grauen» Räume beheizen

Wie das in der Praxis aussieht, zeigt der Vogelsang, ein Ersatzneubau der ersten Wohnsiedlung der GWG aus den Gründungsjahren: Im Sinne einer Nachverdichtung ersetzen 156 Wohnungen die bisherigen 96 Wohneinheiten. Das Bauprojekt ist ganz auf Nachhaltigkeit getrimmt. «Wir wollen das Thema aber nicht auf die Spitze treiben, sondern suchen mit cleveren Ideen die grossen Hebel, um wirklich etwas zu bewirken», sagt Andreas Siegenthaler, Geschäftsführer der GWG. So liefern 40 Erdsonden im Winter Wärme aus dem Boden und im Sommer Kälte aus der Tiefe. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach steuert einen Teil des Stroms für die Wärmepumpen bei. Und ein dauerhaftes Zwei-Schalen-Mauerwerk sorgt dafür, dass keine Energie verloren geht.

Neben diesen energetischen Massnahmen setzt die GWG auf weitere clevere Lösungen. Im Vogelsang sollen etwa keine ungenutzten, «grauen» Räume beheizt werden. Deshalb verfügt die Siedlung über gemeinschaftliche Gästezimmer, Büros und eine Siedlungsküche, welche die Bewohner bei Bedarf temporär und unkompliziert dazumieten können. Der Vogelsang steht zudem für eine ökologische Mobilität: Das Angebot reicht von 18 Velohallen für hunderte Fahrräder, einer hauseigenen Velowerkstatt mit Pumpstation und Velowaschplatz bis zu Carsharing-Fahrzeugen und Parkplätzen mit Stromanschlüssen für Elektroautos in der Siedlungsgarage.

«Unsere Bewohnerinnen und Bewohner müssen aber auch sonst nicht alles besitzen», sagt GWG-Vertreter Siegenthaler. «Über ein siedlungseigenes Online-Verleih-System können sie Dinge, die sie nicht jeden Tag brauchen, einfach ausleihen.» Das kann ein Gummiboot sein, aber auch eine Nähmaschine oder ein Waffeleisen.

Attraktive Konditionen mit dem ZKB Umweltdarlehen

Da der Vogelsang eine Minergie-P-äquivalente Bauweise hat, konnte die GWG bei der Finanzierung vom ZKB Umweltdarlehen profitieren. «Mit den attraktiven Finanzierungskonditionen des Umweltdarlehens honorieren wir Anstrengungen, wie sie die GWG beim Vogelsang unternommen hat», sagt Patrick Hubmann, Kundenbetreuer der GWG bei der Zürcher Kantonalbank. «Die durchdachten und bestens dokumentierten Lösungen beim Vogelsang haben uns überzeugt», so Hubmann weiter. «Deshalb haben wir als langjährige Finanzpartnerin der GWG das nachhaltige Bauprojekt gerne unterstützt.» Die spezielle Form der Festhypothek mit reduziertem Zinssatz ist für Firmenkundenbetreuer Hubmann ein ideales Mittel, damit Kunden energieeffizient bauen oder renovieren können: «Das ZKB Umweltdarlehen ist manchmal ausschlaggebend für zusätzliche Investitionen im Energiebereich.»

Auch für GWG-Präsidentin Sutter ist das ZKB Umweltdarlehen ein wichtiges Element beim Projekt: «Diese Finanzierungslösung bestärkt uns darin, dass wir mit unserer Ausrichtung auf ökologisch sinnvolle Bauten auch ökonomisch richtig liegen.» Für die GWG und Doris Sutter ist deshalb auch bei künftigen Projekten klar: «Langfristig und breit denken lohnt sich, denn nur so profitieren die Genossenschaft, die Bewohner und die Umwelt.»

Kategorien

Ausgewählte Themen