Vom Sparkässeli zum Finanzprofi: Wie Kinder den Umgang mit Geld lernen
Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, wie man mit Geld umgeht. Wenn sie früh verstehen, wie Geld funktioniert, sind sie besser auf das Erwachsenenleben vorbereitet. Auch gibt es Gefahren, die sie kennen sollten. Was können wir tun, um ihnen Sicherheit zu geben? Judith Albrecht, Marktgebietsleiterin Zürichsee, hat dazu die Erlebnis-Sparwochen ins Leben gerufen.
Text: Severin Krobisch
Es herrscht ein besonderes Treiben in der Filiale Wädenswil an diesem leicht bewölkten Herbstmorgen im Oktober. Eine Schar von Kindern iIm Alter von fünf bis zwölf Jahren, begleitet von ihren Eltern, nehmen an der Erlebnis-Sparwoche teil. Spielerisch lernen sie mit den Maskottchen «Filou», wie man spart und warum es wichtig ist, frühzeitig finanzielle Verantwortung zu übernehmen.Diese Szenen verdeutlichen, dass es der ZKB um mehr geht als das blosse Anbieten von Finanzdienstleistungen einer Universalbank. Mitten in diesem Gewusel treffen wir Judith Albrecht, Marktgebietsleiterin der Region Zürichsee, an. Sie zeigt auf, warum finanzielle Bildung und der verantwortungsvolle Umgang mit Geld schon in jungen Jahren von grosser Bedeutung ist.
Judith Albrecht, wie hat sich das Verhältnis zu Geld bei der neuen Generation von Kundinnen und Kunden verändert?
In der Schweiz erleben wir derzeit einen spannenden Wandel im Umgang mit Geld. Die neue Generation unserer jüngsten Kundinnen und Kunden kennt physisches Geld vermehrt nur noch von der Spielzeugkasse. Die prägenden Erfahrungen, wie das Einzahlen des gesparten Geldes aus dem Kässeli in die Bank, werden immer seltener. Früher war es üblich, dass Kinder durch «Ämtli» wie Rasenmähen oder das Ausräumen des Geschirrspülers einen kleinen Batzen erhielten und diesen sorgfältig ins Kässeli legten. Heute wird das Geld oft überwiesen, was das Verhältnis zu Geld verändern kann. Wir sehen oftmals nur noch die Zahl auf unserem Konto, statt das Geld in der Hand zu halten. Um zu vermeiden, dass das Verhältnis zu Geld verloren geht, haben wir die Erlebnis-Sparwoche ins Leben gerufen. Kinder sollten die Möglichkeit haben, Geld in seinen unterschiedlichen Ausprägungen haptisch in der Hand zu halten – neben ihrem eigenen Sparbatzen konnten sie Gold, Fremdwährungen und verschiedene Münzen «ergreifen». Uns ging es drum mit unseren verschiedenen Stationen bei der Sparwoche , das Bewusstsein für den Umgang mit Geld zu stärken und gleichzeitig unvergessliche Erinnerungen zu schaffen.
Was können wir tun, um jungen Menschen den Umgang mit Geld zu lehren?
Kurz gesagt: Durch eine Kombination aus früher Bildung, Unterstützung der Eltern und Massnahmen von Banken. Die Zürcher Kantonalbank hat Bildungspartnerschaften mit verschiednenen Bildungsstätten, um unsere Expertise konkret und praxisnah einzubringen. Wir arbeiten zum Beispiel eng mit Schulen zusammen, um finanzielle Bildung in den Unterricht zu bringen. Wir bieten wertvolle Tipps und empfehlen bereits früh den Umgang mit Geld zu lernen, z.B. mit dem ersten Sackgeld oder einem altersgerechten Jugendlohn. Unser ZKB Jugendprivatkonto und ZKB Jugendsparkonto für Kinder und Jugendliche statten wir mit mit Lernmaterialien und Tools zum Sparen aus.
Wie machen wir das abstrakte Thema Geld für Kinder und Jugendliche erlebbar?
Wir tragen mit der Kantonalbank-Kampagne «FinanceMission World» dazu bei, dass Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise den Umgang mit Geld lernen und ihre Finanzkompetenz verbessern: Es ist ein kostenloses, digitales Lernangebot. Diese Kampagnen finden sich auch in den sozialen Medien. Mit der Erlebnis-Sparwoche haben wir dieses Jahr zudem erstmals direkt vor Ort in unseren Filialen ein niederschwelliges Angebot pilotiert, das sich für die finanzelle Bildung einsetzt und sich an Kinder, Jugendliche und deren Eltern richtet (mehr dazu in der Box). Als Bank der Zürcherinnen und Zürcher legen wir Wert darauf, Wissen und Sicherheit in Geldfragen zu vermitteln. Gut informierte Kundinnen und Kunden treffen fundierte finanzielle Entscheidungen.
Neben einem nachhaltigen und umsichtigen Umgang mit den Finanzen sind vermehrt nachhaltige Finanzprodukte und -dienstleistungen gefragt, die zu einer lebenswerteren, ressourcenschonenderen und gerechteren Welt beitragen.
Judith Albrecht: Nachhaltigkeit ist seit jeher Teil unseres Leistungsauftrags und somit ein zentraler Bestandteil unserer Identität und unseres Handelns. Der Leistungsauftrag der ZKB verpflichtet uns, einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung des Kantons Zürich zu leisten. In meiner Rolle als Marktgebietsleiterin bedeutet dies, dass ich sicherstelle, dass unsere Dienstleistungen und Produkte nicht nur finanziell attraktiv, sondern auch verantwortungsbewusst und nachhaltig sind. Der Leistungsauftrag leitet unsere strategischen Entscheidungen und operativen Tätigkeiten, indem er uns daran erinnert, dass wir nicht nur für unsere Kundinen und Kunden, sondern auch für die Gemeinschaft und die Umwelt Verantwortung tragen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns bei der ZKB zudem, langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. Diese Beziehungen beginnen oft schon sehr früh, zum Beispiel mit dem ersten Jugend- oder Geschenksparkonto. Letzteres auch in Form eines Sparfonds, zum Beispiel von der Gotte oder des Göttis. In meinem Marktgebiet legen wir grossen Wert darauf, diese langfristigen Beziehungen auch mit Anlässen und Veranstaltungen, die nahe an der Bevölkerung sind und zur Region passen, aufzubauen.
Was heisst finanzielle Bildung?
Nehmen wir das Beispiel von Anna (16). Bisher hatte sie regelmässig auf ihr Kinderkonto einen Teil ihres Sackgeldes einbezahlt. Mit dem Start der KV-Lehre hat sie den ersten Lohn ihres Lehrbetriebs auf ihr frisch eingerichtetes Jugendkonto erhalten. Nun möchte sich Anna einen Überblick über ihre finanziellen Möglicheiten verschaffen. Dazu erstellt sie ein Budget, um ihre monatlichen Ausgaben im Blick zu behalten, und informiert sich über verschiedene Spar- und Investitionsmöglichkeiten, wie ein ZKB Bildung plus Sparkonto oder ein Swisscanto Fonds für langfristige Anlagen. Durch dieses Wissen kann Anna verantwortungsvoll mit ihrem Geld umgehen und langfristig finanzielle Sicherheit aufbauen. Anna entwickelt also ein Verständnis, wie Geld funktioniert. Dazu gehört, wie Geld verdient, gespart, ausgegeben und investiert wird. Kurz gesagt: Sie weiss gut mit Geld umzugehen.
Unser Leistungsauftrag: Mehr als eine Bank
Der Leistungsauftrag der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist ein zentraler Bestandteil unserer Identität und unseres Handelns. Er verpflichtet uns, einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung des Kantons Zürich zu leisten. Der Leistungsauftrag leitet unsere strategischen Entscheidungen und operativen Tätigkeiten, indem er uns daran erinnert, dass wir nicht nur für unsere Kundinnen und Kunden, sondern auch für die Gemeinschaft und die Umwelt Verantwortung tragen.
Erlebnis-Sparwoche
Erlebnis-Sparwoche
Anfang Oktober 2024 verwandelte sich das Marktgebiet Zürichsee in ein wahres Paradies für Familien. Die Erlebnis-Sparwoche, mit einem bunten Rahmenprogramm in den Filialen Meilen, Thalwil und Wädenswil, begeisterte Gross und Klein gleichermassen. Ein besonderes Highlight war die spannende Schatzsuche, bei der Kinder und ihre Eltern verschiedene Rätsel und Aufgaben rund um das Thema Geld und die Zürcher Kantonalbank lösen mussten. Am Ende wartete ein geheimnisvolles Lösungswort, das den Weg zum Goldschatz offenbarte. Wer die Anzahl der Goldmünzen am genausten schätzen konnte, hatte sogar die Chance, eine Familienkarte für den Zoo Zürich und andere tolle Preise zu gewinnen. Die bunte Malaktion zog viele kleine Künstler an, die eifrig dabei waren, unsere Maskottchen 'Filou' und 'Rhina' zu verschönern. Zudem hatten die Kinder die ganze Woche hindurch die Möglichkeit, ihre gefütterten Sparschweine zu leeren und dafür kleine Preise abzustauben. Diese Aktion wurde rege genutzt und vermittelte den Kindern spielerisch den Wert des Sparens. Es war herzerwärmend zu sehen, wie die Kleinen mit Begeisterung ihre Münzen einwarfen und sich über die kleinen Belohnungen freuten. Für die Jugendlichen gab es das «Speak up!» Podium, bei dem Jugendliche ihre Meinungen und sozialen Engagements mit anderen zu teilen. Insgesamt war der Vormittag voller Aktivitäten und bot viele Möglichkeiten zum spielerischen Lernen.