Sommerzeit ist Ferienzeit. Nachdem letztes Jahr einige Ferienpläne der Pandemie zum Opfer gefallen sind, wünschen sich viele für diesen Sommer ein besonders schönes Feriendomizil. Entsprechend gross ist der Andrang an den Flughäfen. Aber Moment – wie war das nochmal mit dem hohen CO2-Fussabdruck von Fernflügen, der zu neuen Wortkreationen wie Flugscham geführt hat?
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat ein Projekt namens «Be a hero, fly CO2 zero» lanciert, um genau solchen Gewissensbissen entgegenzuwirken. Dabei können die verursachten CO2-Emissionen des eigenen Flugs mit einer Spende an ein Projekt zur Wiederaufforstung in Panama kompensiert werden. Das klingt erst einmal nicht schlecht; aber weshalb kann man die Flüge nicht gleich ganz ohne Treibhausgasemissionen anbieten?
Treibstoffe ohne Treibhausgase
Prinzipiell existieren drei Möglichkeiten für Flugtreibstoffe ohne Treibhausgase.
Erstens gibt es die Möglichkeit eines elektrischen Antriebs, sozusagen ein Tesla für die Luft. Prototypen kleinerer Elektroflugzeuge gibt es schon seit etwa zehn Jahren, sie haben erste Flugmeilen bereits erfolgreich absolviert. Ob die Technologie allerdings auch für grosse Passagierflugzeuge anwendbar ist, hängt sehr von der zukünftigen Batterieentwicklung ab. Stromspeicher haben derzeit eine viel geringere Energiedichte als fossile Brennstoffe, wodurch batteriebetriebene Flugzeuge viel zu schwer wären.
Zweitens gibt es die Möglichkeit wasserstoffbetriebener Flugzeuge. Da hierzu grosse Wasserstofftanks nötig wären, müssten Triebwerke, Betankung und Sicherheitskonzepte neu konzipiert werden. Für eine kommerzielle Nutzung müsste zudem Wasserstoff in grossen Mengen bereitstehen, was aktuell nicht der Fall ist. Und damit Wasserstoff auch wirklich klimaschonend ist, müsste er durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Airbus will 2035 das erste wasserstoffbetriebene Passagierflugzeug auf den Markt bringen.