Grosses Bedürfnis, hohe Ausgabebereitschaft
Folglich ist Reisen ein grosses gesellschaftliches Bedürfnis. Gemäss der Tourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) waren 2023 schätzungsweise 1,3 Milliarden internationale Einreisen zu verzeichnen, bei acht Milliarden Menschen. Auch ist die Ausgabebereitschaft beim Reisen sehr hoch. Seit Ende der Coronakrise boomt der Tourismus. Gemäss Statista gaben beispielsweise deutsche Haushalte 2023 trotz allgegenwärtiger Inflation bereits wieder mehr fürs Reisen aus als vor der Pandemie. Denn wir lieben Reisen!
Wichtiger Arbeitgeber
Kein Wunder also, dass sich eine ganze Branche der Erfüllung dieses Bedürfnisses verschrieben hat. Das Angebot ist vielfältig: Tauch- und Badeferien, All-Inclusive-Arrangements, Globetrotter-Sabbaticals, Caravaning und Camping, Gipfelbesteigungen, Inselhopping, Roadtrips und vieles mehr. Alle Ecken und Enden der Welt können erreicht werden. Mit Tourismus wird auch gutes Geld verdient: 2023 erwirtschaftete die Branche gemäss UNWTO rund USD 3,3 Bio, was ca. drei Prozent der globalen Wertschöpfung entspricht. Und der Ausblick ist nach einer Umfrage der UNWTO bei Branchenvertretern weiterhin positiv. Vor allem bei asiatischen Touristen wird eine steigende Reise- und Ausgabebereitschaft erwartet. Die Reisebranche ist zudem ein wichtiger lokaler Arbeitgeber. Der globale Branchenverband World Travel and Tourism Council schätzt, dass 2023 rund 348 Millionen Menschen im Tourismus ein Auskommen fanden. Der Tourismus sorgt jedes Jahr für substanzielle Investitionen und Devisentransfers in strukturell schwache Regionen.
Wenig umweltfreundlich
Zu den Herausforderungen der Branche zählt massgeblich die Dekarbonisierung, denn Reisen ist aktuell wenig umweltfreundlich. Massentourismus und Verdrängungseffekte können Mensch und Umwelt vor Ort auch mehr schaden als nutzen. Die Branche ist ausserdem stark exponiert gegenüber Pandemien, geopolitischen Ereignissen oder Naturkatastrophen.
Investierbare Unternehmen der Reiseindustrie sind vor allem unter Fluggesellschaften, Hotels, Reiseagenturen und Buchungsplattformen sowie Kreuzfahrtanbietern zu finden. Diese sind eher konjunktursensitiven Sektoren wie dem zyklischen Konsum und der Industrie zuzuordnen. Die aktuelle Bewertung gängiger Indizes ist gegenüber einem breiten globalen Aktienindex eher günstig, die Gewinnerwartungen aber auch tiefer. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall schöne Ferien und eine gute Reise!