Grosse Ölunternehmen stehen aufgrund der durch fossile Energieträger verursachten Klimaerwärmung vor grossen Herausforderungen. In den letzten Wochen standen ausnahmsweise nicht die als Energiequelle genutzten fossilen Energieträger, sondern aus Öl und Gas hergestellte Produkte im Mittelpunkt: Plastikartikel. Die Bedrohungslage aus Sicht der Ölindustrie ist jedoch dieselbe, denn ein Drittel der Nachfrage nach Öl ist der Petrochemie zuzuordnen und bislang ist man hier von einem starken Wachstum ausgegangen.
Die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat in diesem Frühjahr eine Resolution verabschiedet, um das erste globale Abkommen zur Vermeidung von Plastikmüll zu schaffen. Von der Resolution über das Abkommen bis hin zur effektiven Reduktion des Plastikmülls ist es natürlich ein langer Weg. Das Besondere an der Resolution ist aber, dass alle Unterzeichnerstaaten einer rechtlichen Verbindlichkeit zugestimmt haben. Das Abkommen könnte neben Zielgrössen für das Recycling auch einen Verzicht auf Einwegkunststoffe oder eine Obergrenze für die Kunststoffproduktion beinhalten.
Viele Vorzüge – aber eine ökologische Bedrohung
Der Siegeszug von Plastik ist einfach zu erklären: Plastik ist günstig herzustellen, leicht, vielseitig einsetzbar, strapazierfähig und robust. So robust nämlich, dass es sich nicht biologisch abbaut, sondern nach vielen Jahren in Mikroplastik zerfällt. Und da sind wir auch schon bei den Nachteilen. Mikroplastik reichert sich in der Umwelt an und gefährdet Lebewesen und Ökosysteme.