«Vor mehr als einem halben Jahrhundert wurden im Rahmen des US-amerikanischen Mondlandeprogramms die ersten Menschen auf den Mond gebracht, wobei Wasserstoff als Treibstoff für den Raketenantrieb und Brennstoffzellen aus amerikanischer Produktion an Bord des Raumschiffs verwendet wurden.» Mit diesem Satz beginnt die Formulierung der nationalen Strategie für sauberen Wasserstoff des amerikanischen Ministeriums für Energie (DOE), die vor wenigen Wochen als Entwurf veröffentlicht wurde.
Der Einstieg mit Referenz an das frühere Apollo-Programm soll nicht nur aufzeigen, dass die Amerikaner Expertise in der Wasserstofftechnologie haben, sondern auch, dass mit ihr an etwas ganz Grosses angeknüpft werden soll.
Das DOE hat mit «Hydrogen Shot» ein ähnlich gigantisches Projekt wie die damalige «Moonshot Initiative» aus dem Boden gestampft. Die massiven Subventionen dafür untermauern die Ambition: Im Infrastructure Investment and Jobs Act von November 2021 sind USD 10 Mrd nur für Investitionen in grünen Wasserstoff vorgesehen. Zusätzliche Steuervergünstigungen für die Produktion von grünem Wasserstoff sind im Inflation Reduction Act vom August 2022 enthalten. Dreimal die Eins ist das Ziel: Innerhalb von einer Dekade soll 1 kg sauberer Wasserstoff für USD 1 produziert werden. Kann Wasserstoff angesichts dieser ehrgeizigen Ziele einen Beitrag zur Energiesicherheit liefern?