Das regelmässige Rebalancing eines Portfolios gegenüber der gewählten Anlagestrategie ist keine grosse Sache – könnte man meinen. Doch die Praxis birgt Tücken, die uns zur Entwicklung unseres Systematic Rebalancing Ansatzes veranlasst haben.
Bislang kommen beim Rebalancing verbreitet Kalenderregeln oder Bandbreiten zum Einsatz: Während beispielsweise das quartalsweise Rebalancing das tiefste Risiko im Vergleich zur Anlagestrategie über die Zeit aufzeigt, können mit dem Bandbreiten-Rebalancing die Transaktionskosten minimiert und eine höhere Rendite erzielt werden.
Zu enge Bandbreiten verzerren das Bild
Oftmals orientieren sich Investoren bei der Festlegung der Bandbreiten an den Volatilitäten der entsprechenden Anlageklassen. Auf diese Weise erhalten etwa die eher risikoarmen Obligationen CHF eine engere Bandbreite als die volatileren Aktien Schweiz.
Die Folge ist ein Zerrbild. Wird analysiert, wie oft die jeweiligen Bandbreiten über die Zeit touchiert wurden, fällt auf, dass dies bei den Obligationen CHF häufiger der Fall ist. Im Vergleich zu Aktien Schweiz oder anderen gängigen Anlageklassen wird das Rebalancing demnach fast ausschliesslich aufgrund von Obligationen CHF ausgelöst.
Wie wir am folgenden Beispiel (siehe Grafik unten) zeigen, lösten die Obligationen seit 2006 elfmal ein Rebalancing aus, die Aktien Schweiz beispielsweise aber nur einmal.