Kiefern sind lange des Försters Liebling gewesen: Anspruchslos an die Standortwahl und gutwüchsig – eigentlich ist es der ideale Baum für die schnelle Wiederaufforstung nach Sturmschäden. Wäre da nur nicht der Borkenkäfer, ausgerechnet Kiefern sind bei seiner Speisenwahl auf einem Spitzenplatz.
Expertinnen und Experten suchen weltweit längst nach schädlingsresistenten Baumarten, wobei zunehmend alte oder eigentlich gar nicht mehr angebaute Sorten in den Fokus geraten. Fündig nach diesem begehrten Erbgut wird die Fachwelt unter anderem im Kiefernzapfenarchiv des Botanischen Gartens Grüningen, der über 100 verschiedene Sorten verwahrt.
Im Austausch mit Partnerinstituten
Damit aus dem Zapfen ein Baum werden kann, werden die Samen aus dem Inneren entfernt, wandern dann in die Setzkästen, um eben schliesslich zu einem kleinen Pflänzchen heranzuwachsen. Erst nach drei bis vier Jahren geht es dann an die frische Luft – ab jetzt stärken die Bäume die Artenvielfalt in der freien Natur. Damit dies an möglichst vielen Orten gelingt, stehen botanische Gärten weltweit in einem regen Austausch: Allein der Garten Grüningen verschickte im letzen Jahre seinen Index an 234 Partnerinstitute, woraufhin 27 von ihnen insgesamt 172 Samenportionen bestellten. Andersherum wurden 130 Samenportionen im Anzuchthaus angesetzt.