Stefan Reinhard, eine Immobilie innerhalb der Familie weiterzugeben, kann eine komplexe Aufgabe sein. Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich damit zu beschäftigen?
Die Planung der Pensionierung ist ein guter Zeitpunkt, sich auch Gedanken zur eigenen Wohnsituation im dritten Lebensabschnitt zu machen. Nicht jedes Haus oder jede Wohnung entspricht den Bedürfnissen im Alter. Will man im Einfamilienhaus bleiben oder in eine altersgerechte Wohnung umziehen? Welche Umbaumassnahmen wären notwendig, wenn man im Ruhestand in den eigenen vier Wänden bleiben möchte? Hat ein Kind Interesse, die Immobilie zu übernehmen oder will man sie später verkaufen? Gleichzeitig sollte man sich auch mit der Regelung des Nachlasses auseinandersetzen. Die Gewissheit, dass alles nach den eigenen Wünschen geregelt ist, lässt einen das Leben unbeschwerter geniessen.
Welchen ersten Schritt sollten Immobilienbesitzer, die sich mit der Nachlassplanung befassen, unternehmen?
Mit einer Auslegeordnung verschafft man sich am besten einen Überblick über die eigene Vermögenssituation und klärt, wer von Gesetzes wegen wie viel erbt. So wird deutlich, wie die Partnerin oder der Partner im Todesfall ohne Regelung abgesichert ist und ob Handlungsbedarf für eine Nachlassregelung besteht. Hilfestellung dafür bietet unser Erbrechner auf www.zkb.ch/erbrechner, mit dem sich die persönliche Erbsituation einfach berechnen lässt. Oder man nimmt einen kostenlosen ZKB Erbschaft-Check in Anspruch. Die Kundenbetreuerin oder der Kundenbetreuer zeigt im Rahmen dieser Beratung auf, wer von Gesetzes wegen ohne Nachlassregelung erben würde und welchen Gestaltungsspielraum es gibt, um das Erbe nach den eigenen Wünschen zu regeln. Dies ist eine gute Basis für die weiteren Überlegungen oder den Entscheid, eine Erbschaftsberatung bei einer Expertin oder einem Experten in Anspruch zu nehmen. Bevor eine Expertenberatung in Anspruch genommen wird, sollte man sich über die eigenen Wünsche und Ziele im Klaren sein. Dazu gehört es auch, zu erfahren, ob ein Kind Interesse an der Übernahme der Liegenschaft hat.
Immobilien können zu Lebzeiten an die Nachkommen übergeben oder vererbt werden. Welche Variante bringt mehr Vorteile?
Dies hängt von der individuellen Situation und den eigenen Wohnbedürfnissen ab. Wird das Eigenheim mit Umschwung schlicht zu gross und führt zu einer finanziellen oder körperlichen Belastung, bietet eine lebzeitige Übertragung sicher Vorteile. Man sorgt so auch früh für klare Verhältnisse. Allerdings schränkt man sich mit einer lebzeitigen Übertragung unter Umständen in der finanziellen Flexibilität ein. Viele Menschen möchten auch in den eigenen vier Wänden alt werden – Sie haben eine emotionale Bindung zum Eigenheim und über die Zeit sind auch enge soziale Kontakte zur Nachbarschaft entstanden. Die gewohnte Umgebung zu verlassen kann schwerfallen. In solchen Fällen liegen die Vorteile eher beim Vererben. Was für beide Varianten gilt: Sie müssen gut geplant sein.