Wie lernen Kinder heute den Umgang mit Geld?
Mama bezahlt in der Migros mit der Debitkarte, Papa die Rechnung beim Italiener um die Ecke mit der Kreditkarte; und die Parkuhr bezahlen beide mit TWINT: Kinder erleben das Bezahlen heutzutage fast nur noch bargeldlos. Wie sie trotzdem den Umgang mit Geld lernen, auch wenn es doch kaum sichtbar ist, und wie sie begreifen, dass eine Bankkarte eben nicht bedeutet, unendlich viel Geld zu haben.
Text: Ina Gammerdinger
In den letzten Jahren – verstärkt durch die Pandemie und die Erhöhung der Limite beim Kontaktlos-Bezahlen – haben sich die Transkationen mit bargeldlosen Zahlungsmitteln vervielfacht. Online bezahlen ist und bleibt im Trend. Dies belegen auch die Zahlen: Rund acht Millionen Kreditkarten sind in der Schweiz im Einsatz. Die jüngste Form ist das mobile Bezahlen, damit sind Bezahlvorgänge gemeint, welche über ein Mobilgerät wie Handy, Tablet oder Smartphone getätigt werden.
Gemäss dem Swiss Payment Monitor gewinnt diese Bezahlform zunehmend an Bedeutung. 2019 nutzten erst knapp drei Prozent der Schweizer Bevölkerung die mobile Zahlungsmethode und unterdessen sind es rund 13 Prozent (Quelle: Swiss Payment Monitor 2021 – Wie bezahlt die Schweiz? Ausgabe 2/2021 Erhebung Mai 2021).
Das veränderte Nutzerverhalten bestätigt auch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Nach jener im Jahr 2017 hat die SNB im Herbst 2020 ihre zweite repräsentative Zahlungsmittelumfrage durchgeführt. Von den 2'100 Befragten geben 97 Prozent an, Bargeld für alltägliche Ausgaben zu nutzen. 92 Prozent besitzen eine Debitkarte (2017: 88 Prozent) und 78 Prozent (2017: 63 Prozent) eine Kreditkarte. Die Umfrage zeigt deutliche Veränderungen in der Zahlungsmittelnutzung – der Trend geht vom Bargeld hin zu bargeldlosen Zahlungsmitteln. Gemäss der SNB-Studie hat die Bevölkerung die Innovationen im Bereich der bargeldlosen Zahlungsmittel verstärkt kennen- und schätzen gelernt.
Grosse Gewinnerin ist die Debitkarte: An häufig frequentierten Verkaufspunkten hat sie das Bargeld als beliebtestes Zahlungsmittel abgelöst. Auch punktet sie im Gebrauch hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und Geschwindigkeit sowie mit der direkten Belastung auf dem Bankkonto. Dies ermöglicht jederzeit den Überblickt über die Transaktionen und den aktuellen Kontosaldo. Das veränderte Nutzungsverhalten hat auch Einfluss auf Kinder.
Wo ist das Geld?
Kinder lernen durchs Beobachten und Anfassen. Münzen und Noten zeigen ihnen auf, dass Preise und Werte unterschiedlich sind und Geld nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Auf spielerische Art lernen Kinder, dass Geld ein Tauschmittel ist. Sie verstehen: Für einen Franken bekomme ich ein Wasserglace. Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder bezahlen lassen und sie somit sehen, dass die Münze nach dem Kauf des Glaces auch wirklich weg ist. Ebenso verhält es sich mit Noten. Nach dem Einkauf ist die 50er-Note nicht mehr im Portemonnaie, dafür gab's aber eine 10er-Note und Münzen retour.
Erklären Sie Ihrem Kind den Wert des Geldes – dies beeinflusst das spätere Kaufverhalten und überhaupt den Umgang mit Geld. Weil Kinder mit Bargeld viel weniger als früher in Berührung kommen, es viel weniger anfassen, ist die Handlung des Bezahlens durch die Kartenverwendung schwieriger für Kinder nachvollziehbar. Auch beim Abheben von Bargeld sieht das Kind nur, dass eine Karte in einen Schlitz gesteckt wird und der Automat daraufhin Geld ausspuckt.
Doch woher kommt das Geld? Auch hier müssen Eltern Aufklärungsarbeit leisten. Weisen Sie Ihr Kind beim Einkaufen darauf hin, dass Bankkarten nur verwendet werden sollten, wenn noch genügend Geld auf dem Konto ist. Und dass sich auch nur über den vorhandenen Betrag auf dem Konto verfügen lässt, der gespart ist. Beschreiben Sie in einfachen Worten, dass Sie für Ihre Arbeit bezahlt werden und dass Sie das verdiente Geld statt in einem Sparkässeli eben auf einem Konto bei einer Bank haben.
In der Finanzeducation muss ein Umdenken stattfinden, denn das veränderte Nutzungsverhalten wirkt sich auch auf den Umgang der Kinder mit Geld aus. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Kind über Finanzen und zeigen Sie spielerisch den Umgang mit Bargeld sowie bargeldlosem Bezahlen auf. Nutzen Sie auch die Möglichkeiten, die Ihnen die Zürcher Kantonalbank bietet.
Angebote für Kinder, Jugendliche und Studierende
Speziell an Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren richtet sich das neue Angebot ZKB kids. Basis bilden ein kostenloses Bankkonto und eine Debitkarte. Je nach Reifegrad des Kindes können weitere Optionen mit dazu genommen werden wie zum Beispiel ZKB Twint oder die Info-App.
Mit der Info-App haben die Jugendlichen jederzeit den Überblick über die Transaktionen und den aktuellen Kontosaldo. Die Höhe der Kartenlimiten für die Debitkarte sowie weitere Einstellungen können individuell vorgenommen werden.
Für Jugendliche und Studierende bieten wir die Pakete ZKB young und ZKB student an. In diesen Paketen ist die ZKB Visa Debit Card als STUcard ebenfalls enthalten. Die Kunden profitieren hier zusätzlich von attraktiven STUcard Vergünstigungen.