Maurische Mauern

Ein Bild und seine Geschichte: Für diese Beitragsreihe haben wir im historischen Archiv der Zürcher Kantonalbank gestöbert.

Text: Matthias Wiesmann, Historisches Archiv

Die Marienburg auf der Rückseite eines Jahreskalenders, 1873 (Bild: Zürcher Kantonalbank)
Die Marienburg auf der Rückseite eines Jahreskalenders, 1873 (Bild: Zürcher Kantonalbank)

Im Oktober 1872 war es soweit: Die Zürcher Kantonalbank konnte vom Provisorium im alten Zeughaus am Paradeplatz ins neu erworbene Privathaus Zur Marienburg an der Bahnhofstrasse 9 übersiedeln. Mit seinen Zierelementen und der Zwiebelkuppel strahlte es einen Hauch Exotik aus. Schon damals war aber klar, dass «für künftige Ausdehnung des Geschäfts nicht eben viel Spielraum vorhanden» sei. Der Direktor, der das oberste Stockwerk bewohnte, musste dem Bankrat beispielsweise einen Raum seiner Wohnung als Sitzungszimmer abtreten. Bald wurden deshalb die angrenzenden Liegenschaften dazugekauft. Schliesslich wurde die ganze Häuserzeile abgebrochen, um einen für Bankgeschäfte und Repräsentationszwecke besser geeigneten Bau zu erstellen. Die maurisch angehauchte Marienburg wich 1902 einem Bankpalast im Stil der Neorenaissance.

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