Mit Bildung zu Wohlstand
Wieso muss ich zur Schule? Eine Frage, die Sie sich im Laufe ihres Lebens sicher auch schon einmal gestellt haben. Früh morgens im integrativen Unterricht einer überbesetzten Klasse Dinge lernen, deren Sinn fürs Leben Sie bezweifelten. Was Ihnen damals vielleicht noch nicht bewusst war: Wir geniessen das Privileg, die Schule besuchen zu dürfen, um ein gutes Leben führen zu können. Denn Bildung, also die Aneignung von Wissen, ist die Grundlage unseres Wohlstandes.
Text: Jens Schweizer

Der heutige Wohlstand der westlichen Welt hat seinen Ursprung in der wissenschaftlichen und sozialen Revolution der Industrialisierung ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Einen wesentlichen Grundstein dafür legte die Phase der Aufklärung, die den für die Entstehung von generellem Wohlstand notwendigen Wandel im menschlichen Selbstverständnis brachte. Der zeitgenössische Philosoph Immanuel Kant beschrieb diesen wie folgt: «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Aufklärung ist die Maxime, jederzeit selbst zu denken.» Wer selbst denkt, ist zufriedener und produktiver. Wer selbst entscheidet, braucht jedoch Wissen.
Grosse Bedeutung für Wohlstand
Auch führt ein egalitärer Zugang zu Bildung zu Chancengleichheit und mehr sozialer Gerechtigkeit. Das verstärkte Bedürfnis nach Mitbestimmung resultierte demzufolge in gerechteren und somit stabileren Staatsstrukturen. Entscheidungen wurden rationaler – auf wissenschaftlichen Fakten basierend – getroffen und waren weniger von tierischen Instinkten geprägt, was generell zu friedlicheren Verhältnissen führte. Bildung ist die Grundlage unseres Wohlstandes.

Die Förderung von Bildung scheint aus vielerlei Hinsicht wünschenswert.
Jens Schweizer, Anlagespezialist
Sehr ungleiche Verteilung
Und trotzdem ist der Zugang zu Bildung weltweit sehr ungleich verteilt. Die Wirtschaftsforschenden des IFO-Instituts schätzen in einer 2024 publizierten Studie, dass weltweit mindestens zwei Drittel der Jugendlichen nicht einmal grundlegende Kompetenzen erlangen. In über 100 Ländern erreichen mehr als 50 Prozent der Kinder keine Basiskompetenzen, in 36 davon sind es sogar über 90 Prozent. Am grössten sind die Kompetenzdefizite in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Diese Regionen sind demografisch jung und werden das zukünftige Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum massgeblich beeinflussen.
Förderung notwendig
Die Förderung von Bildung auch in diesen Regionen scheint also aus vielerlei Hinsicht wünschenswert. Vielen Menschen würde so mindestens ein Ausweg aus der Armut und idealerweise ein selbstbestimmteres, gerechteres und friedlicheres Leben ermöglicht. Auch die Vereinten Nationen (UNO) haben deshalb «hochwertige Bildung» als eines ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele verankert. Es gibt Stimmen, die darin das grösste noch zu erschliessende wirtschaftliche und soziale Potenzial der Menschheit sehen.
Wie können Sie Bildung unterstützen? Der Bildungsbereich ist aufgrund seiner Wichtigkeit mehrheitlich staatlich organisiert und nicht gewinnorientiert, weshalb es in diesem Sektor nur wenige börsennotierte Unternehmen gibt. Zulieferer, Privatschulen oder «Edu Tech»-Unternehmen sind anzutreffen. Hier wird und soll aber auch nicht das grosse Geld verdient werden. Es ist daher wenig zielführend, direkt in exponierte Unternehmen zu investieren, um Bildung zu unterstützen. Bildung wird mehrheitlich über Steuergelder, und wo nicht möglich, vor allem über Spenden finanziert. Hier können Sie einen Beitrag leisten.
Um dabei nicht auf Renditechancen verzichten zu müssen, haben die Kantonalbanken mit einer Bildungsoffensive eine kombinierte Lösung geschaffen. Sie investieren dabei in eine breit diversifizierte Anlagelösung mit ausgewogenem Risiko, die jedes Jahr 2 Prozent des Fondsvolumens an den UN-Bildungsfonds «Education Cannot Wait» spendet. Dieser sichert mit seinen Projekten Millionen von Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Bildung. Für Anlegerinnen und Anleger also gefühlt «’s Fünferli und ‘s Weggli».