Der durchschnittliche Schweizer Haushalt hat im letzten Jahr einen Kaufkraftverlust erlitten. Gemäss den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,7 Prozent. Im selben Zeitraum nahm das hiesige Preisniveau um 2,1 Prozent zu.
Die Kaufkraft der Löhne, die sich aus der Anpassung der Nominallöhne an die Inflation ergibt, verringerte sich in der Folge um 0,4 Prozent. Unter dem Strich resultiert damit bereits der dritte reale Kaufkraftverlust der Löhne in Folge.
Mit dieser Entwicklung steht die Schweiz nicht allein da. Im übrigen Europa war die Inflation im Nachgang der Pandemie und aufgrund des Ukraine-Krieges deutlich stärker gestiegen als hierzulande. Der Kaufkraftverlust und folglich der Aufholbedarf bei den Löhnen waren in umliegenden Ländern wie Deutschland entsprechend erheblich grösser. Die rigiden Arbeitsmärkte in grossen Teilen Europas – Entlassungen sind kompliziert und kostspielig – hemmten zugleich das Lohnwachstum. Mit realen Lohneinbussen zwischen 0 und 2 Prozent in den letzten drei Jahren kam die Schweiz vergleichsweise glimpflich davon.