Scheint die Sonne in Ihrem Portfolio?

Die Sonne liefert ein Vielfaches des weltweiten Energiebedarfs. Trotzdem ist der Anteil Sonnenenergie an unserer Energieproduktion noch immer gering. Wo die Herausforderungen liegen und wieso kein Weg an Solarenergie vorbeiführt, lesen Sie im Beitrag von Anlagespezialistin Eva Ahlbom.

Text: Eva Ahlbom

«An der Energiewende führt kein Weg vorbei. Entsprechend ergeben sich für innovative Unternehmen der Branche Opportunitäten», sagt Eva Ahlbom, Anlagespezialistin. (Bild: Getty Images)

1 500 000 000 000 000 000 oder 1,5 Trillionen Kilowattstunden (kWh) – was sagt Ihnen diese beeindruckende Zahl? Genau, es ist in etwa die Energiemenge, die die Sonne jährlich in die Erdatmosphäre liefert. Ein unfassbarer Wert und mehr als das 10'000-Fache des weltweiten Energiebedarfs.

Was ist laut dem World Economic Forum (WEF) die grösste absehbare Gefahr für die Menschheit? Richtig, dass keine geeigneten Massnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden.

Bei dieser Herkulesaufgabe liegt der grösste Hebel bei der Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien. Eine naheliegende Möglichkeit, dies umzusetzen, ist demnach die Nutzung der praktisch unbegrenzten Energie aus der Sonneneinstrahlung.

Solarenergie mit vielen Vorteilen…

Bei der Erzeugung von Solarenergie entstehen weder Treibhausgasemissionen noch Luftschadstoffe. Das macht sie zu einer der saubersten Energiequellen. Zudem sind die Kosten für die Erzeugung von Solarenergie in den letzten zehn Jahren erheblich gesunken. Solarstrom gehört heute zu den günstigsten Energiequellen.

Ein weiterer Trumpf liegt fraglos in der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren globaler Beschaffung. Auch kann der Einsatz von Solaranlagen tagsüber helfen, Stromverbrauchsspitzen zu glätten. Dank des technologischen Fortschritts und der laufenden Weiterentwicklung steigt die Effizienz von Solarmodulen und Energiespeicherlösungen stetig an. Ein Selbstläufer, könnte man meinen. Weshalb aber hat sich die Menschheit diese Möglichkeiten bis jetzt nicht in grösserem Umfang zunutze gemacht und das fossile Zeitalter schon längst hinter sich gelassen?

…aber auch Herausforderungen

Was so einfach klingt, birgt doch einige Herausforderungen. Die Erzeugung von Solarstrom hängt von der Sonneneinstrahlung ab, die im Laufe des Tages schwankt und nachts komplett fehlt. Aufgrund dieser Schwankungen stellt Solarenergie keine konstante Stromquelle dar. An bewölkten Tagen oder in der Nacht muss somit auf andere Stromquellen zurückgegriffen werden, es sei denn, es kommen Energiespeicherlösungen wie Batterien zum Einsatz.

Im Vergleich zu anderen Energiequellen haben Solarmodule eine geringe Energiedichte. Das bedeutet, dass für die Stromerzeugung einiges an Fläche für die Solarmodule benötigt wird. In dicht besiedelten Gebieten ist dies ein unpraktischer und entsprechend umstrittener Punkt. In weniger dicht besiedelten Regionen stellt sich dagegen die Frage der Landschaftsbewahrung. Ironischerweise müssen auch mögliche ökologische Probleme berücksichtigt werden. Zwar ist Solarstrom eine saubere Energiequelle, doch für die Herstellung von Solarmodulen werden Materialien verwendet, die sich negativ auf die Umwelt auswirken können. Darüber hinaus bestehen noch kaum funktionierende Wiederverwendungskreisläufe für ausgediente Solarmodule.

An der Energiewende führt kein Weg vorbei

Viele Länder haben sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahrzehnten klimaneutral zu werden, was zu begrüssen ist. Doch um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, braucht es zwingend global breit abgestützte Entwicklungen, Investitionen und Koordination. An der Energiewende führt kein Weg vorbei. Entsprechend ergeben sich für innovative Unternehmen der Branche Opportunitäten. Seien Sie dabei auf dieser Reise zu einer nachhaltigeren Energiezukunft mittels Sonnenenergie!