Auch für die «offizielle» Schweiz ist Bildungsunterstützung ein zentrales Ziel ihrer Aussen- und Entwicklungspolitik. Zur Erreichung ihrer Bildungsziele arbeitet sie mit multilateralen Organisationen zusammen – ein wichtiger Partner ist «Education Cannot Wait» (ECW).
Der globale, von UNICEF verwaltete Fonds sichert mit seinen Projekten Millionen von Kindern und Jugendlichen in Notsituationen den Zugang zu Bildung. Gleichzeitig setzt er sich für ein stärkeres gemeinsames politisches, operatives und finanzielles Engagement zugunsten der Bildungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten ein. 2023 hat ECW rund 8,8 Millionen Kinder weltweit erreicht. Konkrete Beispiele sind etwa die Weiterführung von Bildung für ukrainische Flüchtlingskinder oder auch ein behindertengerechter Unterricht in Äthiopien. Doch zur Lösung der immer grösser werdenden Probleme mit Bezug auf Bildung ist ECW auf eine nachhaltige Finanzierung angewiesen.
Neue Anlagelösung zugunsten der Bildung
Hier setzt die neue Bildungsinitiative der Kantonalbanken an: Per 24. Juni 2024 wurde eine gemeinsame Anlagelösung lanciert, die Anteilsklasse «Education Initiative Swiss Cantonal Banks» des Anlagefonds «Swisscanto (LU) Portfolio Fund Sustainable Balance (CHF)». Die Anteilsklasse schüttet jährlich und performanceunabhängig zwei Prozent des Fondsvolumens zugunsten von ECW aus. Anlegerinnen und Anleger verzichten damit zugunsten von Bildungsprojekten auf einen Teil ihrer Rendite und haben die Möglichkeit, direkt Wirkung zu erzielen. Der Fonds wurde von der Zürcher Kantonalbank mit Swisscanto Asset Management International SA als Fondsleitung aufgelegt; er ist nur zum Vertrieb in der Schweiz zugelassen.
«Privates Kapital wird so zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen mobilisiert. Die Bildungsinitiative der Kantonalbanken schafft einen wirkungsvollen Beitrag für die Gesellschaft und unterstützt die Wahrnehmung der Kantonalbanken als führende Anbieter von nachhaltigen Anlagelösungen. Ich bin stolz, dass die bewährten Anlagelösungen der Zürcher Kantonalbank hierfür die Grundlage bieten», sagt Urs Baumann, CEO der Zürcher Kantonalbank.
Bei täglicher Liquidität des Fonds können Investoren an der Werteentwicklung des Fonds partizipieren. Ausserdem: Im Kanton Zürich beträgt der Vermögenssteuerwert nur 50% des Nettovermögenswertes. Der Fonds folgt einem Sustainable-Purpose-Ansatz und investiert dabei unter anderem in Unternehmen, welche einen Lösungsbeitrag zu mindestens einem der 17 Social Development Goals der Vereinten Nationen leisten.
«Bei klassischen Einzelspenden wird Geld einmalig für einen bestimmten philanthropischen Zweck zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz dazu verbindet die Bildungsinitiative der Kantonalbanken nachhaltiges Investieren mit einer Spendenauszahlung an ‹Education Cannot Wait› und stellt so sicher, dass über die ‹Kraft der Kapitalmarktrenditen› kontinuierliche Auszahlungen möglich sind», sagt Anja Hochberg, Leiterin Multi Assets Solutions bei der Zürcher Kantonalbank.
Die Kantonalbanken unterstützen das neue Produkt mit einem Startkapital von zehn Millionen Franken. Neben einem Performance-Reporting erhalten die Investorinnen und Investoren einen jährlichen Wirkungsreport zur Verfügung gestellt, der über die Verwendung des gespendeten Geldes Auskunft gibt.
Enge Zusammenarbeit von Eidgenossenschaft und Kantonalbanken
Die DEZA, welche die offizielle Schweiz in den Steuerungsgremien von ECW vertritt, unterstützt die Bildungsinitiative der Kantonalbanken mit einem regelmässigen strategischen Dialog mit der Organisation, der Sicherstellung der Transparenz des Wirkungsreportings von ECW sowie dem Zugang zu anderen bildungsnahen Investoren.