Der Gedanke, einmal in das Bankpräsidium aufzusteigen, kam Mark Roth immer einmal wieder in den Sinn. Schliesslich hat er sich als Vertreter der SP und somit einer der drei grössten Parteien im Bankrat durchaus zum Kreis der Favoriten zählen dürfen. Dass die Ankündigung des Rücktritts von János Blum im Juni 2021 dann doch schneller als erwartet kam, liess aus der Überlegung Roths ein konkretes Vorhaben werden. Es folgten Gespräche und Evaluationen in der Fraktion, bei der FINMA und auch bei einem Executive-Search-Unternehmen. Der Einbezug eines Rekrutierungsprofis wurde mit der Änderung des Reglements über die Wahl des Bankrats und -präsidiums der Zürcher Kantonalbank im vergangenen Jahr neu eingeführt. Mark Roth ist somit der erste Kandidat, der nach neuem Reglement in das Präsidium der Bank gewählt worden ist. Diesen Montag wählte ihn der Kantonsrat ohne Gegenstimmen.
Die Bank im Zentrum
Mit seiner Wahl ins Bankpräsidium erhält die Bank einen noch wichtigeren Stellenwert im Wirken von Mark Roth. Statt nur nebenamtlich, wird er sich in Zukunft vollamtlich um die Belange der Zürcher Kantonalbank kümmern. Er freue sich sehr darauf, die Bank ins Zentrum seiner beruflichen Tätigkeit stellen zu können und den Austausch mit der Generaldirektion zu vertiefen. «Kurz gesagt, ich will noch näher heran an die nahe Bank.»
In Zukunft ist er nicht mehr nur einer von dreizehn, sondern einer von dreien. Befürchtet er als Vertreter der SP im Bankpräsidium in Zukunft mit seinen Positionen häufiger in der Minderheit zu sein? Schliesslich vertreten Jörg Müller-Ganz (FDP) und Roger Liebi (SVP) jeweils eine bürgerliche Partei. Keinesfalls, sagt Mark Roth. Das gemeinsame Ziel der Arbeit im Präsidium sei es, das Beste für die Bank herauszuholen und sie weiter erfolgreich zu lenken; da spiele das Parteibuch kaum eine Rolle.
«Politisch gefärbte Diskussionen werden sich, wenn überhaupt, eher um Kleinigkeiten drehen. Sicher werden wir teilweise etwas andere Schwerpunkte setzen wollen. Grundsätzlich sind wir uns aber über den Auftrag der Bank in unserem Kanton über alle Couleur hinweg einig», sagt Mark Roth. Zumal: Er kenne und schätze die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Präsidium. Auch wenn er früher mit Roger Liebi intensive Diskussionen geführt habe, «wo auch mal die Fetzen flogen» – beide sassen gemeinsam im Gemeinderat der Stadt Zürich –, so sei dies im Bankrat nie der Fall. Eben: Dort stehe die Bank im Zentrum.