Ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen

Die Zürcher Kantonalbank ist mit Stolz eine Bank, die der Gesellschaft verpflichtet ist. Seit über 20 Jahren optimiert die Bank ihren Ressourceneinsatz. So berücksichtigt sie bei ihren Aufträgen die Herkunft und die Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung auf Umwelt und Gesellschaft.

Text: Tanja Müller / Bilder + Video: Simon Baumann

Heute online bestellt, morgen geliefert? Heutzutage ist das der Standard. Die Kundenagenda der Zürcher Kantonalbank hingegen nimmt sich deutlich mehr Zeit und das aus gutem Grund. Das Layout wird im Februar erstellt – neun Monate vor dem Jahr, durch welches die Agenda führen wird. Im März folgt der Druck und danach die Weiterverarbeitung, die gewöhnlich bis September andauert. Aber warum dauert das alles so lange? Es sind 22 Wochen voller Handarbeit von Personen, die durch diese Arbeit eine wertvolle und stinnstiftende Arbeit erhalten.
Bei der Kundenagenda handelt es sich denn auch nicht um irgendein Kundengeschenk, sondern die Bank legt hier – wie bei allen ihren Beschaffungen – grossen Wert auf die ökologischen und sozialen Aspekte des Produktes. Die Kundenagenda ist ein Symbol für die tiefe Verpflichtung der Bank gegenüber ökologischen und sozialen Aspekten.

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Einblick in die Produktion der ZKB Kundenagenda (Video: Simon Baumann)

Kundenagenda schafft Arbeitsplätze

Die ZKB Kundenagenda wird seit 2019 vom Verein Horizonte in Thalwil produziert. Der Verein, gegründet 1990, bietet Menschen mit psychischer Beeinträchtigung eine Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeit, die ihnen auf dem freien Markt oft verwehrt bleibt. Denn diese Menschen stossen in ihrem Alltag oft an Grenzen und laufen Gefahr, aus dem gesellschaftlichen oder sozialen Netz zu fallen. Das Ziel von Horizonte besteht darin, den Menschen Lebensfreude und Lebensqualität durch gesellschaftliche Teilhabe zu bieten.

Mit dem Auftrag für die Kundenagenda liefert die Zürcher Kantonalbank Horizonte einen wichtigen Auftrag. Mit der Produktion der Agenda können fast während des ganzen Jahres Personen mit Beeinträchtigungen sinnvoll beschäftigt werden. Durchschnittlich sind für die ZKB Kundenagenda immer fünf Personen im Einsatz.

Unsere ZKB Kundenagenda ist für mich ein Herzens-Projekt. Denn wir unterstützen damit Menschen, die sonst am Rande unserer Gesellschaft stehen würden. Es ist wunderbar zu sehen, dass sie durch diese Arbeit Wertschätzung erfahren.

Rosanna Madonia Leuthard, Projektleiterin Kundenagenda

Regionale Lieferanten

Unter Nachhaltigkeit versteht die ZKB, erfolgreiches wirtschaftliches Handeln und die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft dauerhaft in Einklang zu bringen. Konkret heisst das, dass die Zürcher Kantonalbank bei der Beschaffung verschiedene Umweltaspekte berücksichtigt: den Produktionsprozess, die Lebensdauer, die stoffliche Zusammensetzung, den Energieverbrauch, die Verpackung, den Transport sowie die Entsorgung eines Produktes. All diese Punkte sind in der Beschaffung wichtig und sollen sozial sowie ökologisch-vertretbare Produkte sicherstellen. Durch die bevorzugte Berücksichtigung regionaler Lieferanten will die Bank ausserdem die Wertschöpfung im Wirtschaftsraum Zürich stärken, Transportwege kurz halten und die Identifikation mit den Kunden ausbauen. Daher stammt die Mehrheit der Lieferanten der ZKB aus Zürich. Für das Jahr 2023 heisst das in Zahlen: 51 Prozent aller Lieferanten stammen aus dem Kanton Zürich, 30 Prozent aus der restlichen Schweiz (total: 81 Prozent) und nur 19 Prozent der Lieferanten der ZKB sind im Ausland ansässig.

Leder aus Äpfeln

Zurück zur Kundenagenda und zum Lieferanten für die Agendahülle: Das Unternehmen Frumat hat seinen Sitz zwar im nahen Ausland, im Südtirol. Doch auch hier ist die Entscheidung für den Lieferanten nicht ohne Grund gefallen. Denn der Frumat-Gründer Hannes Parth ist auch der Erfinder des Apfelleders, aus dem die Agendahülle besteht. Bei der Kundenagenda werden somit nicht nur soziale Aspekte bei der Erstellung berücksichtigt, sondern auch ökologische.

In der Apfelindustrie werden Äpfel, die nicht dem Supermarkt-Standard entsprechen, verwertet, um daraus Säfte oder Mus zu machen. Dabei werden die Kernen, Stängel, Fasern und Schalen meistens aussortiert und anschliessend entsorgt. So entstehen jährlich mehrere Tausend Tonnen Abfälle. Umso genialer ist es, dass Hannes Parth diese Abfälle zu nutzen weiss und daraus Apfelleder herstellt – ein Produkt dass zu 100 Prozent nachhaltig und aus biologisch abbaubaren Materialien ist. Ausserdem werden durch seine Herstellung im Vergleich zu normalem Leder keine wertvollen Ressourcen verbraucht und es entstehen auch keine giftigen Nebenstoffe bei der Produktion. Wie der Apfel selbst, ist das Lederimitat wasserabweisend und steht somit dem Echt- und Kunstleder in nichts nach – ein Alleskönner, der für unsere hochwertigen Kundenagenden eingesetzt wird.

Der Verein Horizonte produziert seit 2019 die ZKB Kundenagenda in Handarbeit.

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