ZKB Pionierpreis Technopark 2021 – Fälschung oder nicht?

Das St.Galler Start-up matriq AG gewinnt mit Codier- und Markierlösungen zur Rückverfolgung von Produkten.

Text: Livia Caluori

Gewinnerbild des ZKB Pionierpreis Technopark 2021: Das Team der matriq AG nimmt den prestigeträchtigen Start-up-Preis entgegen.
Gewinnerbild des ZKB Pionierpreis Technopark 2021: Das Team der matriq AG nimmt den prestigeträchtigen Start-up-Preis entgegen. (Bild: Boris Adolf)

Weltweit ziehen Behörden jedes Jahr aufs Neue gefälschte Produkte aus dem Verkehr. Und jene Fälschungen werden kaum weniger. Doch wie lassen sich Originalerzeugnisse von nachgebildeten Produkten unterscheiden? Hier setzt die matriq AG an. Das St.Galler Start-up hat eine Technologie zur Rückverfolgung von Produkten entwickelt, diese ist erst recht in der Medizinalbranche und in der Autoindustrie unentbehrlich.

Mit ihren neuen Codier- und Markierlösungen gewann das Jungunternehmen nun den prestigeträchtigen ZKB Pionierpreis Technopark 2021. Am Mittwochabend konnten die vier Co-Gründer die mit 98'696.04 Franken dotierte Auszeichnung entgegennehmen. «Der Gewinn des Pionierpreises ist eine grosse Ehre für uns», sagt André Bernard, Co-Gründer und CEO der matriq AG.

QR-Code überzeugt Jury

Die matriq AG kann mit ihrer patentierten Technologie Kunststoffteile individuell und fälschungssicher markieren – günstiger, schneller und sicherer als bisher verwendete Technologien. Notwendig ist einzig ein acht Millimeter grosser Formeinsatz. In Sekundenbruchteilen bringt dieser eine 2D-Codierung im Datamatrix-Format an – ähnlich einem QR-Code. Die Prägung erfolgt in der Herstellungsmaschine, weitere Markierprozesse entfallen. Zusätzliche periphere Geräte werden somit nicht mehr benötigt.

Beispiel für einen matriq-Code auf einer Medikamentverpackung (Bild: matriq AG)
Beispiel für einen matriq-Code auf einer Medikamentverpackung (Bild: matriq AG)

«Uns haben drei Aspekte der Lösung von matriq besonders überzeugt: Die einfache Integration der Markierungstechnologie in den Produktionsprozess, die Zugänglichkeit der Technologie für unterschiedliche Kunststoffe und Produktionsarten sowie die hohe Relevanz für verschiedene Anwendungen. Kurz: Wir in der Jury glauben, dass die Lösung eine weite Verbreitung erfahren wird», fasst Daniel Schoch zusammen.

Seit fünf Jahren ist er Mitglied der Jury des ZKB Pionierpreises Technopark. Ende August gibt er das Amt an Fabian Bamert ab – dieser ist seit März neuer Leiter Start-up Finance der Zürcher Kantonalbank (siehe Interview).

Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank, überreichte die Preise am Event. Er dankte allen drei Finalisten für ihren Einsatz und sagte: «Innovative Produkte wie die ihrigen tragen zum Wohlstand unserer Zukunft bei.»
Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank, überreichte die Preise am Event. Er dankte allen drei Finalisten für ihren Einsatz und sagte: «Innovative Produkte wie die ihrigen tragen zum Wohlstand unserer Zukunft bei.» (Bild: Boris Adolf)

Weitere Preise für Planted Foods und FenX

Neben der matriq AG haben im Finale die Planted Foods AG (Erzeugung von Fleischalternativen) und FenX (Dämmstoffe aus Industrieabfällen) um den begehrten Award und das Preisgeld gekämpft. Die beiden Unternehmen erhielten je eine finanzielle Anerkennung in der Höhe von rund 10'000 Franken. Zum 20-jährigen Jubiläum des Pionierpreises bekam die Planted Foods AG zusätzlich einen Sonderpreis in Höhe von 20'000 Franken. In der Begründung wird hervorgehoben, dass das Start-up eine Pionierleistung erbracht hat, in dem es aussergewöhnlich schnell eine grosse öffentliche Sichtbarkeit beim Verbraucher erreicht hat und in vielerlei Hinsicht den Zeitgeist trifft.

Die feierliche Abendveranstaltung für die Verleihung des ZKB Pionierpreis Technopark musste dieses Jahr wegen der Corona-Bestimmungen auf den 25. August verschoben werden.

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