1×1: Nahrung finden im Wald
Wir schätzen den Wald als Erholungs- und Erlebnisraum. Doch er ist auch ein Ort für die Nahrungssuche. Annemarie Brennwald arbeitet beim Wildnispark Zürich, den die ZKB als Hauptsponsorin unterstützt. Sie weiss, worauf bei der Suche nach Essbarem zu achten ist.
Text: Thaís Zobrist / Illustration: Alina Günter | aus dem Magazin «ZH» 2/2024
Vorbereitung
Überlegen Sie, welche Schätze der Wald zu welcher Jahreszeit bietet und was Sie wirklich benötigen. Informieren Sie sich über die Pflanzen und ihre Bestandteile: Wenn Sie etwa nur die Blüten nutzen wollen, sollten Sie nicht die ganze Pflanze ausreissen. Frisch gepflückte Pflanzen arbeiten noch und sollten Luft bekommen. Nehmen Sie deshalb keinen Plastiksack mit, sondern besser einen Korb, einen Stoff- oder Papiersack.
Unterwegs
Achten Sie auf Ihre Umgebung – schliesslich sind Sie zu Gast in der Natur. Pflücken Sie keine geschützten Pflanzen und nichts auf Privatgelände. Nehmen Sie Rücksicht auf Wildtiere. Pflücken Sie nicht alle Pflanzen vom gleichen Fleck und nichts direkt neben den Wegen, da Hunde dort ihre Spuren hinterlassen. Einige Pflanzen haben giftige Doppelgänger, der Bärlauch etwa das Maiglöckchen. Sammeln Sie deshalb nur, was Sie ganz sicher kennen.
Verarbeitung
Hygiene ist wichtig: Waschen Sie die Pflanzen gut unter kaltem Wasser. Stellen Sie Kräuter in Wasser ein oder lagern Sie das Sammelgut im Kühlschrank – jedoch für höchstens einen Tag. Vieles, was Sie im Wald gefunden haben, können Sie verarbeiten: Nüsse können Sie rösten, Kräuter zu Pesto verrühren, Blüten zu einem Sirup einkochen oder Knospen mit Salz haltbar machen.
Der Wildnispark Zürich bietet regelmässig Kurse zu essbaren Wildpflanzen an.
Serie «1×1»
Wie funktioniert dieses? Wie packe ich jenes am geschicktesten an? Wo erhalte ich die besten Informationen zu einem Thema?
In der Serie «1×1» geben wir kurz und knapp Tipps und Expertenwissen weiter, benennen Do's und Don'ts und erleichtern Ihnen so das Leben in einem bestimmten Bereich.