Hat ein Start-up Erfolg, sagen Experten gern: «Das Unternehmen fliegt.» Beim Zürcher Start-up Wingtra trifft dies gleich mehrfach zu. Am Hauptsitz in der Nähe des Zürcher Einkaufszentrums Sihlcity dreht sich alles um eine Drohne für Luftbildaufnahmen und Fernerkundung. Die Idee zum Flugkörper der besonderen Art hatten Basil Weibel, Max Boosfeld und Elias Kleimann – sie gründeten Wingtra 2016. Bereits ein Jahr später verkauften sie die ersten Modelle für bis zu 25’000 Dollar. Dank ihrer Erfindung standen die damals 29-jährigen Abgänger der ETH Zürich (ETHZ) und der Hochschule St. Gallen auf der «Forbes»-Liste der «30 unter 30».
Besonders ist die Wingtra-Drohne in mehrfacher Hinsicht: Sie startet senkrecht wie ein Hubschrauber. Sobald sie die geplante Höhe erreicht, kippt sie in die Horizontale. Der flache Körper der Drohne funktioniert als Tragfläche, die Rotoren treiben das Flugobjekt an. Während herkömmliche Drohnen mit der Akkulaufzeit kämpfen, weil die Rotoren die ganze Arbeit leisten müssen, gleitet der Wingtra-Flieger energiesparend durch die Luft und macht Bilder, die Wissenschafter später auswerten. So entstand etwa bereits ein hochpräzises digitales 3-D-Modell der Zürcher Innenstadt. Heute sind Wingtra-Drohnen in über 80 Ländern im Einsatz und unterstützen Ingenieure bei der Vermessung von Bauland, Abbaugebieten von Bodenschätzen oder Siedlungen.
Zurzeit entwickelt das 140-köpfige Wingtra-Team die Drohne weiter. Sie soll einfacher werden, leichter zu bedienen, simpler auszuwerten und ohne spezielle Ausbildung zu nutzen sein. Die Nachfrage ist gross, Investoren unterstützen das Start-up: «Wingtra fliegt.»