Arbeiten im Cloud Engineering Team
Kein Drehbuch, kein Tag wie der andere, keine Scheu vor Veränderungen – der Arbeitsalltag von Ueli Wolfisberg, Cloud Engineer bei der Zürcher Kantonalbank, ist alles andere als langweilig. Wieso es Ueli bei der Zürcher Kantonalbank so gut gefällt und warum er sich keinen besseren Job vorstellen kann, erfährst du im nachfolgenden Interview.
Hallo Ueli. WhatsApp, Dropbox, Google Drive und viele mehr – tausende unserer Daten und Bilder liegen bereits heute auf entfernten Servern in der Cloud. Was bedeutet für dich Cloud?
Ich finde die Entwicklung grossartig, dass aufgrund solcher Apps unsere Daten und Bilder überall und jederzeit verfügbar sind. Für mich persönlich steht «Cloud» jedoch weniger für das Benutzen von Applikationen, sondern viel mehr für die radikale Veränderung meines bisherigen Jobs. Aufgrund von Cloudlösungen wurde ich mit 40 Jahren sozusagen über Nacht vom Netzwerkingenieur zum Softwareentwickler.
Früher benötigte ich Kabel und Hardware, um in einem Rechenzentrum ein Netzwerk aufzubauen. Heute passiert das alles über eine Konsole mit ein paar Codezeilen. Meine Arbeit wurde dadurch viel abstrakter und ich benötige nur noch Software, keine Hardware mehr. Für mich ist diese Entwicklung klar positiv. Der Job als Netzwerk-Engineer war lange Zeit etwas verpönt und eher unbeliebt. Heute arbeiten wir mit Codezeilen, Testprogrammen und Automatisierungen – das macht das Netzwerkumfeld wieder attraktiv.
Wie sieht deine Arbeit als Cloud Engineer aus?
Ein funktionierendes Netzwerk und die dazugehörenden Security-Anforderungen bilden die Basis für alle anderen Mitarbeitenden, die in der Cloud arbeiten. Ich entwickle Lösungen und erschaffe die komplette Umgebung. Daher habe ich viel mit Leuten zu tun und tausche mich mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen aus. Mein Job hat dadurch ein hohes Gewicht – andere sind auf mich angewiesen. Das Netzwerk muss stabil und sicher sein, entsprechend trage ich viel Verantwortung.
Was sind typische Herausforderungen, die dich beschäftigen?
Das Thema Sicherheit ist zentral. Würde ein Fehler passieren, wäre die Bank verwundbar. Im schlimmsten Fall würde man Cyberkriminellen einen Angriff ermöglichen. Als Cloud Engineer ist man zudem auch persönlich gefordert. Ein ruhiger Start in den Tag kommt selten vor. Meist geht es direkt los mit Anfragen, und das setzt sich tagsüber fort. Das macht es oft schwierig, den Tag im Voraus zu planen. Mein Job beinhaltet, andere zu befähigen, damit sie arbeiten können. Dabei tauchen immer mal wieder Probleme auf, die man nicht voraussehen kann. In erster Linie bin ich also Troubleshooter.
Und was ist das Beste an deinem Job?
Gerade das Unvorhergesehene macht meine Arbeit so spannend. Stell dir die Cloud als einen riesigen Legokasten vor – ich kann viel ausprobieren, die coolsten Lösungen bauen, diese mit anderen teilen und testen. Als Cloud Engineer arbeite ich in einem eher neuen Bereich – das gilt besonders für die Finanzbranche. Beinahe monatlich gibt es neue Entwicklungen. In den letzten Jahren hat die Branche einen grossen Wandel durchlebt. Vor fünf Jahren war noch keine Bank in der Cloud. Mittlerweile wurde viel geforscht und verschiedene Gutachten wurden verfasst, etwa darüber, welche Daten wo gelagert werden dürfen. Als Cloud Engineer bei der Zürcher Kantonalbank habe ich nun die Chance, eine sehr security-affine Branche in die Cloud zu führen. Etwas Spannenderes kann ich mir nicht vorstellen!
Wie bist du eigentlich Cloud Engineer geworden?
Ich bin gelernter Elektriker und merkte bereits während der Lehre, dass mein Interesse der Telefonie gilt. Daher absolvierte ich anschliessend die Berufsmaturität und stiess an der Fachhochschule in Chur auf einen Studiengang, der meine beiden Leidenschaften Telekom und Informatik kombinierte. Vor meiner Zeit bei der Zürcher Kantonalbank arbeitete ich vorwiegend im Bereich Telefonie (VoIP). In der damaligen Zeit verschmolzen die Welten «Internet» und «Telefonie» zunehmend, was mir zugutekam. Bei der Zürcher Kantonalbank erhielt ich 2018 die Chance, mich im neuen Bereich «Netzwerk und Security» weiterzuentwickeln.
Was muss jemand für deinen Job mitbringen?
Das Wichtigste: Offen sein für Neues. Wenn du nach dem Credo «das haben wir schon immer so gemacht» arbeitest, dann ist der Job als Cloud Engineer definitiv nichts für dich. Man muss Spass daran haben, etwas auszuprobieren. Es gibt kein Drehbuch. Diese Ungewissheit muss man mögen und damit umgehen können.
Softwareentwickler haben womöglich einen kleinen Vorteil, da sie sich mit Codes und Automatisierungen bereits bestens auskennen. Aber ich selbst war ja auch keiner. Als Cloud Engineer brauchst du in erster Linie ein gewisses technisches Verständnis und Offenheit. Alles andere kann man lernen.
Warum arbeitest du bei der Zürcher Kantonalbank?
Zunächst erhielt ich die Chance, in den Bereich «Netzwerk und Security» einzusteigen. Auch im Netzwerkumfeld war ich bereits Teil von spannenden Projekten. Die Zürcher Kantonalbank ist ein super Arbeitgeber: Von den Menschen über die Produkte bis hin zu den Konditionen stimmt für mich alles. Meine persönliche Weiterentwicklung wird stark gefördert – intern wie auch extern. Nach 2 Jahren erhielt ich die Chance mich in die Cloud-Welt einzuarbeiten. Zurzeit besuche ich eine Weiterbildung im Rahmen des MAS Digitale Transformation, die meine Arbeitgeberin unterstützt, und ich schliesse demnächst das CAS Cloud Platform Manager ab.
Was bedeutet #mehrkönnen für dich in deiner täglichen Arbeit?
#mehrkönnen steht für mich klar für mehr Abwechslung und Weiterentwicklung. Letztere auf persönlicher wie auch fachlicher Ebene. Man wird gefördert und unterstützt, aber auch gefordert - im positiven Sinne. Mehr Abwechslung, da ich an vielseitigen Projekten mitarbeiten kann und immer wieder ermutigt werde, meine Komfortzonen zu verlassen. Die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Bereichen funktioniert bestens.