Die Zürcher Kantonalbank steigert Gewinn auf CHF 865 Mio. und schüttet CHF 100 Mio. Corona-Sonderdividende aus

Medienmitteilung vom 12. Februar 2021, 7.00 Uhr (Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR)

  • Rekordhoher Geschäftsertrag von CHF 2'513 Mio.
  • Kundenvermögen auf CHF 362 Mrd. gewachsen
  • Starker Nettoneugeldzufluss von CHF 22,1 Mrd.
  • Ordentliche Dividende von CHF 356 Mio. und zusätzlich Corona-Sonderdividende von CHF 100 Mio. für Kanton Zürich und Gemeinden
  • Über CHF 1 Mrd. Covid-19-Hilfskredite für Firmen und KMU

Die Zürcher Kantonalbank hat 2020 einen Konzerngewinn von CHF 865 Mio. erzielt. Dieser liegt 2,4% über Vorjahr. Dazu beigetragen haben insbesondere die höheren Erträge im Handel, im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie auch im Zinsengeschäft. "Das ausgezeichnete Geschäftsergebnis im von der Corona-Pandemie stark geprägten Jahr zeigt die Stärke unseres diversifizierten Geschäftsmodells. Ich möchte mich ganz herzlich bei unseren Kundinnen und Kunden bedanken, dass sie uns auch in schwierigen Zeiten ihr Vertrauen schenken. Auch in diesem Jahr werden wir die stark von der Krise betroffenen Firmen unterstützen und unsere Verantwortung wahrnehmen", sagt Martin Scholl, CEO der Zürcher Kantonalbank.

Der Kanton Zürich und die Gemeinden erhalten eine ordentliche Dividende von CHF 356 Mio. Hinzu kommt eine nicht zweckgebundene Corona-Sonderdividende im Umfang von CHF 100 Mio. "Die Zürcher Kantonalbank ist eine verlässliche Partnerin - auch in schwierigen Situationen. Mit der Sonderdividende wollen wir unseren Beitrag leisten, um Kanton und Gemeinden in der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen - neben unseren Sonderleistungen für KMU, Kulturschaffende und Jugendarbeitslose", sagt Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank.

Rekordhoher Geschäftsertrag dank breiter Diversifikation

Der Geschäftsertrag wuchs gegenüber Vorjahr um CHF 99 Mio. auf einen Rekordwert von CHF 2'513 Mio. Zur positiven Entwicklung haben alle drei Pfeiler des Geschäftsmodells beigetragen.

Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag mit CHF 1'218 Mio. auf Vorjahresniveau. Während der Brutto-Zinserfolg trotz intensivem Wettbewerb und anhaltendem Negativzinsumfeld um erfreuliche 4% ausgebaut werden konnte, belastete die Corona-Pandemie das Zinsergebnis. Sie liess die ausfallbedingten Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft auf CHF 39 Mio. steigen. Dies steht einer Nettoauflösung von CHF 6 Mio. im Vorjahr gegenüber. Das Hypothekargeschäft als wichtigste Ertragssäule im Zinsengeschäft wuchs mit 4% leicht über Markt. Die Hypothekarausleihungen stiegen per Ende 2020 absolut um CHF 3,4 Mrd. auf CHF 87,7 Mrd.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbesserte sich im Vorjahresvergleich um knapp 4% auf CHF 806 Mio. - insbesondere dank der insgesamt positiven Marktperformance sowie höheren Anlage- und Transaktionsvolumen. Die gute Entwicklung im Wertschriften- und Anlagegeschäft kompensierte den höheren Kommissionsaufwand sowie den Rückgang im übrigen Dienstleistungsgeschäft, der primär auf geringere Erlöse bei den Karten- und Bancomat-Transaktionen aufgrund der gesunkenen Reisetätigkeit zurückzuführen ist.

Im Handelsgeschäft wurden die pandemiebedingten Marktverwerfungen sowie die sich bietenden Marktopportunitäten optimal genutzt. Daraus resultierte mit CHF 459 Mio. ein im Vorjahresvergleich um rund 44% höherer Erfolg. Insbesondere der Handel mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten hat zu dem Anstieg beigetragen, aber auch der Handel mit Devisen, Noten und Edelmetallen sowie der Handel mit Aktien und Strukturierten Produkten entwickelte sich positiv.

Der Handel konnte dank seiner auf das Kundengeschäft ausgerichteten Strategie von höheren Margen und Handelsvolumen profitieren. Die Marktverwerfungen im Frühling führten zwar kurzfristig zu einem erhöhten Risikomass für die Marktrisiken im Handelsbuch. Dieses blieb aber stets innerhalb der Toleranzvorgaben. Mit den Stützungsmassnahmen der Staaten und der Notenbanken sanken die Marktrisiken ab Sommer wieder auf das Niveau vor Corona.

Geschäftsaufwand von Einmaleffekten geprägt

Der Geschäftsaufwand stieg 2020 trotz hoher Kostendisziplin im Vergleich zum Vorjahr um 9,5% auf CHF 1'580 Mio. Dies ist vor allem auf einen höheren Personalaufwand (+9,7%) zurückzuführen, der wiederum massgeblich durch das bereits im Vorjahr beschlossene Jubiläumsgeld in Höhe von CHF 46 Mio. geprägt war. Über die Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in gleicher Höhe wurde dies erfolgstechnisch wieder neutralisiert. Der höhere Personalaufwand spiegelt zudem einen leicht gestiegenen Personalbestand sowie höhere variable Personalkosten, die sich aus dem gesteigerten Konzerngewinn ergeben. Der höhere Sachaufwand (+8,9%) beruht vor allem auf IT-Aufwendungen, die unter anderem zum Ausbau der Infrastruktur angesichts der Corona-Krise getätigt wurden, der Entwicklung und Lancierung der neuen Vorsorge-App frankly sowie der Zentralisierung der Arbeitsplätze in Zürich West. Die Cost Income Ratio lag mit 60,1% (Vorjahr 59,9%) auf einem - gemessen am Geschäftsmodell - guten Niveau.

Nach Abzug der Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten von CHF 117 Mio. und den Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen sowie Verlusten von CHF 14 Mio. ergab sich ein Geschäftserfolg von CHF 801 Mio. Nach Berücksichtigung des ausserordentlichen Ertrags, Veränderungen von Reserven für allgemeine Bankrisiken sowie der Steuern belief sich der Konzerngewinn auf CHF 865 Mio.

Hohe Ausschüttung an Kanton und Gemeinden

Für das Geschäftsjahr 2020 schüttet die Zürcher Kantonalbank dem Kanton Zürich und den Gemeinden inklusive Corona-Sonderdividende CHF 456 Mio. aus (im Vorjahr waren es mit Jubiläumsdividende CHF 506 Mio.). An den Kanton gehen somit CHF 297 Mio. Dividende und CHF 11 Mio. für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Die Gemeinden erhalten CHF 148 Mio.

Zusätzlich wird dem Kanton die Staatsgarantie mit CHF 23 Mio. (Vorjahr: CHF 22 Mio.) entschädigt. Die Leistungen im Rahmen des Leistungsauftrags belaufen sich auf CHF 126 Mio. (Vorjahr: CHF 125 Mio.) Die Bank unterstützt Sponsoringpartner in der Corona-Krise unabhängig von der erbrachten Leistung vollumfänglich.

Hoher Anstieg der Kundenvermögen

Die verwalteten Vermögen stiegen per Ende 2020 auf CHF 362 Mrd., was einer Zunahme von rund 9% zum Vorjahr entspricht. Neben dem erfreulichen Netto-Neugeldzufluss in Höhe von CHF 22,1 Mrd. hat die positive Netto-Marktperformance von CHF 8,9 Mrd. zum Anstieg beigetragen.

Starke Kapitalisierung

Die Zürcher Kantonalbank verfügt weiterhin über eine äusserst starke Kapitalisierung. Die risikogewichtete Gesamtkapitalquote betrug per Ende Jahr 18,9% (Vorjahr: 20,0%). Die Leverage Ratio zur Absorbierung von Verlusten in der regulären Geschäftstätigkeit (Going-concern) sank auf 6,2% (Vorjahr: 7,0%).

Mit ihrer äusserst soliden Kapitalausstattung übertrifft die Zürcher Kantonalbank sämtliche regulatorischen Anforderungen deutlich. Dies gilt auch für die Anfang 2019 in Kraft getretenen und bis 2026 zu erfüllenden zusätzlichen Anforderungen an das Gone-concern-Kapital, das inlandorientierte, systemrelevante Banken im Hinblick auf eine Sanierung oder Abwicklung im Rahmen einer drohenden Insolvenz zur Weiterführung der systemrelevanten Funktionen vorhalten müssen.

Unterstützung für Firmen in der Corona-Krise

Die Zürcher Kantonalbank sieht es als Teil ihres gesetzlichen Leistungsauftrages, die Zürcher Wirtschaft in diesen herausfordernden Zeiten zu unterstützen. Im vergangenen Jahr hat die Bank über 7'800 Anträge von Covid-Hilfskrediten erhalten und dafür insgesamt CHF 1'041 Mio. für Firmen, KMU und Start-ups bewilligt. Seit 4. Januar 2021 stellt die Bank zusätzlich CHF 300 Mio. Überbrückungskredite für KMU bereit.

Ausblick

"Das Umfeld dürfte mit der anhaltenden Pandemie auch 2021 anspruchsvoll bleiben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir gut aufgestellt sind, um erneut ein ansprechendes Ergebnis erwirtschaften zu können", sagt CEO Martin Scholl.

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