Die Zürcher Kantonalbank hat einen rekordhohen Halbjahresgewinn von CHF 541 Millionen erzielt
Medienmitteilung vom 26. August 2022, 7.00 Uhr (Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR SIX Exchange Regulation bzw. Ziff. 16 BX Swiss)
- Der Geschäftsertrag steigt um 6 Prozent, der Halbjahresgewinn um 11 Prozent
- Alle wesentlichen Ertragspfeiler der Bank legen gegenüber Vorjahr zu
- Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) sinkt auf 56,2 Prozent
- Erfreulicher Netto-Neugeldzufluss von CHF 17,8 Milliarden
- Die starke Kapitalisierung liegt weiterhin deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen
Die Zürcher Kantonalbank hat im ersten Halbjahr 2022 einen Rekordgewinn von CHF 541 Mio. erwirtschaftet (Vorjahr: CHF 487 Mio.). Dieser beruht auf der starken Entwicklung des Zinsengeschäfts und des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts sowie der Konstanz im Handelsgeschäft. «Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem hervorragenden Halbjahresergebnis nahtlos an unser Rekordjahr 2021 anschliessen können – und dies trotz dem schwierigen Marktumfeld und den grossen geopolitischen Unsicherheiten», sagt Martin Scholl, CEO der Zürcher Kantonalbank.
Starkes Zinsengeschäft
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat die Zürcher Kantonalbank den Geschäftsertrag um 6% auf CHF 1'344 Mio. gesteigert und damit die Basis für das sehr gute Ergebnis gelegt. Alle wesentlichen Ertragspfeiler haben ihren Anteil zu diesem Zuwachs beigetragen.
Besonders positiv hat sich das Zinsengeschäft entwickelt – dem nach wie vor wichtigsten Ertragspfeiler der Bank. So ist hier der Brutto-Erfolg im ersten Halbjahr um 4,5% auf CHF 667 Mio. gestiegen. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf höhere Erträge aus dem besicherten Interbankengeschäft, auf ein effektives Asset & Liability-Management sowie auf die gestiegenen Zinsen vor allem im US-Dollar zurückzuführen. Laufend beurteilt die Bank Kreditausfallrisiken und andere Risiken und bildet entsprechende Wertberichtigungen und Rückstellungen. Die im ersten Halbjahr netto neu gebildeten Wertberichtigungen sinken im Vergleich zum Vorjahr um CHF 21 Mio. auf rund CHF 17 Mio. – davon betreffen CHF 7 Mio. erwartete Verluste. Insgesamt steigt der Netto-Zinserfolg gegenüber Vorjahr um erfreuliche 8,4% auf CHF 650 Mio. Der Hypothekarbestand als wichtiger Treiber des Zinsenerfolgs wächst dabei in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,5% auf CHF 94,1 Mrd. Dabei hält die Bank unverändert an ihren hohen Qualitätsstandards fest.
Ebenfalls sehr erfreulich hat sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelt: So konnte der Rekordwert des Vorjahrs nochmals um 5,3% auf CHF 473 Mio. gesteigert werden. Positiven Einfluss hatte insbesondere der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft, wobei letzteres von einem starken Zufluss an Neugeldern profitierte.
Auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft hat sich auf sehr hohem Niveau weiter verbessert: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 steigt dieser um 1% auf CHF 211 Mio. – dies in einem von Korrekturen und Unsicherheiten geprägten Marktumfeld.
Ertragsbasis wächst deutlich stärker als Kosten
Der Geschäftsaufwand beläuft sich in der ersten Hälfte des Jahres auf CHF 765 Mio. und liegt damit 3,9% über Vorjahr. Dies ist insbesondere auf einen etwas höheren Personalaufwand zurückzuführen. Der Sachaufwand bleibt mit CHF 210 Mio. unverändert. Da die Ertragsbasis deutlich stärker gewachsen ist als die Kosten, sinkt das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) auf 56,2%.
Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten liegen mit CHF 54 Mio. fast auf Vorjahresniveau (CHF 53 Mio.). Die Position Veränderungen von Rückstellungen, übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste zeigt im ersten Halbjahr 2022 eine Auflösung von CHF 12 Mio. (Vorjahr: CHF 13 Mio.).
Daraus resultiert ein ausgezeichneter Halbjahres-Geschäftserfolg von CHF 537 Mio. (+9,2% gegenüber Vorjahr). Einschliesslich eines ausserordentlichen Ertrages von CHF 8 Mio., der hauptsächlich auf dem Verkauf von Liegenschaften beruht, und nach Abzug von Steuern in Höhe von CHF 4 Mio. ergibt dies einen Halbjahresgewinn von CHF 541 Mio. – gegenüber dem letztjährigen Gewinn ein Plus von 11%.
Hoher Neugeldzufluss, negative Marktperformance
Von Januar bis Juni verzeichnet die Bank einen erfreulichen Netto-Neugeldzufluss von CHF 17,8 Mrd. (Vorjahr: CHF 11,8 Mrd.). Dennoch kann diese positive Entwicklung die negative Performance an den Märkten nicht wettmachen: Die Kundenvermögen verzeichnen im ersten Halbjahr insgesamt eine Abnahme von CHF 21,1 Mrd. (–5,1%). Per 30. Juni 2022 belaufen sich diese auf CHF 388,1 Mrd.
Weiterhin solide Kapitalbasis
Die risikobasierte Eigenkapitalquote auf Basis «going-concern» beträgt per Mitte Jahr hohe 17,6% nach 17,9% am 30. Juni 2021 und liegt damit deutlich über der Anforderung von 12,86%. Auch die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) auf Basis «going-concern» übertrifft mit 6,0% am 30. Juni 2022 die regulatorische Anforderung von 4,5% für systemrelevante Banken deutlich.
Ausblick
«Die hohe Inflation, die Zinserhöhungen durch die Notenbanken, die Entwicklung des Ukraine-Krieges und weitere geopolitische Entwicklungen werden auch im weiteren Verlauf des Jahres für Unsicherheit sorgen. Dies wird sich auch in der Marktentwicklung reflektieren», sagt CEO Martin Scholl. «Ich bin aber zuversichtlich, dass die Bank auch im zweiten Halbjahr 2022 ein ansprechendes Ergebnis erwirtschaften wird. Denn: Die Zürcher Kantonalbank ist dank ihres diversifizierten Geschäftsmodells gut gewappnet für herausfordernde Zeiten. Ich übergebe meinem Nachfolger Urs Baumann eine solid aufgestellte Bank.»