Die Zürcher Kantonalbank hat 2021 einen Rekordgewinn von CHF 942 Millionen erwirtschaftet
Medienmitteilung vom 11. Februar 2022, 7.00 Uhr (Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR SIX Exchange Regulation bzw. Ziff. 16 BX Swiss)
- Starkes organisches Wachstum mit konsequenter Risiko- und Kosten-Disziplin
- Rekordhoher Geschäftsertrag von CHF 2'544 Mio.
- Höchststände bei Netto-Neugeldzuflüssen und verwalteten Vermögen
- Erhöhung der ordentlichen Dividende für Kanton und Gemeinden
Die Zürcher Kantonalbank hat 2021 mit CHF 942 Mio. den bisher höchsten Konzerngewinn ihrer Geschichte erzielt. Dieser liegt 8,9% über Vorjahr. Zum Rekordergebnis beigetragen haben insbesondere die stark wachsenden Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie die Konstanz im Zinsgeschäft. «Das Rekordergebnis gründet auf einem starken organischen Wachstum in unseren Kern- und Spezialsegmenten – in Kombination mit einer stets hohen Risiko- und Kostendisziplin», sagt Martin Scholl, CEO der Zürcher Kantonalbank. «Besonders freuen mich die ausserordentlich hohen Netto-Neugeldzuflüsse. Ich danke unseren Kundinnen und Kunden ganz herzlich, dass sie uns auch in dieser herausfordernden Zeit ihr Vertrauen schenken.»
Angesichts des guten Ergebnisses hat der Bankrat die Erhöhung der ordentlichen Dividende für den Kanton Zürich und die Gemeinden um 21% auf CHF 431 Mio. beschlossen. Über die letzten zehn Jahre hat die Zürcher Kantonalbank damit kumuliert CHF 2,8 Mrd. an den Kanton und CHF 1,2 Mrd. an die Gemeinden ausgeschüttet. Über denselben Zeitraum kommen CHF 1,2 Mrd. im Rahmen des gesetzlich verankerten Leistungsauftrags hinzu. Mit einem Gewinnrückbehalt von CHF 4,0 Mrd. ist innert zehn Jahren zudem rund die Hälfte des erzielten Gewinns zur Stärkung des Eigenkapitals der Bank verwendet worden.
Rekordhoher Geschäftsertrag dank hervorragendem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Der Geschäftsertrag der Zürcher Kantonalbank wächst 2021 gegenüber dem Vorjahr um CHF 31 Mio. auf CHF 2'544 Mio. Zur positiven Entwicklung haben hauptsächlich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Zinsgeschäft beigetragen. Zusammen haben diese beiden Ertragspfeiler den Rückgang im Handelsgeschäft mehr als kompensiert. «Diese Entwicklung zeigt, wie gut unser diversifiziertes Geschäftsmodell funktioniert», sagt CEO Martin Scholl.
Mit einem Plus von 14,8% wächst der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft am stärksten – die Dynamik des zweiten Halbjahrs übertrifft diejenige der ersten Jahreshälfte. Insbesondere die Erträge aus dem Fondsgeschäft, der Vermögensverwaltung und den Beratungsgebühren entwickeln sich sehr positiv. Auch der Kommissionsertrag aus dem Kreditgeschäft liegt dank höheren Erträgen aus der Abwicklung von Handelsfinanzierungsgeschäften (Akkreditivgeschäft) deutlich über dem Vorjahr. Der Kommissionsaufwand steigt um 23,6%, da mit dem markant gesteigerten Fondsgeschäft auch höhere Makler- und Vermittlungskommissionen einhergehen.
Die verwalteten Vermögen steigen per Ende 2021 auf den Höchstwert von CHF 409,2 Mrd. (+13%). Haupttreiber ist der rekordhohe Netto-Neugeldzufluss von CHF 25,9 Mrd. (+17%), der zu 40% bei privaten und zu 60% bei institutionellen Kunden erfolgte. Hinzu kommt eine hervorragende Marktperformance von CHF 21,3 Mrd. Die Vorsorge-App frankly kommt per Ende Jahr mit rund 50'000 Kundinnen und Kunden auf ein Vorsorgevermögen von CHF 1,1 Mrd.
Auch im wichtigsten Ertragspfeiler der Bank, dem Zinsengeschäft, erhöht sich der Brutto-Zinserfolg um CHF 30 Mio. auf CHF 1'287 Mio. Dank Hypothekarwachstum und diversen Marktopportunitäten im Geldmarkt behauptet die Bank sich auch in dieser Sparte sehr erfolgreich. Der Netto-Zinserfolg steigt um 2,4% auf CHF 1'248 Mio. Berücksichtigt dabei sind ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen von
CHF 39 Mio., die sich aus den Veränderungen von Einzelwertberichtigungen für gefährdete Forderungen sowie den neu zu berücksichtigenden Veränderungen von Wertberichtigungen für erwartete Verluste zusammensetzen.
Der Hypothekarbestand liegt per Ende 2021 bei CHF 91,8 Mrd. (Vorjahr: CHF 87,7 Mrd.). Dies entspricht netto einer Zunahme von 4,8%. Brutto – ohne Berücksichtigung der per 1. Januar 2021 eingeführten Wertberichtigungen für erwartete Verluste – fällt diese mit 5,2% um 1,2 Prozentpunkte höher aus als im Vorjahr. Wesentliche Treiber sind das günstige Zinsumfeld sowie die Attraktivität von Immobilien als Anlagen. Die Bank hat das starke Volumenwachstum unter Berücksichtigung ihrer unverändert hohen Qualitätsstandards erzielt.
Das Ergebnis im Handelsgeschäft als dem dritten Ertragspfeiler liegt mit CHF 347 Mio. über dem langjährigen Durchschnitt. Insgesamt ist es das bis heute viertbeste Resultat. Im Vergleich zum ausserordentlich guten Vorjahr, das stark von den Corona-bedingten Marktverwerfungen geprägt war, resultiert ein Rückgang um 24,4% oder CHF 112 Mio. Der grösste Teil davon lässt sich durch die deutliche Einbusse von CHF 102 Mio. im Handel mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten erklären. Dank regem Interesse von Anlegerinnen und Anlegern an Finanzprodukten stieg der Erfolg beim Handel mit Aktien- und strukturierten Produkten. Den grössten Anteil am Erfolg hat das Geschäft mit Devisen, Noten und Edelmetallen.
Konsequente Kostendisziplin
Aufgrund der konsequent gelebten Kostendisziplin und dem Wegfall von Einmaleffekten sinkt der Geschäftsaufwand um 4,0% auf CHF 1'517 Mio. Der Sachaufwand von CHF 425 Mio. fällt mit 6,6% am stärksten. Dies ist auf abnehmende Marketingkosten zurückzuführen – bei frankly beispielsweise nehmen diese im Vergleich zur Lancierung im Vorjahr deutlich ab. Zudem reduzieren sich die Raumkosten, da im Vorjahr Arbeitsplätze in Zürich West zentralisiert wurden.
Der Personalaufwand nimmt um 3,0% auf CHF 1'092 Mio. ab. Dies liegt hauptsächlich daran, dass das 2020 einmalig ausbezahlte Jubiläumsgeld von CHF 46 Mio. weggefallen ist. Hinzu kommen höhere variable Vergütungen aufgrund des sehr guten Jahresergebnisses und gestiegene Kosten für Familien- und Kinderzulagen, während der Personalbestand gleichzeitig um –0,7% auf 5'145 Vollzeitäquivalente sinkt. Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis (Cost Income Ratio) verbessert sich auf 58,7% (Vorjahr: 60,1%) und liegt damit am unteren Ende des avisierten Zielbandes von 58% bis 64%.
Die Abschreibungen sinken von CHF 117 Mio. im Vorjahr auf CHF 104 Mio., wobei dies hauptsächlich auf geringere Abschreibungen für Bankgebäude und andere Liegenschaften zurückzuführen ist. Die Position Veränderung von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen zeigt eine Nettoauflösung von CHF 28 Mio. (im Vorjahr Nettobildung von CHF 14 Mio.). Davon gehen unter anderem CHF 19 Mio. auf die Beendigung des US-Steuerstreits zurück und CHF 7 Mio. auf die Netto-Auflösung von Rückstellungen für Ausfallrisiken. Nach Berücksichtigung der beiden Positionen resultiert ein Geschäftserfolg in der Höhe von CHF 951 Mio. (im Vorjahr: CHF 801 Mio.). In der Bilanz sind per Ende Jahr aufgrund neuer regulatorischer Vorgaben erstmals Wertberichtigungen und Rückstellungen für erwartete Verluste in der Höhe von CHF 502,2 Mio. enthalten. Davon wurden CHF 460 Mio. zum Jahresbeginn erfolgsneutral über die Auflösung von Gewinnreserven gebildet.
Höhere ordentliche Ausschüttung und starke Kapitalisierung
Die Zürcher Kantonalbank überweist für das Geschäftsjahr 2021 dem Kanton Zürich und den Gemeinden eine ordentliche Dividende von CHF 431 Mio. Dank dem guten Geschäftsergebnis erhöht sich diese um 21%. Im Vorjahr lag der Wert bei CHF 356 Mio. – zuzüglich einer einmaligen Corona-Sonderdividende von CHF 100 Mio.
An den Kanton gehen somit CHF 280 Mio. Dividende und CHF 11 Mio. für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Zusätzlich zur Ausschüttung erhält der Kanton CHF 27 Mio. (+17,4%) für die Abgeltung der Staatsgarantie. Die Gemeinden erhalten eine Dividende von CHF 140 Mio. Die Leistungen im Rahmen des Leistungsauftrags steigen um 11,9% auf CHF 141 Mio. Wie schon im ersten Pandemie-Jahr hat die Bank ihre Sponsoringpartner auch 2021 unabhängig von der erbrachten Leistung vollumfänglich unterstützt.
Die Zürcher Kantonalbank verfügt weiterhin über eine äusserst starke Kapitalisierung. Die risikogewichtete Kapitalquote zur Absorbierung von Verlusten in der regulären Geschäftstätigkeit liegt mit 18,5% deutlich über der aktuellen Anforderung von 12,9%. Die Leverage Ratio, die der ungewichteten Eigenmittelanforderung entspricht, bleibt konstant bei 6,2%. Als systemrelevante Bank gelten für die Zürcher Kantonalbank auch strengere Liquiditätsvorschriften: Die Liquidity Coverage Ratio von 160% liegt per Ende Jahr deutlich über der aktuellen Anforderung von 135%. Auch die seit Juli 2021 geltende Net Stable Funding Ratio von mindestens 100% erfüllt die Bank mit 118,2% komfortabel.
Ausblick
«Die Bankenbranche bewegt sich auch im Jahr 2022 in einem herausfordernden Umfeld und wir gehen von einer weiteren Verschärfung des Wettbewerbs aus», sagt CEO Martin Scholl. «Nichtsdestotrotz erwarten wir ein ansprechendes Ergebnis, das auf unserer Universalbankstrategie, dem diversifizierten Geschäftsmodell und der hohen Kundenbindung beruht. Bei unseren Geschäftsaktivitäten orientieren wir uns an einer nachhaltigen Entwicklung.»
Weitere Informationen
Medienmitteilung mit Kennzahlen 2021 (PDF, 2 MB)
Präsentation Ergebniskommunikation (PDF, 1 MB)