Die Zürcher Kantonalbank hat 2023 einen Konzern­gewinn von CHF 1'238 Mio. erzielt und schüttet eine Rekord­dividende aus

Medienmitteilung vom 9. Februar 2024, 7.00 Uhr (Ad-hoc-Mitteilung gemäss Ziff. 16 BX Swiss)

  • Der Geschäftsertrag steigt um 16,1% auf CHF 3'194 Mio. – Zinsgeschäft als Haupttreiber
  • Der Geschäftserfolg nimmt um 38,8% auf CHF 1'469 Mio. zu. Dies ermöglicht es, das Eigenkapital durch Bildung von Reserven in der Höhe von CHF 225 Mio. zu stärken
  • Der resultierende Konzerngewinn steigt um 17,0% auf CHF 1'238 Mio.
  • Breit abgestützter Netto-Neugeldzufluss von CHF 36,8 Mrd.
  • Verwaltete Vermögen steigen auf CHF 450,8 Mrd.
  • Bis anhin höchste Gewinnausschüttung von CHF 528 Mio. an Kanton und Gemeinden
  • Die Bank kann ihre bereits starke Kapitalisierung weiter verbessern

Die Zürcher Kantonalbank hat im Geschäftsjahr 2023 den Konzerngewinn im Vorjahresvergleich um 17,0% auf CHF 1'238 Mio. gesteigert. Wichtigster Treiber des Resultats ist das aussergewöhnlich starke Zinsgeschäft, aber auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie das Handelsgeschäft haben sich erfreulich entwickelt. Die Bank hat einen breit abgestützten Netto-Neugeldzufluss erzielt und insgesamt über 28'000 neue aktive Kunden gewonnen. «In einem herausfordernden Jahr konnten wir als eine der sichersten Universalbanken in der ganzen Breite des Marktes wachsen. Für das grosse Vertrauen unserer Kundschaft in uns bedanke ich mich herzlich», sagt Urs Baumann, CEO der Zürcher Kantonalbank. «Ein grosser Dank geht auch an unsere hochmotivierten über 6'000 Mitarbeitenden, ohne die dieses Resultat nicht möglich gewesen wäre.»

Rekordausschüttung, Philanthropie-Stiftung und ZKB Banking

Angesichts des starken Ergebnisses hat der Bankrat entschieden mit CHF 528 Mio. die bisher höchste Gewinnausschüttung an den Kanton Zürich und seine Gemeinden auszuschütten. Dies sind CHF 37 Mio. mehr als im Vorjahr. An den Kanton geht eine Ausschüttung in Höhe von CHF 358 Mio., davon CHF 18 Mio. für die Deckung der Selbstkosten des Dotationskapitals, und an die Gemeinden gehen CHF 170 Mio. Zusätzlich hat die Bank dem Kanton die Bereitstellung der Staatsgarantie mit CHF 30 Mio. abgegolten.

Im Sinne ihres Unterstützungsauftrags hat die Bank 2023 mit einer einmaligen Einlage von CHF 25 Mio. als Stiftungskapital die ZKB Philanthropie Stiftung gegründet. Diese Dachstiftung wird ab Sommer 2024 operativ tätig sein und Kundinnen und Kunden für ihr philanthropisches Wirken als effizientes und effektives Instrument zur Verfügung stehen. Initial wird sie fünf auf den Kanton Zürich und die folgenden Themen fokussierte Substiftungen alimentieren: Gesundheit & Sport, Natur & Ökologie, Soziales, Kunst & Kultur, Bildung & Forschung.

Als Dank an ihre Kundinnen und Kunden hat die Bank per 1. Januar 2024 das Angebot ZKB Banking lanciert und die Jahresgebühren für Privatkonten und Debitkarten abgeschafft. Davon profitieren sowohl die künftigen wie auch die bestehenden Privatkundinnen- und -kunden der Bank. Das neue kostenlose Alltagsbanking ist gut gestartet: Die Kontoeröffnungen liegen im Januar deutlich über den Werten des Vorjahres. «Unser starkes Ergebnis erlaubt es, unseren Erfolg zurückzugeben: über die Gewinnausschüttung an Kanton und Gemeinden, über die ZKB Philanthropie Stiftung an die Gesellschaft und über ZKB Banking an unsere Kundinnen und Kunden», sagt CEO Urs Baumann.

Zinswende treibt Zinsgeschäft

Der Geschäftsertrag hat sich 2023 um 16,1% auf CHF 3'194 Mio. erhöht, wobei alle drei Pfeiler des diversifizierten Geschäftsmodells dazu beitragen – am stärksten der wichtigste Ertragspfeiler: So steigt der Brutto-Erfolg im Zinsgeschäft um 31,5% auf CHF 1'870 Mio. Insbesondere im ersten Halbjahr hat es Rückenwind durch die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und die weiter gestiegene Zinskurve gegeben. Sparerinnen und Sparer profitieren, da ihr Erspartes wieder verzinst wird: Die Bank hat ihre Sparzinsen 2023 drei Mal erhöht.

Dabei ist die Zinsmarge zwischen Sparzinsen und durchschnittlichen Hypothekarzinsen im Bestand nicht gestiegen, da Hypothekarzinsen träge auf ein verändertes Zinsumfeld reagieren. Die Bank profitierte insbesondere davon, dass die Umschichtung von Kundengeldern auf höher verzinste Anlagemöglichkeiten in der ersten Jahreshälfte langsamer als erwartet erfolgt ist. In der zweiten Jahreshälfte hat sich die Ertragsdynamik durch die Nachholeffekte abgeschwächt. Nach Berücksichtigung von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen sowie Verlusten aus dem Zinsgeschäft in der Höhe von CHF 49 Mio. (Vorjahr: CHF 18 Mio.) nimmt der Netto-Zinserfolg um 29,8% auf CHF 1'821 Mio. zu.

Stabiler Kommissionserfolg und erneut starkes Handelsergebnis

Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist in einem herausfordernden Marktumfeld um 1,5% auf CHF 940 Mio. gestiegen. Positiv entwickelt sich der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft sowie der Kommissionsertrag aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft, während der Kommissionsertrag aus dem Kreditgeschäft und der Kommissionsaufwand quasi auf Vorjahresniveau bleibt.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft liegt mit CHF 415 Mio. nochmals um 1,6% über dem bereits starken Vorjahr. Dies gründet hauptsächlich in einem verbesserten Erfolg im Handel in den Bereichen Devisen, Noten und Edelmetalle sowie Obligationen, Zins- und Kreditderivaten. Auch im besicherten Geldmarktgeschäft konnte der Erfolg gesteigert werden. Im Bereich Aktien und Strukturierte Produkte hingegen mindert der Rückgang der Volatilitäten auf den tiefsten Wert seit der Pandemie den Erfolg.

Kosten und Risiken im Griff

Der Geschäftsaufwand nimmt mit CHF 84 Mio. oder 5,3% auf CHF 1'679 Mio. deutlich weniger zu als der Ertrag, weshalb das Aufwand-Ertrag-Verhältnis auf 51,8% sinkt. Die Zahl der Beschäftigten steigt um knapp 5,5% auf 5'539 Vollzeitäquivalente (FTE). Der Personalaufwand steigt lediglich unterproportional um 2,4% oder CHF 27 Mio., unter anderem weil sich die Höhe der variablen Vergütung pro Kopf gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht hat. Der Sachaufwand steigt um CHF 57 Mio. oder 12,9%. Ohne den Sonderfaktor der eingangs erwähnten CHF 25 Mio. für die Gründung der ZKB Philanthropie Stiftung nimmt der Sachaufwand um 7% zu. Der restliche Sachaufwand besteht vor allem aus zielgerichteten Investitionen in die Zukunft, wie etwa in die IT-Infrastruktur sowie in die digitale Weiterentwicklung der Bank. Dafür wurde vermehrt spezifisches Know-how durch externe Spezialisten in Anspruch genommen. Hinzu kommen höhere Kosten für Drittleistungen und Lizenzen.

Der Aufwand für Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten fällt mit CHF 75 Mio. um CHF 26 Mio. tiefer aus als im Vorjahr, vor allem weil der Goodwill auf der Swisscanto-Beteiligung seit dem ersten Quartal 2023 vollständig abgeschrieben ist. Die Position Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste weist eine Auflösung von CHF 28 Mio. auf (Vorjahr: CHF 2 Mio.) – aufgelöst wurden vor allem Rückstellungen für Ausfallrisiken im Umfang von CHF 27 Mio. Über das Jahr 2023 ist das Risikoprofil der Zürcher Kantonalbank stabil geblieben und hat sich im Wesentlichen nicht verändert.

Rekordergebnis ermöglicht Reservenbildung

Der Geschäftserfolg steigt auf CHF 1'469 Mio. und liegt damit 38,8% über Vorjahr. Dieses starke Ergebnis erlaubt es, die Eigenmittel der Bank weiter zu stärken und zusätzlich CHF 225 Mio. als Reserven für allgemeine Bankrisiken zu bilden. Unter dem Strich ergibt dies einen Konzerngewinn von CHF 1'238 Mio., der das Vorjahresergebnis um CHF 180 Mio. übertrifft. Die Eigenkapitalrendite steigt von 8,4% auf 9,3%.

Wachstum bei verwalteten Vermögen

Das Volumen der verwalteten Vermögen wächst um CHF 50,8 Mrd. oder 12,7% auf CHF 450,8 Mrd. Dies liegt zum einen am erfreulichen, breit abgestützten Netto-Neugeldzufluss von CHF 36,8 Mrd., der gegenüber Vorjahr um CHF 2,8 Mrd. oder 8,4% zulegt. Zudem trägt die positive Marktperformance CHF 15,4 Mrd. zum Wachstum bei.

Führende Rolle im Schweizer Kapitalmarktgeschäft

Im Jahr 2023 hat die Zürcher Kantonalbank als starke Nummer zwei am Schweizer Kapitalmarkt insgesamt 75 Fremdkapital-Transaktionen von inländischen Emittenten im Umfang von CHF 6,5 Mrd. begleitet. Im Aktienkapitalmarkt für an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen war die Zürcher Kantonalbank im Jahr 2023 mit gesamthaft 20 Transaktionen als Lead Managerin die Nummer eins. Zusätzlich hat die Zürcher Kantonalbank 38 Anleihen der Pfandbriefzentrale der Schweizerischen Kantonalbanken im Umfang von CHF 8,5 Mrd. federführend begleitet. Durch die Unterstützung von Schweizer Unternehmen, Kantonen, Städten und Gemeinden bei ihrer Kapitalbeschaffung erfüllt die Bank eine wichtige volkswirtschaftliche Funktion.

100-Milliarden-Grenze bei Hypotheken überschritten

Die Bankbilanz wächst um knapp 1% auf CHF 201,3 Mrd. Dabei ist auf der Aktivseite der Hypothekarbestand mit einem Plus von 4,2% leicht langsamer gewachsen als im Vorjahr. Mit einer Höhe von CHF 100,9 Mrd. (Vorjahr: CHF 96,8 Mrd.) hat dieser erstmals die 100-Milliarden-Grenze überschritten. Das Hypothekarwachstum hat die Bank unter Berücksichtigung ihrer unverändert hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Kreditnehmer und finanzierte Liegenschaften erzielt. Auf der Passivseite sind die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen um 1,8% oder CHF 1,9 Mrd. auf CHF 101,5 Mrd. zurückgegangen. Dies aufgrund von Umschichtungen in Anlagen und starkem Wettbewerb auf der Zinsseite.

Gestärkte Eigenkapitalbasis

Die Zürcher Kantonalbank hat ihre bereits starke Kapitalisierung weiter steigern können. Die risikobasierte TLAC-Quote (Total Loss-Absorbing Capacity) steigt von 22,5% auf 26,8%, was deutlich über den Anforderungen von 18,7% an eine systemrelevante Bank liegt. Auch die TLAC-Leverage-Ratio erhöht sich von 7,7% auf 9,4% und liegt ebenfalls klar über den Anforderungen von 6,1%. Die Stärkung beruht auf drei Faktoren: Neben dem einbehaltenen Gewinn und der erwähnten Reserven-Bildung hat die Bank 2023 zudem erstmals Bail-in-Bonds in der Höhe von rund CHF 1,5 Mrd. emittiert. Dank hohen Liquiditätsreserven beträgt die Liquidity Coverage Ratio (LCR) per Ende Jahr 147% (Vorjahr: 146%).

Die Zürcher Kantonalbank wird von den Ratingagenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor‘s unverändert mit einem Rating AAA bzw. Aaa ausgezeichnet. Auch auf «Stand-alone-Basis» (d.h. ohne Berücksichtigung einer allfälligen Unterstützung durch den Staat) zählt die Zürcher Kantonalbank mit einem Rating von aa- (Standard & Poor’s) zu den sichersten Universalbanken der Welt.

Ausblick

«Auch 2024 wird ein herausforderndes Jahr mit weiterhin unsicherem Makroumfeld werden. Das aussergewöhnliche Zinsergebnis von 2023 wird sich nicht wiederholen. Darum wird im laufenden Jahr der Geschäftsertrag und -erfolg nicht an das Spitzenergebnis von 2023 anschliessen können. Wir rechnen jedoch erneut mit einem ansprechenden Konzerngewinn im 2024», sagt CEO Urs Baumann.

Weitere Informationen

Kennzahlen 2023 (PDF, 86 KB)

Präsentation Ergebniskommunikation (PDF, 252 KB)

Präsentation Bilanzmedienkonferenz 9. Februar 2024 (PDF, 4 MB)