Nach einer milden globalen Rezession folgt Mitte Jahr die Erholung

Unser CIO-Marktausblick 2024: Anlagechef Christoph Schenk und seine Experten teilen ihre Einschätzungen zum kommenden Anlagejahr.

Text: Johanna Stauffer

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Videoproduktion: Flavio Pinton und Lisa Estermann CIO-Marktausblick 2024

Nach einer milden Rezession Anfang 2024 dürfte sich die globale Wirtschaft ab Sommer wieder erholen, so der Marktausblick des CIO-Offices der Zürcher Kantonalbank. Einerseits haben die Zinserhöhungen der Notenbanken und die hohe Inflation Spuren in der Realwirtschaft hinterlassen, was das globale Wirtschaftswachstum – insbesondere in den Industrieländern – zum Jahresbeginn 2024 weiter verlangsamen wird. Andererseits werden die Auswirkungen der rezessiven Kräfte auf Wachstum und Beschäftigung vergleichsweise gemässigt und von kurzer Dauer sein. Eine sukzessive Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist deshalb wahrscheinlich.

Weitere Ausblicke in Kürze:

  • Inflation: «Die Inflation und die Zinsen haben ihren Höhenpunkt hinter sich. Die Inflation wird sich weiter zurückbilden, aber im langjährigen Vergleich leicht erhöht bleiben. Wir erwarten, dass die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) ab dem Frühjahr 2024 erste Zinssenkungen vornehmen werden – allerdings nur in Richtung neutraler und nicht stimulierender Geldpolitik», sagt Christoph Schenk, Anlagechef der Zürcher Kantonalbank. Denn: Für deutliche Zinssenkungen sei die Wirtschaft trotz Verlangsamung zu widerstandsfähig.
  • Schweiz: Die internationale Konjunkturentwicklung stellt die Schweizer Unternehmen vor grosse Herausforderungen – insbesondere die Warenexporte harzen. Dennoch rechnet das CIO-Office der Zürcher Kantonalbank für das kommende Jahr mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 2 Prozent. Dies unter anderem aufgrund des Bevölkerungswachstums – dieses dürfte sich weiterhin spürbar positiv auf das BIP-Wachstum auswirken. «Hinzu kommen 2024 sportliche Grossereignisse wie die Olympischen Sommerspiele in Paris und die Fussball-Europameisterschaft in Deutschland», sagt Dr. David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank. Das Internationale Olympische Komitee (IOK) und die UEFA haben ihre Hauptsitze in der Schweiz – via Lizenzeinnahmen werden diese Ereignisse die Schweizer BIP-Wachstumsrate ebenfalls nach oben drücken.
  • Anlagepolitik: «Die aktuellen Aktienbewertungen reflektieren die konjunkturelle Abkühlung noch nicht vollends, weshalb die Volatilität im ersten Quartal 2024 erhöht bleibt. Das ist aber der Zeitpunkt, um das Portfolio sukzessive zyklischer auszurichten und die Aktienposition auszubauen», sagt Manuel Ferreira, Chefstratege der Zürcher Kantonalbank. Mit der konjunkturellen Stabilisierung im zweiten Halbjahr und dem neutralen Zinsumfeld dürften auch die Aktienmärkte wieder positiver tendieren – insgesamt spreche viel für ein gemischtes Portfolio.

Den gesamten CIO-Marktausblick 2024 lesen Sie in Medienmitteilung.