Private Equity Fonds: Mit neuem Angebot auf der Zielgeraden

Das Private-Equity-Team des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank hat das Closing des auf Dekarbonisierung fokussierten Private-Equity-Fonds von Swisscanto über die Bühne gebracht – mit Bravour. Und ein Nachfolgeprodukt des Schweizer Wachstumsfonds steht kurz vor dem Fundraising. Andreas Nicoli, Leiter Private Equity, nennt Details im Interview.

Interview mit Andreas Nicoli

Andreas Nicoli Leiter Private Equity
Andreas Nicoli, Leiter Private Equity Asset Management Zürcher Kantonalbank (Bild: Nik Hunger)

Im April 2022 lancierte die Zürcher Kantonalbank den Private-Equity-Fonds «Swisscanto (CH) Private Equity World Carbon Solutions I KmGK», der direkt und indirekt in Unternehmen investiert, die Lösungen zur Dekarboni­sierung entwickeln – das Timing war nicht eben optimal für das Fundraising.

Andreas Nicoli: Das ist korrekt, insbesondere mit Blick auf die Zinsentwicklung. Ab 2022 stieg die Inflation, und die Notenbanken begannen, die Zinsen zu erhöhen. Dadurch wurden festverzinsliche Anlagen attraktiver, was dazu führte, dass einige Investorinnen und Investoren ihre Allokationen in Private Equity vernachlässigten oder sogar reduzierten. Gleichzeitig ist der Markt für Unternehmenstransaktionen eingebrochen, wodurch Anleger nur wenige Ausschüttungen von ihren Private Equity-Fonds erhalten haben.

Der starke Einbruch der Aktienmärkte war damals sicher auch nicht hilfreich.

Er hat bei unseren Schweizer institutionellen Kundinnen und Kunden zu einer gewissen Verunsicherung geführt, da der Denominator-Effekt Investoren ausge­bremst hat. Durch die Einbrüche der liquiden Aktienmärkte führte dies zu einem ungeplanten Erreichen oder Überschreiten der Zielallokationen von Private Equity. Im vergangenen Jahr, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, hat sich die Stimmung dank einer Erholung der Märkte aber wieder gedreht, und wir konnten erfolgreich neue Kundinnen und Kunden für unseren Private-Equity-Fonds gewinnen. Unter diesen Prämissen bin ich mit dem Fondsvolumen von insgesamt USD 150 Millionen sehr zufrieden.

Und nun geht es ans Investieren.

Ja, wir sind bereits in drei Wachstumsfirmen und in fünf renommierten Dekarboni­sierungs-Fonds investiert. Unsere Manager Charlotte Jacobs, Christian Sarwa und Sébastien Marang machen eine hervorragende Arbeit. In Kürze werden sie weitere Investitionen tätigen. Insgesamt haben wir rund 40 Prozent des Fondsvolumens bereits investiert oder als Kapitalzusage getätigt.

Was sind die nächsten anvisierten Meilensteine?

Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres ersten Private-Equity-Fonds, dem «Swisscanto (CH) Private Equity Switzerland I (KmGK)», kurz Schweizer Wachstums­fonds, den wir Ende 2018 an den Start brachten. Mittlerweile haben wir mit dem Schweizer Wachstumsfonds 18 Hightech-Startups mit Kapital versorgt. Bei fünf von ihnen ist uns ein Exit gelungen – zuletzt bei dem auf optische Sensoren spezialisierte Hightech-Unternehmen NIL Technology. Wir sind auf gutem Weg, die angestrebte Rendite zwischen 12 und 14% pro Jahr für unsere Investorinnen und Investoren zu erreichen.

Der erwähnte Private-Equity-Fonds ist für neue Investorengelder geschlossen. Wird es eine Neuauflage des Fonds geben?

Wir befinden uns in den letzten Vorbereitungen. Voraussichtlich ab März wird das neue Vehikel für qualifizierte Investorinnen und Investoren offen sein. Im Fokus stehen wie beim ersten Private-Equity-Fonds innovative Schweizer Hightech-Firmen, die Kapital für die Skalierung ihres Geschäftsmodells benötigen – und davon gibt es hierzulande einige. Was viele nicht wissen: Kaum ein anderes Land meldet pro Kopf so viele Patente an wie die Eidgenossenschaft. Das liegt unter anderem daran, dass die Schweiz über ein exzellentes Bildungssystem verfügt und hochqualifizierte Fachkräfte aus der ganzen Welt anzieht. Dies schafft ein Umfeld, das Innovationen begünstigt.

Gleichwohl gibt es im internationalen Vergleich relativ wenige Schweizer Risikokapitalgeber. Woran liegt das?

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass sich die Situation verbessert hat. So sind in den vergangenen Jahren beispielsweise diverse Inkubatoren entstanden, die Firmen vor allem in der frühen Entwicklungsphase unterstützen, sei es mit Arbeitsräumen, Netzwerken oder Finanzierungen. Die Plattform Start-up-Finance der Zürcher Kantonalbank ist seit Langem erfolgreich tätig. Tatsächlich ist es in der Schweiz aber schwieriger, grosses Kapital für Wachstumsfinanzierungen zu finden. Das hat in erster Linie mit der risikoaversen Kultur von grossen Investoren zu tun und teils auch mit dem relativ kleinen Markt. In diese Lücke stossen unsere Private-Equity-Fonds. Damit leisten wir einen Beitrag, dass vielversprechende Wachstumsfirmen in der Schweiz bleiben und wachsen können.

Das Feld ist also bestellt. Allerdings steigen die Zinsen am langen Ende wieder, was erneut auf ein schwierigeres Umfeld hindeuten könnte.

Steigende Zinsen bergen auch Chancen für Private-Equity-Investorinnen und -Investoren. Denn höhere Zinsen führen in der Regel zu höheren Diskontierungs­sätzen, was die Barwerte zukünftiger Cashflows reduziert und damit die Unter­nehmens­bewertungen senken kann. Dies könnte dazu führen, dass wir uns zu niedrigeren Einstiegspreisen an aussichtsreichen Unternehmen beteiligen können. Es ist auch wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass eine erfolgreiche Umsetzung eines Businessmodells nicht explizit vom Zinsniveau abhängt. Wenn ein Unternehmen Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme entwickelt und diese Lösungen skalierbar sind, stehen die Erfolgschancen gut. Neben Finanzierung braucht es auch die Fähigkeit, durch Expertise und Netzwerk Mehrwert für die Unternehmen zu generieren – auch hier ist unser Private-Equity-Team sehr gut aufgestellt und erfahren.

Was ist der Denominator-Effekt?

Starke Kursrückgänge bei tendenziell volatilen liquiden Anlageklassen, z.B. börsen­notierten Aktien, können dazu führen, dass die Ziel­allokationen von tendenziell schwankungs­armen illiquiden Anlage­klassen, z.B. Private Equity, ungeplant erreicht oder über­schritten werden. Konkret: Sinkt der Wert eines Portfolios durch starke Verluste bei Aktien­anlagen, so können bei einem vorgegebenen Anteil an den Gesamt­anlagen die Private-Equity-Anlagen nicht ohne weiteres erhöht werden.

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