Investitionen in die Kreislaufwirtschaft

Mit den heutigen linearen Geschäftspraktiken droht ein milliarden­schwerer Nachfrage­überhang bei natürlichen Ressourcen. Die Kreislauf­wirtschaft präsentiert sich hier als Alternative: Getreu dem Prinzip der vier R «Reduce, Recycle, Reuse, Replace» entkoppelt sie Wirtschafts­wachstum und Ressourcen­verbrauch. Die Analyse zeigt, welche Chancen dies auch für Investments birgt.

Die drei wichtigsten Erkenntnisse

Die Menschheit verbraucht nach dem Konzept des «Earth Overshoot Day» jetzt schon deutlich mehr natürliche Ressourcen, als im Öko­system nach­wachsen können. Alternativen sind gefordert.

Studien zufolge könnte der Übergang zu einem Kreislauf­system ein zusätzliches Wirtschafts­wachstum von mehreren Billionen Dollar freisetzen.

Die Kreislauf­wirtschaft verspricht, Ressourcen­verschleiss und Emissionen zu senken – und gleichzeitig die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. Dieses Potenzial scheint von den Märkten derzeit noch unter­schätzt zu werden.

Die Menschheit verbraucht nach dem Konzept des «Earth Overshoot Day» jetzt schon deutlich mehr natürliche Ressourcen, als im Öko­system nach­wachsen können. Alternativen sind gefordert.

Die Kreislauf­wirtschaft verspricht, Ressourcen­verschleiss und Emissionen zu senken – und gleichzeitig die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. Dieses Potenzial scheint von den Märkten derzeit noch unter­schätzt zu werden.

Studien zufolge könnte der Übergang zu einem Kreislauf­system ein zusätzliches Wirtschafts­wachstum von mehreren Billionen Dollar freisetzen.

In der Mitte des Kreises schlummert nachhaltiges Potenzial

Der Wechsel hin zu einem Kreislauf­system birgt auch für Anleger­innen und Anleger Chancen. Laut der Beratungs­firma Accenture dürfte mit dem Paradigmen­wechsel ein Wachstums­potenzial von 4,5 Billionen Dollar freigesetzt werden. Indem Unter­nehmen sich der Lang­lebigkeit, Reparier­barkeit und Wieder­verwertbarkeit von Produkten verschreiben, erhöhen sie auch die Ressourcen­effizienz. Entsprechend trägt die Kreislauf­wirtschaft dazu bei, gleich mehreren Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG) sowie den davon abgeleiteten Targets näher zu kommen (siehe Grafik unten).

Politik sorgt für Rücken­wind

Immer mehr Unternehmen dürften sich für Investitionen in die Kreislauf­wirtschaft entscheiden, unter anderem getrieben von einem veränderten Verhalten der Konsumenten und neuen Vorschriften. Das Markt­forschungs­unternehmen Gartner geht etwa davon aus, dass bis im Jahr 2026 rund 60 Prozent der globalen Unter­nehmen profitables Wachstum durch zirkuläre Lieferketten erzielen. Derzeit machen solche Investitionen nur 3 Prozent der Ausgaben der – weiterhin linearen – Wirtschaft aus. Doch die Aufhol­jagd hat begonnen, und die Politik hilft teils kräftig mit. So fördert Frankreich die Reparatur von Produkten per Gesetz. Elektro­geräte müssen dort mit einem Reparatur­index gekennzeichnet werden. Dieser zeigt Konsument­innen und Konsumenten an, wie leicht sich ein Produkt in Stand setzen lässt. Obendrein zahlt der Staat einen Reparatur­bonus von bis zu mehreren Dutzend Euro.

Wie die Kreislauf­wirtschaft investierbar wird

Bei der Zusammen­stellung eines Anlage­universums haben wir das Prinzip der vier R als Grundlage genommen. In dieses Spektrum passen viele Unter­themen aus den Bereichen Kunststoff- oder Bio-Recycling, Produkt­design und -lebensdauer, höhere Effizienz im Produktions­prozess oder Leasing-Geschäfts­modelle (siehe Grafik unten). Für unseren Investitions­ansatz haben wir zudem drei Kategorien von Unter­nehmen definiert: Lösungsanbieter, welche Produkte und Dienstleistungen anbieten, die auf die Heraus­forderungen der Kreislauf­wirtschaft ausgerichtet sind. Ausserdem so genannte Befähiger, die Tools, Software und Technologie zur Förderung der Kreislauf­wirtschaft bereitstellen. Und schliesslich die führenden Anwender, die Initiativen der Kreislauf­wirtschaft aktiv fördern, in die Verfahren einbinden und in diese investieren.

Fazit

Aus Anlegersicht bietet die Kreislauf­wirtschaft unserer Meinung nach eine perfekte Mischung aus nach­haltiger, kollektiver Verpflichtung sowie aus Wirtschaft­lichkeit. Da das Zukunfts­thema aber höchst komplex und sowohl von der Regulierung wie vom Verbraucher­verhalten beeinflusst ist, ist spezifisches Fachwissen essenziell. Entsprechend können von Experten aktiv verwaltete Fonds einen grossen Mehrwert bieten: Swisscanto verfügt bei nachhaltigen Themen­fonds über eine langjährige und tief­greifende Expertise.