Sie sollen als Parfüms die Nase verführen oder als Bestandteile von Lebensmitteln den Gaumen kitzeln – die Düfte und Aromen von Givaudan, dem weltweit grössten Hersteller solcher Stoffe. Sie sollen in der Luft kontrolliert, gemessen und dann effizient abgeführt werden – das ist die eher nüchterne Sicht der Beag Engineering AG in Winterthur. Sie hat die Gebäudetechnik des Givaudan Innovationcenters in Kemptthal geplant und dann die Installation von Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Dampf- oder Wasseranlagen koordiniert und geleitet. «Natürlich mögen auch wir feine Düfte», sagt Roman Hinder, Geschäftsleitungsmitglied und Mitinhaber der Beag. «Unser Job ist es aber, die Luft in den Forschungs- und Entwicklungslabors oder den Büros so rein und frisch zu halten, dass die Givaudan-Mitarbeitenden ihre Aufgaben sicher und produktiv erledigen können.»
Hinter den Gebäudekulissen arbeiten und im besten Fall im täglichen Betrieb nicht wahrgenommen werden: Das ist die Aufgabe der Gebäudetechnikerinnen und Ingenieure der Beag. Und sie ist für die Involvierten bei jedem Projekt aufs Neue spannend: «Jedes unserer Projekte im Industrie-, Gewerbe- oder Wohnbereich ist ein Prototyp», sagt Marcel Zünd, auch er gehört zur Beag-Leitung. «Zwar verwenden wir in der Gebäudetechnik immer wieder ähnliche Komponenten, doch müssen wir die Einzelteile je nach Anforderung immer wieder zu einem neuen Ganzen zusammensetzen. Das heisst: tüfteln, planen, ausprobieren und manchmal auch neu anfangen.»
Bedürfnisse erkennen
Wie für die Technik gilt auch für die Bauprojekte als Ganzes: Die Bauherren, Architekten, Planer oder Ingenieure können nur zusammen Erfolg haben. «Die bestgeplante Heizung oder Lüftung kann nicht funktionieren, wenn im Gebäude kein Platz ist für die Energiezentrale oder die Leitungsschächte», bringt es Roman Hinder auf den Punkt. Am Anfang jedes Projekts gelte deshalb stets das Gleiche: Zuhören und herausfinden, was der Bauherr wirklich braucht. Oder wie Marcel Zünd es formuliert: «Wir müssen Bedürfnisse erkennen, von denen der Kunde selbst noch nicht weiss, dass er sie hat.»