Davon­schwimmen und abheben

Schöne Publikationen gestalten und Geschichten auf der Bühne zum Leben erwecken: Corinne Lüthi ist gern in mehr als einer Welt zuhause. Deshalb ist ihre Firma Anda nicht nur ein Verlag für Bücher, sondern auch eine Event-Organisation für Theaterstücke. Als Unternehmerin braucht sie viel Mut fürs Ungewisse, bei der Vorsorge setzt sie dagegen auf Sicherheit.

Text: Patrick Steinemann / Bilder: Simon Habegger / Illustration: Maria Salvatore | aus dem Magazin «Meine Vorsorge» 3/2024

Corinne Lüthi, Anda Verlag
Corinne Lüthi hat ihren Geschäftssitz gleich neben dem Schiffbau in Zürich. In der kreativen Nachbarschaft fühlt sie sich wohl.

Schöne Publikationen gestalten und Geschichten auf der Bühne zum Leben erwecken: Corinne Lüthi ist gern in mehr als einer Welt zuhause. Deshalb ist ihre Firma Anda nicht nur ein Verlag für Bücher, sondern auch eine Event-Organisation für Theaterstücke. Als Unternehmerin braucht sie viel Mut fürs Ungewisse, bei der Vorsorge setzt sie dagegen auf Sicherheit.

Von der Zukunft haben Kinder meist noch keine klare Vorstellung. Aber in Sachen Zauberei sind sie Experten. Etwa wenn sie im Bett unter der Decke liegen, in ein Buch eintauchen und mit blossen Gedanken ganz eigene Welten erschaffen. So erging es einst auch Corinne Lüthi: «Diese Momente waren für mich einfach magisch.»

Auch wenn seither die kindliche Magie mit der Realität der Erwachsenen eine Gegenspielerin erhielt: Den Sinn für Fantastisches, Schönes und immer wieder Neues hat sich Lüthi erhalten. In ihrer beruflichen Welt hat sie sich als visuelle Gestalterin und Designerin ausgelebt, später kamen Engagements als Event-Organisatorin von Bühnenproduktionen dazu. Die Anfrage einer befreundeten Künstlerin auf der Suche nach einem Verlag für ein Buchprojekt führte dann zum Schritt ins Unternehmertum: «Ich wollte dieses Buch unbedingt herausbringen – und wieso nicht im eigenen Verlag?»

Gesagt, getan: Im Frühjahr 2023 lancierte Corinne Lüthi ihr Start-up in der Verlagsbranche. Und weil sie heute noch gern in mehr als einer gestalterischen Welt unterwegs ist, sollte dies auch der Name der Firma ausdrücken: Anda, romanisch für Ente, ein Lebewesen, das nicht nur schwimmen, sondern auch fliegen kann und in allen Elementen zuhause ist. Vielleicht war bei der Namensfindung aber auch etwas Zauberei im Spiel, denn kaum war das erste Buchprojekt aufgegleist, erwachte Lüthis Theaterleidenschaft wieder zu neuem Leben: Anda Events wurde zum zweiten Standbein des Verlags, und Lüthi nahm gleich mehrere Produktionen von Kindertheater- und Musicalstücken in Angriff.

Unterstützung durch Freunde und Experten

Corinne Lüthi staunt noch heute manchmal über ihr Davonschwimmen, Durchstarten und Abheben: «Eigentlich war ich nie ein mutiger Mensch und hatte immer Angst davor, das zu machen, was ich heute tue.» Doch trotz der Energie, die sie für ihre Projekte braucht, trotz der finanziellen Verpflichtung bei der Erteilung von Druckaufträgen und trotz der schlaflosen Nächte bei den Castings von Schauspielerinnen und Schauspielern: Bereut hat Lüthi ihren Schritt zum eigenen Unternehmen bis heute nicht. Geholfen hat ihr auch die Unterstützung, die sie erhalten hat: Von ihren Eltern, die sie zur eigenen Firma ermutigt haben. Von Freundinnen und Freunden, die sie mit Ideen und Kontakten versorgt haben. Aber auch von Expertinnen und Experten in Finanzfragen. «Ich war schon lange Kundin bei der Zürcher Kantonalbank. Und als ich bei der Recherche zum Firmenstart auf den ZKB Gründerdesk stiess, war diese Wahl für mich nur folgerichtig», sagt Lüthi.

Amir Shkodra, ZKB, und Corinne Lüthi, Anda Verlag
Amir Shkodra von der Zürcher Kantonalbank hat Corinne Lüthi bei der beruflichen Vorsorge beraten.

Sicherheit im Dschungel

Bei den Beratungen durch die Zürcher Kantonalbank rund um die Firmengründung kam bald auch die berufliche Vorsorge (BVG) ins Spiel – und damit Amir Shkodra: Der BVG-Spezialist wurde von den Kolleginnen und Kollegen des Gründerdesks lanciert und konnte Corinne Lüthi in seinem Gebiet rasch Sicherheit geben – für die Jungunternehmerin wie ein ersehntes Stück Land im grossen Meer der unternehmerischen Entscheide. «Die Selbstständigkeit ist wie ein Dschungel», sagt Lüthi. «Ich wusste nie, was noch auf mich zukommt, was ich noch alles entscheiden muss. Da ist es eine grosse Hilfe, wenn wenigstens ein Bereich abgedeckt ist und ich weiss: Das läuft.»

Amir Shkodra kann das gut nachvollziehen: «Die Themen der beruflichen Vorsorge erschliessen sich für viele nicht auf den ersten Blick, und kaum eine Jungunternehmerin oder ein Jungunternehmer hat auf diesem Gebiet viel Erfahrung. Wir können durch unsere Expertise für Entlastung sorgen; und die Firmengründerinnen und -gründer können sich ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.» Shkodra hat zunächst Lüthis Bedürfnisse eruiert und dann als unabhängiger Broker mit Blick auf den aktuellen Markt eine Ausschreibung für eine Pensionskasse und eine Personenversicherung lanciert. «Die Offerten der verschiedenen Anbieter habe ich Corinne Lüthi dann zusammenfassend präsentiert und ihr eine Empfehlung dazu abgegeben.» Nach dieser Beratung hat sich Lüthi für einen Anbieter entschieden, und Shkodra hat den Anschluss an die Versicherung vollzogen. Auch nach dem Abschluss bleibt die ZKB Lüthis erste Ansprechpartnerin für alle Fragen zur beruflichen Vorsorge.

Corinne Lüthi hatte sich – wie viele andere Lohnempfängerinnen und -empfänger – früher nie gross ums Thema BVG gekümmert und ihre Versicherungsnachweise bloss abgelegt. Doch mit der Firmengründung stiess sie plötzlich auf Überraschendes: «Als das Thema Krankentaggeld­versicherung aufkam, dachte ich nur: Stimmt, das gibt es ja auch noch.» Lüthi war deshalb froh, dass ihr Shkodra in der unvertrauten Landschaft Wege und Ziele aufzeigen konnte. Generell hält Lüthi die Vorsorge für ein unterschätztes Thema: «Die Absicherung fürs Alter geht uns alle an, besonders auch, weil viele Fragen zu diesem Thema offen sind und politische Diskussionen dazu laufen.» Als Unternehmerin müsse sie zwar mutig sein bei Entscheiden zur Firma, so Lüthi. Sie sei jedoch auch auf Sicherheit bedacht, schliesslich habe sie eine Verantwortung für ihre erste Mitarbeiterin, die sie dank guter Auftragslage anstellen konnte.

Erfolg spornt an

Als Verlagsleiterin muss Corinne Lüthi ihre ganze Leidenschaft in den Anda Verlag geben. Die finanziellen Vorleistungen für ihre Buch- und Theaterprojekte kann Lüthi nur stemmen, weil sie nebenbei immer noch als Grafikerin arbeitet und sich so eine gewisse Quersubventionierung leisten kann. Doch der Erfolg spornt sie täglich an: «Ich habe mir immer vorgestellt, wie schön es sein könnte, ein Kinderbuch zu produzieren und die Handlung des Buches parallel dazu auf die Bühne zu bringen. Nun werden diese Synergien Stück für Stück Realität.»

Doch am schönsten sind für Lüthi die vielen fördernden Begegnungen mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen. Diese helfen bisweilen auch unverhofft – und schon fast ein wenig magisch –, entscheidende Türen zu öffnen: So war es Vorsorge-Berater Amir Shkodra, der Corinne Lüthi nicht nur zu einem erfolgreichen PK-Abschluss verhelfen, sondern nebenbei auch einen entschei­denden Kontakt zu einem Theaterbetreiber in der Stadt Zürich herstellen konnte. In dessen Spielstätte wird nun ab Oktober ein poetisches Familientheater aus Lüthis Programm aufgeführt. Shkodra freut sich über die gelungene Zusatzvermittlung – und auf die Premiere des Stücks, für die ihn Lüthi selbstverständlich auf die Gästeliste gesetzt hat.

Illustration zur Vorsorgeplanung in Jungunternehmen

Fünf Fragen und Antworten zur Vorsorgeplanung im Jungunternehmen

Wo liegen für Start-ups die Herausforderungen beim BVG?

Jungunternehmerinnen und -unternehmer haben verständlicherweise primär ihr Geschäftsmodell im Blick. Die berufliche Vorsorge besteht aber aus verschiedenen, teilweise gesetzlich vorgeschriebenen Elementen, die bei einer Firmengründung ebenfalls beachtet werden müssen.

Welche Bereiche umfasst die berufliche Vorsorge?

Neben dem Anschluss an eine Pensionskasse (PK) gehört auch die Unfallversicherung der Mitarbeitenden zur beruflichen Vorsorge. Neben diesen obligatorischen Elementen gibt es auch überobligatorische Optionen und zusätzliche Versicherungen wie Krankentaggeld-Lösungen.

Welche Rolle spielen PK & Co. für die Mitarbeitenden?

BVG-Lösungen sind für Mitarbeitende ein wichtiges Element der sozialen Absicherung. Flexible Modelle mit Wahlplänen erlauben es den Mitarbeitenden, ihre Beiträge und Leistungen den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Dies steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Wie kann das BVG die Arbeitgeber­attraktivität steigern?

Durch attraktive Angebote bei der zweiten Säule können Unternehmen den Mitarbeitenden ihre Wertschätzung zeigen und sie stärker ans Unternehmen binden. Zudem helfen gute BVG-Lösungen, sich als Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.

Wie können Fachpersonen die Gründerinnen und Gründer unterstützen?

Vorsorgespezialistinnen und -spezialisten bieten eine Gesamtschau und können Detailfragen beantworten. Ihr Wissen hilft gerade Jungunternehmerinnen und -unternehmern, ein knappes Budget richtig einzusetzen und auf allen Gebieten das Optimum herauszuholen.

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