«Der finanzielle Rundumblick war sehr wertvoll»
Wie können wir unseren Traum vom Eigenheim erfüllen? Diese Frage stellen sich viele junge Menschen. Zu einer verantwortungsvollen Finanzierung gehört aber auch, für allfällige Risiken vorzusorgen. Michelle und Tobias Domeisen aus Knonau haben sich beim Kauf ihres Hauses und in den Gesprächen mit ihren Bankberatern auch mit ernsten Themen beschäftigt.
Interview: Patrick Steinemann / Bild: Simon Habegger / Illustration: Maria Salvatore | aus dem Magazin «Meine Vorsorge» 2/2024
Junge Paare leben oft im Hier und Jetzt. Themen wie die finanzielle Vorsorge sind da wohl ganz weit weg. Auch bei Ihnen, Frau Domeisen?
Michelle Domeisen: An die Pensionierung denken wir mit 30 tatsächlich noch nicht (lacht). Vorsorge war für uns jedoch seit dem Beginn unserer Erwerbsarbeit ein Thema und wir haben beide schon früh Säule-3a-Konti eröffnet. Aber zugegeben: Wir waren da «inspiriert» durch meinen Vater, der sich für finanzielle Themen interessiert.
Als es um die Finanzierung Ihres Einfamilienhauses ging, bekam die Vorsorge plötzlich eine ernste Note: Risiken wie Erwerbsunfähigkeit, Invalidität oder Tod standen zur Diskussion.
Tobias Domeisen: Mit diesen Dingen möchte man sich als junger Mensch tatsächlich am liebsten nicht befassen. Durch Gespräche mit Michelles Eltern über Testamente und andere Vorsorgeaspekte waren wir für Nachlass- und Absicherungsthemen jedoch schon sensibilisiert. Vor allem aber: Für unsere beiden kleinen Kinder muss gesorgt sein, wenn uns etwas passiert. Auch muss bei einem Todesfall der hinterbliebene Ehegatte abgesichert sein, damit er oder sie nicht das Haus verkaufen muss.
Michelle Domeisen: Hinzu kam die ungleiche finanzielle Ausgangslage. Durch einen Erbvorbezug konnte ich mehr zur Finanzierung unseres Hauses beisteuern als Tobias. Diese spezielle Konstellation wollten wir sauber regeln. Den entscheidenden Anstoss, die Risikovorsorge bei der Immobilienfinanzierung miteinzubeziehen, gab dann aber unser Kundenbetreuer Thomas Hardegger.
Michelle und Tobias Domeisen
Die Eheleute sind beide 30 Jahre alt, haben zwei kleine Töchter und wohnen in einem Reiheneinfamilienhaus in Knonau. Sie arbeiten beide als Primarlehrpersonen und haben Teilzeitarbeitspensen von zusammen etwas über 100 Prozent.
Die Beratung gab uns das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.
Michelle Domeisen, Kundin
Herr Hardegger, bringen Sie das Thema Risikovorsorge in jedes Beratungsgespräch zu Immobilienfinanzierungen ein?
Thomas Hardegger: Natürlich geht es uns in erster Linie darum, die Pläne unserer Kundinnen und Kunden zu unterstützen und ihnen etwa den Kauf eines Hauses zu ermöglichen. Die meisten finanziellen Themen sind jedoch miteinander verknüpft und deshalb sprechen wir auch das Thema Vorsorge mit all seinen Facetten an. Wir wollen ein offenes Ohr haben für allfällige Sorgen unserer Kundinnen und Kunden und Lösungen bieten, wann immer diese gewünscht werden.
Über das Sterben reden möchte man mit seinem Banker aber wohl lieber nicht.
Thomas Hardegger: Erwerbsunfähigkeit und Tod sind sicher für alle Menschen emotionale Themen. Unsere Kundinnen und Kunden sind aber meist dankbar, wenn wir sie im richtigen Moment einbringen. Durch konkrete Beispiele können wir eine Sensibilität entwickeln für das, was im Leben eben auch passieren kann. Uns liegt stets daran, unseren Kundinnen und Kunden durch solche Gespräche und Beratungen einen Mehrwert und möglichst viel Sicherheit zu bieten.
Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden möglichst viel Sicherheit bieten.
Thomas Hardegger, Kundenbetreuer Privatkunden, Filiale Affoltern am Albis
Florian Kind, Sie wurden als Fachspezialist für die Vorsorgeberatung des Ehepaars Domeisen beigezogen. Wie gehen Sie in einem solchen Fall vor?
Florian Kind: Vor dem ersten Treffen habe ich die aktuellen Unterlagen des Ehepaars Domeisen erhalten und eine erste Analyse vorgenommen. Im Beratungsgespräch konnte ich mit ihnen dann die einzelnen Punkte durchgehen und eine Gesamtschau der finanziellen Situation im Risikofall machen. Im Fokus stehen dabei Risiken wie eine langfristige Erwerbsunfähigkeit infolge Krankheit oder Unfall und der Ablebensfall. Wir stellen hier die zu erwartenden Leistungen der einzelnen Säulen bei diesen Ereignissen dem finanziellen Bedarf der Kunden gegenüber und schauen, ob es Lücken gibt.
Gab es im Beratungsgespräch Aha-Erlebnisse für Sie, Herr und Frau Domeisen?
Tobias Domeisen: Die gab es, eindeutig. Etwa die Leistungen für die Hinterbliebenen im Todesfall – dieses Thema war für mich nach dem Gespräch klarer.
Michelle Domeisen: Für mich war die detaillierte Erklärung des Pensionskassenausweises sehr aufschlussreich – als Laie blickt man da ja kaum durch. Gewisse Zahlen und Werte habe ich erst nach den Erklärungen durch Herrn Kind wirklich verstanden.
Ist die Situation des Ehepaars Domeisen typisch oder gibt es Besonderheiten, Herr Kind?
Florian Kind: Es gibt viele junge Paare oder Familien mit dem Wunsch nach einem Eigenheim. Eher die Ausnahme ist es, dass beide Ehepartner direkt nach der Geburt von Kindern mit einem mittleren bis höheren Pensum weiterarbeiten. Dies hat im Falle des Ehepaars Domeisen den Vorteil, dass beide weiterhin auch der Pensionskasse angeschlossen bleiben und damit im Risikofall Leistungen fliessen. Wird die Erwerbstätigkeit ganz aufgegeben oder fällt das Einkommen unter die BVG-Eintrittsschwelle – aktuell liegt sie bei 22'050 Franken – fallen die versicherten Risikoleistungen der Pensionskasse weg.
Gewisse Entscheide sollte man besser früher als später treffen.
Florian Kind, Finanzplaner
Wer ein Eigenheim finanzieren will, kann auch Gelder aus der Pensionskasse oder aus der Säule 3a dafür verwenden. Worauf ist hier besonders zu achten, Herr Hardegger?
Thomas Hardegger: Diese Möglichkeit kann sicher in Betracht gezogen werden, wenn nicht genügend andere Eigenmittel für den Immobilienkauf zur Verfügung stehen. Je nach Pensionskasse muss dabei aber berücksichtigt werden, dass dies schon kurzfristig Auswirkungen auf die Leistungen bei Erwerbsunfähigkeit und Tod haben kann. Pensionskassengelder können später zwar wieder eingebracht werden, Gelder aus der Säule 3a jedoch nicht. Unsere Aufgabe ist es, in solchen Situationen gut zu beraten und alle Konsequenzen aufzuzeigen. Denn Gelder, die in Immobilien gebunden sind, stehen später nicht als Altersguthaben zur Verfügung. Solche Entscheide haben also auch mittel- und langfristige Auswirkungen.
In finanziellen Fragen ist häufig das eine mit dem anderen verknüpft. Macht deshalb eine Gesamtschau mit Finanzplanung in jedem Fall Sinn?
Florian Kind: Eine Finanzplanung im Hinblick auf den dritten Lebensabschnitt muss nicht schon mit 30 angegangen werden, da hat das Ehepaar Domeisen noch Zeit. Es gibt jedoch einige Entscheide, die durch den Langzeiteffekt besser früher als später angeschaut werden sollten. Dies sind zum Beispiel die Einzahlung in die Säule 3a oder die Erhöhung der Sparbeitragsvariante innerhalb der Pensionskasse, sofern dies möglich ist.
Tobias Domeisen: Gerade diesen Punkt mit den Wahlplänen bei der Pensionskasse hatte ich nicht auf dem Radar. Da hat mir das Beratungsgespräch viel gebracht.
Michelle Domeisen: Der finanzielle Rundumblick war sehr wertvoll. Die zur Verfügung stehenden Berechnungstools bieten zudem die Möglichkeit, rasch die Auswirkung abschätzen zu können, wenn an der einen oder anderen Stellschraube gedreht wird.
Thomas Hardegger: Wer den Mechanismus der einzelnen Vorsorge-Zahnräder und ihr Zusammenspiel besser versteht, gewinnt auch Praxiswissen. So ist etwa rascher klar, wo justiert werden muss, wenn man etwa einen neuen Job und damit auch eine neue Pensionskasse mit anderen Leistungen hat.
Es lohnt sich für junge Menschen, die persönliche Vorsorge anzugehen.
Tobias Domeisen, Kunde
Haben Ihnen die Beratungen durch die ZKB die Sicherheit gegeben, die Sie gesucht haben, Frau Domeisen?
Michelle Domeisen: Auf jeden Fall. Auch wenn die Finanzberatung für uns keinen akuten Handlungsbedarf ergab, hat sie uns doch das gute Gefühl gegeben, auf dem richtigen Weg zu sein. Dies ist mindestens so wertvoll, wie das Aufdecken allfälliger Lücken und Versäumnisse.
Tobias Domeisen: Wir werden die positiven Erfahrungen aus den Gesprächen mit unseren ZKB-Beratern sicher mit unseren Freunden teilen und ihnen ans Herz legen, sich vertieft mit Themen der persönlichen Vorsorge zu befassen. Denn gerade für junge Menschen lohnt sich dies wirklich.
Darauf kommt es an bei der Immobilienfinanzierung mit Risikovorsorge
- 1 Machen Sie eine Gesamtschau: Beziehen Sie bei einem Immobilienkauf auch Ihre Vorsorge mit ein. Finanzielle Themen sind häufig miteinander verknüpft; kurzfristige Entscheide können langfristige Auswirkungen haben.
- 2 Denken Sie an die Risiken: Bei Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall drohen finanzielle Einbussen. Erkennen Sie den Handlungsbedarf und schliessen Sie allfällige Vorsorgelücken.
- 3 Sichern Sie Ihre Liebsten ab: Regeln Sie Ihren Nachlass rechtzeitig. Erstellen Sie zentrale Dokumente wie Testament oder Ehevertrag. Denken Sie auch an einen Vorsorgeauftrag für den Fall einer Urteilsunfähigkeit.
- 4 Lassen Sie sich beraten: Die Leistungen aus den drei Vorsorgesäulen sind häufig nicht auf den ersten Blick klar. Lassen Sie sich von Finanzspezialistinnen und -spezialisten beraten.