Wirkung erzielen durch freiwilliges Engagement
Vor einem Jahr startete die Zürcher Kantonalbank ihr Corporate-Volunteering-Programm. Ziel ist es, die Institutionen des Kantons Zürich mit ihren Ressourcen und Know-how zu unterstützen und gleichzeitig den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Selina Martin ist seit September 2024 die Verantwortliche für das Programm. Im Interview blicken wir mit ihr auf das erste Jahr zurück.
Interview: Tanja Müller / Bilder: Simon Baumann
Selina Martin, wie lautet Ihr Fazit nach dem ersten Jahr?
Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches erstes Jahr zurück. Denn total haben unsere Mitarbeitenden im Jahr 2024 5'857 Volunteer-Stunden geleistet – dies entspricht 697 Einsatztagen. Das gesteckte Ziel für das erste Jahr waren 365 Einsatztage, dieses haben wir erfreulicherweise deutlich übertroffen. Doch darauf wollen wir uns nicht ausruhen. Ein neues Jahr hat begonnen und das heisst, jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat bei einem Vollzeitpensum pro Jahr wieder zwei Arbeitstage für Volunteer Einsätze gut – sprich ab Januar kann dieses Guthaben wieder voll ausgeschöpft werden. Ausserdem ist Corporate Volunteering nicht nur im Sinne unseres Leistungsauftrags, sondern trägt auch zur Stärkung der eigenen Kompetenzen bei und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und überhaupt die psychische Gesundheit aus.
Welche Einsätze sind besonders beliebt?
Besonders nachgefragt werden Einsätze in den Bereichen Umwelt und Sport. Im Bereich Umwelt sind beispielsweise 309 Stunden für unsere Raumpatenschaft in Form von Clean-Ups geleistet worden. Mit diesem Engagement sorgt die Bank in ihrem festgelegten Gebiet rund um die Neue Hard mit regelmässigen Aufräumaktionen für mehr Sauberkeit. Total haben wir während dem Jahr 2024 mit 19 Einsätzen und total 430 beteiligten Personen rund 3 Tonnen Müll gesammelt, welcher anschliessend richtig entsorgt und in den Recycling-Prozess gebracht werden konnte. Des Weiteren wurden diverse Einsätze für Tischlein deck dich geleistet. Die Organisation rettet Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilt sie an armutsbetroffene Menschen in der gesamten Schweiz. Mit den geleisteten Einsätzen unserer Mitarbeitenden im Jahr 2024 konnten ungefähr vier Tonnen Obst und Gemüse gerettet und dann verwertet werden.
Und welche Einsätze gibt es im Bereich des Sports?
Grundsätzlich ist das Schöne, dass unsere Bank über 400 Sponsoring-Partnerschaften unterhält und wir diese häufig mit Volunteer Einsätzen verbinden können – so können wir noch mehr Wirkung erzielen. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr ist die UCI-Rad- und Paracycling-WM, welche im September in Zürich stattfand. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten für diesen sportlichen Grossevent 690 Einsatzstunden. Sie unterstützten in den Bereichen Einlass, Festwirtschaft, Streckensicherheit, Bau und als Allrounder. Doch auch im Bereich Soziales und Bildung haben unsere Mitarbeitenden einen Mehrwert für die Gesellschaft geleistet. Es ist wunderbar zu sehen, wie vielfältig sich unsere Mitarbeitenden engagieren und Spass bei diesen Einsätzen haben.
Können Sie mir ein Beispiel für einen Einsatz im sozialen Bereich geben?
Es werden beispielsweise diverse Einsätze für die Stiftung St. Jakob geleistet. Die Stiftung ist ein wirtschaftlich ausgerichtetes Sozialunternehmen. Im Zentrum steht die Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung in das Arbeitsleben und die Gesellschaft. Unsere Mitarbeitenden sind während ihren Einsätzen in der Bäckerei, Gastronomie und im Dienstleistungs-Bereich im Einsatz und helfen dem Team der Stiftung St. Jakob bei ihrer täglichen Arbeit.
Was ist Ihr bisheriges Highlight?
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass gemäss Umfragen 80 Prozent unserer Mitarbeitenden ihren Einsatz weiterempfehlen. Es ist schön zu sehen, dass viele einen Corporate-Volunteering-Einsatz als persönliche Bereicherung wahrnehmen und Spass an ihrem Engagement haben. Das Feedback von Rami Jumaah hat mich besonders berührt, ich zitiere ihn: «Mein Einsatz für die Weihnachtswunsch-Aktion der Caritas war eine zutiefst bewegende und inspirierende Erfahrung. Es ist eine wunderbare Aktion, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Solche Momente berühren das Herz auf eine besondere Weise und zeigen eindrucksvoll, wie viel wir gemeinsam als Menschen erreichen können».
Und Ihr persönliches Highlight?
Da nenne ich natürlich meine eigenen Volunteer-Einsätze. Einer der beiden Einsätze war ein Clean-Up im Niederdörfli. Es war anfangs ungewohnt, da man in dieser Rolle etwas exponiert ist. Doch es bot mir die Möglichkeit, mit vielen Menschen in Kontakt zu treten – und so haben sich zahlreiche spannende Gespräche ergeben. Häufig habe ich bei diesen Menschen Dankbarkeit für mein Engagement gespürt. Was mir zudem besonders gefallen hat, ist der Austausch mit meinen Teamkollegen – denn dieser ist bei diesen Gelegenheiten ein ganz anderer als im Büro, unser Teamgeist wurde spürbar gestärkt.
