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Das Erbe investieren und Renditechancen nutzen

Haben Sie Vermögen geerbt und möchten dieses für sich und Ihre Nach­kommen einsetzen? Erfahren Sie, welche Schritte wichtig sind, um Ihr geerbtes Geld sinnvoll zu investieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa die Hälfte der Erbschaften fliesst an Personen im Rentenalter.
  • Auch im Alter können Geldanlagen sinnvoll sein.
  • Anlagen wie ein Geschenk-Fondsportfolio für die Enkel oder ein Vermögensverwaltungsmandat sind interessante Optionen.
  • Eine sorgfältige Pensionierungsplanung bedeutet auch, die Finanzen in Etappen zu planen.

Neue Ausgangslage

Nach einer Erb­schaft verfügt man möglicherweise über ein deutlich höheres Vermögen, das es neu zu strukturieren gilt. Allenfalls liegt zu viel Geld auf Spar­konten, Anlagen sind einseitig investiert oder die Zukunft der geerbten Immobilie ist alles andere als klar.

Die meisten investieren ihr Erbe langfristig. Das zeigt die Schweizer Erbschafts­studie 2023 der Zürcher Kantonalbank, die sie in Zusammenarbeit mit der ZHAW durchgeführt hat.

Standortbestimmung vornehmen

Plötzlich stellen sich viele Fragen: Was behalten und was ver­kaufen? Sollte ich einen Teil des Geldes in Wert­schriften investieren oder besser als eiserne Reserve auf dem Konto behalten?

Um das geerbte Vermögen richtig einzusetzen, ist eine Standort­bestimmung ratsam. Dabei gilt es zunächst den Verwendungs­zweck zu klären: Geht es um die Erfüllung von persönlichen Wünschen oder um langfristige Investitionen? Was steht im Vorder­grund: der eigene Vermögens­aufbau oder die finanzielle Situation der Nach­kommen?

Investieren unter neuen Voraussetzungen

Jüngere Erbinnen und Erben haben einen grossen Vorteil: Sie können das geerbte Geld langfristig in Wert­schriften investieren und haben damit in der Regel bessere Rendite­chancen. Je länger Geld investiert bleibt, desto weniger fallen die kurz­fristigen Schwankungen an den Finanz­märkten ins Gewicht. So lässt sich mit dem Erbe im Idealfall auch die Alters­vorsorge aufbessern.

Etwa die Hälfte der Erb­schaften fliesst gemäss Erbschafts­studie der ZKB je-
doch an Personen im Renten­alter. Für die Vorsorge ist es in diesem Fall zu spät und der Anlage­horizont ist bereits kürzer. Dennoch kann es auch im Alter sinnvoll sein, Geld anzulegen.

Sorgfältige Pensionierungsplanung

Die Finanzen für den dritten Lebens­abschnitt werden in der Regel in Etappen geplant. Meistens ist in der ersten Etappe Liquidität wichtig, um die Ausgaben zu finanzieren.

Das Geld, das erst später benötigt wird, kann allenfalls in Anlagen investiert werden. Hier gilt es, eine Anlage­lösung und -strategie zu wählen, die der eigenen Risiko­fähigkeit und Risiko­bereitschaft entspricht und mit der persönlichen Lebens­situation vereinbar ist. Steht das Wohl der Nach­kommen im Vorder¬grund, sind Anlagen wie etwa ein Geschenk-Fonds­portfolio für die Enkel oder ein Vermögens­verwaltungs­mandat, das von den Kindern später weitergeführt werden kann, näher zu betrachten. Denn auch hier kann der Vorteil eines vergleichsweise langen Anlage­horizonts genutzt werden.
 

Häufige Fragen und Antworten

Wohin mit dem geerbten Geld?

Die meisten investieren die Erbschaft langfristig. Das zeigt die Schweizer Erbschaftsstudie 2023 der Zürcher Kantonalbank: Der Vermögensaufbau wird von 77 Prozent der Befragten als primärer Verwendungszweck genannt. Wünsche und Träume stehen mit 43 Prozent an zweiter Stelle. Es waren vier Nennungen möglich. Häufig genannt wurde auch die Unterstützung anderer Personen, gefolgt vom Immobilienkauf und der Schuldentilgung.

Kann ich auch Geld investieren, wenn ich bereits pensioniert bin?

Ein grosser Teil von geerbten Vermögen fliesst in der Schweiz an Menschen im Pensionsalter. Auch dann kann es sich je nach individueller Situation lohnen, das Geld, das erst später benötigt wird, in Anlagen mit einem höheren Aktienanteil zu investieren. Eine professionelle Beratung ist in diesem Alter auf jeden Fall empfehlenswert.

Sollte ich einen Teil des Erbes in Wertschriften investieren oder besser als eiserne Reserve auf dem Konto behalten?

Um das geerbte Vermögen richtig einzusetzen, ist eine Standortbestimmung ratsam. Dabei gilt es zunächst den Verwendungsweck zu klären: Geht es um die Erfüllung von langgehegten Wünschen oder um langfristige Investitionen? Steht der eigene Vermögensaufbau im Vordergrund oder die finanzielle Situation der Nachkommen?