Hohe Nachfrage
2022 lagen die globalen Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen bis Ende September pro Quartal deutlich über 2 Millionen mit Wachstumsraten von bis zu 74 %.
Die Nachfrage nach batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen erreicht ein neues Allzeithoch und auch der Bereich Batterien bietet interessante Anlagemöglichkeiten. Unsere Folgenabschätzung für Elektrofahrzeuge beleuchtet diesen anhaltenden Trend im Detail. Die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse des Reports finden Sie hier.
Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) belegen, dass im Verkehrssektor fast ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen verursacht werden. Folglich stellt der Strassenverkehr sowohl zur Beförderung von Personen als auch von Waren einer der grössten Hebel zur Reduzierung von Emissionen dar. EV-Batterien und Battery Electric Vehicles (BEVs) gelten als die beiden wichtigsten Lösungen für die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs. Steigende Kraftstoffpreise und der politisch gewollte Ausstieg aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (Internal Combustion Engine Vehicles, ICEV) fördern deren Nachfrage.
Der verstärkte ökologische Fokus von Regierungen und Unternehmen liess den Absatz bei Elektrofahrzeugen seit 2020 in die Höhe schnellen. Im vierten Quartal 2020 überschritten die globalen Verkaufszahlen erstmals in der Geschichte die 1-Millionen-Marke mit einem Wachstum von 134 % gegenüber dem Vorjahr. Schätzungen gehen bis 2050 von einem Gesamtmarkt von mehr als USD 800 Mrd. aus, was nach Angaben der Internationalen Energieagentur fast zwei Drittel des Gesamtmarkts für Öl im Jahr 2020 entsprechen würde.
Eine der wichtigsten Lösungen zur Dekarbonisierung des Strassenverkehrs sind EV-Batterien. Die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien ist in den letzten zehn Jahren erheblich günstiger geworden. Im Gegensatz zur Solar- und Windenergie, die heute weltweit die bevorzugte Option für neue Stromerzeugungskapazitäten darstellen, sind EV-Batterien vom Erreichen der Kostenparität mit Verbrennungsmotoren noch einige Jahre entfernt. Potenziell sind hier künftig weitere Skaleneffekte möglich. Die Preise für Batterien sind seit 2010 mit rund 89 % erheblich gesunken.
Die etablierten Wertschöpfungsketten angestammter Automobilhersteller und deren Zulieferer sind durch den Übergang von einer Wertschöpfungskette für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (ICEV) zu einer Wertschöpfungskette für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) gefährdet. Der Grund: Viele Antriebskomponenten sind für BEV-Antriebsstränge irrelevant und müssen ersetzt werden. Tesla beispielsweile integriert den Abbau und die Gewinnung der für die Batterien benötigten Rohstoffe und setzt stark auf vertikale Integration. Fest steht: Innerhalb der Wertschöpfungskette elektrischer Fahrzeuge müssen angestammte Automobilhersteller ihre Wertschöpfungskettenstrategie prüfen und bedeutsame Make-versus-Buy-Entscheidungen treffen.
Der Preis für elektrische Mittelklasse-Wagen liegt derzeit 30 bis 50 % über dem von Verbrennern. Folglich erzielen die meisten Erstausrüster heute keinen Gewinn durch den Verkauf von elektrischen Fahrzeugen. Sie können die Herstellungskosten jedoch senken, indem sie die Batterien effizienter gestalten, die Leistungselektronik und Elektromotoren durch Integration und Skalierbarkeit verbessern und die indirekten Kosten durch die Erhöhung des jährlichen Produktionsvolumens reduzieren.
Heute haben gerade Start-ups die Möglichkeit mit relativ geringem Kapitaleinsatz in den Automobilmarkt einzusteigen. Sie profitieren von schlanken Kostenstrukturen, können ein elektrisches Fahrzeug entwickeln und gleichzeitig die Produktion auslagern, neue Technologien in die Herstellung einbringen oder Einzelbereiche der Wertschöpfungskette übernehmen. Dagegen müssen angestammte Automobilhersteller die Produktionsstrassen für elektrische Fahrzeuge parallel zu denjenigen für Verbrenner unterhalten, wodurch sie weniger agil sind.
Eines der Hauptrisiken für die hoch relevanten Batteriehersteller ist ein lokales Überangebot infolge von Überinvestitionen, was sich wiederum ihre Rentabilität der Batteriehersteller verringern kann. In Verbindung mit potentiell höheren Rohstoffpreisen könnten die Margen unter Druck kommen. Nicht zuletzt können technologische Neuerungen wie Wasserstoffantriebe oder Siliziumanoden eine potentielle Bedrohung für die Hersteller von Elektrofahrzeugen darstellen.
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