Familieninterne Nachfolge
Eine familieninterne Unternehmensnachfolge wird auch Family-Buy-out (FBO) genannt. Darunter versteht man die Übergabe eines Unternehmens an ein Familienmitglied, zum Beispiel an den Sohn, die Tochter oder ein Geschwister.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine familieninterne Nachfolge sichert die Kontinuität im Unternehmen, soll aber kein moralischer Zwang sein.
- Es gelangen keine vertraulichen Informationen an Aussenstehende.
- Nachfolger profitieren oftmals von flexibleren Finanzierungsmöglichkeiten.
- Die Weitergabe in der Familie birgt Konfliktpotenzial bei der erbrechtlichen Auseinandersetzung.
Vorteile
- Weitgehende Kontinuität im Unternehmen und in der Familie
- Eignungen und Fähigkeiten sind bekannt.
- Keine Weitergabe von Informationen an Aussenstehende
- Oft flexiblere Finanzierungsmöglichkeiten
Risiken
- Moralischer Zwang für Nachfolgerinnen und Nachfolger oder Rollenwechsel zum Unternehmer gelingt nicht.
- Familiäre Interessenkonflikte und Konfliktpotenzial bei erbrechtlicher Auseinandersetzung
- Oft tieferer Verkaufspreis als bei Verkauf an Dritte (Familienpreis)
- Oft hohe Fremdfinanzierung und/oder Verkäuferdarlehen notwendig
So gelingt die familieninterne Nachfolge
- Ihr Unternehmen ist profitabel und hat intakte Zukunftsaussichten (Nachfolgefähigkeit).
- Sie haben geeignete, fähige und übernahmeinteressierte Nachkommen.
- In Ihrer Familie pflegen Sie eine offene und konstruktive Kommunikations- und Konfliktkultur.
- Rollen und Verantwortlichkeiten werden klar definiert.
- Sie stossen die Steuer- und Erbschaftsplanung frühzeitig an.
Die fünf Phasen der Nachfolge
Vorphase
- Sie setzen sich mit der eigenen Nachfolge auseinander.
- Sie führen Gespräche mit der Familie.
- Sie nehmen eine Standortbestimmung vor (Zeitpunkt Nachfolge? Potentielle Nachfolger?).
- Sie evaluieren verschiedene Nachfolgevarianten (inklusive «Plan B»).
Vorbereitung
- Sie definieren Ihre Ziele (persönliche Prioritäten wie zum Beispiel Kaufpreis, Erhalt von Arbeitsplätzen).
- Sie bereiten das Unternehmen auf die Übergabe vor.
- Sie bauen eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger auf.
- Sie stellen erste Wertüberlegungen an (Kaufpreis).
- Sie prüfen Optimierungsmöglichkeiten (Steuern, Rechtliches).
Umsetzung
- Sie setzen das Nachfolgekonzept um.
- Sie lassen eine Unternehmensbewertung durchführen.
- Sie stellen die Nachfolgefinanzierung sicher.
- Sie klären steuerliche und rechtliche Aspekte.
- Sie kommunizieren regelmässig mit der Nachfolgerin bzw. dem Nachfolger und der Familie.
Abschluss
- Sie unterzeichnen und vollziehen die Verträge.
- Sie treffen eine güter- und erbrechtliche Regelung.
- Sie kommunizieren intern und extern.
Begleitung
- Sie unterstützen allenfalls die Nachfolgerin oder den Nachfolger nach erfolgter Stabsübergabe.