Wo sind wir überall investiert?

In diese vielversprechenden Schweizer und inter­nationalen Wachstums­unternehmen haben die Swisscanto Private-Equity-Fonds bislang investiert. Bei dreien ist ein erfolgreicher Exit bereits gelungen – eine Übersicht.

Alle Investments und Exits auf einen Blick

Der Schweizer Wachstumsfonds wurde im Herbst 2018 lanciert und bietet qualifizierten und institutionellen Anlegerinnen und Anlegern einen exklusiven Zugang zu nicht kotierten Wachstumsunternehmen. Aktuell umfasst das Fonds­portfolio folgende 18 Unternehmen Schweizer und internationaler Herkunft. Bei dreien ist ein erfolgreicher Exit bereits gelungen.

Aktuelles Portfolio

ANYbotics

ANYbotics ist ein ETH-Spin-off, das aus dem weltberühmten Labor von Prof. Dr. Roland Siegwart hervorgegangen ist. Das Unternehmen bietet eine End-to-End-Lösung an, die aus autonomen mobilen Robotern und einer Software besteht, die es Kunden ermöglicht, Anlagen ohne menschliche Anwesenheit zu betreiben. Der Roboter wird zur Datenerfassung, zur kontinuierlichen Überwachung der Infrastruktur und zur Automatisierung von Inspektions- und Wartungsaufgaben in rauen, gefährlichen und komplexen Umgebungen eingesetzt. Darüber hinaus bietet ANYbotics den einzigen Laufroboter mit «Ex-Zertifizierung» an, was bedeutet, dass der Roboter in explosionsgefährdeten Umgebungen eingesetzt werden kann, z. B. in der Öl- und Gasindustrie oder der chemischen Industrie.

Beekeeper

Beekeeper wurde 2012 von den ETH-Absolventen Cristian Grossman und Flavio Pfaffhauser gegründet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Zürich, wo sich auch das Management und die meisten Mitarbeiter befinden. Beekeeper ist eine «Team-Communication-App», die eine schnelle und sichere Echtzeitverbindung und Kommunikation mit mobilen «Non-Desk-Workern» ermöglicht. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die wichtigste Produktivitäts- und Kollaborationsplattform für Frontline-Mitarbeiter zu werden, die es ermöglicht, betriebliche Prozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Beekeeper hat mehr als 200 Mitarbeiter in Europa und den USA.

Distran

Distran ist ein ETH-Spin-off, gegründet von Joël Busset und Florian Perrodin. Die patentierte Technologie des Unternehmens ermöglicht es, Gaslecks bis zu zehnmal schneller als mit herkömmlichen Methoden aufzuspüren und damit einen direkten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu leisten. Mit ihrer Technologie will Distran bis 2026 mehr als 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Das entspricht der Menge an Treibhausgasen, die jährlich von rund 21 Millionen Autos ausgestoßen wird. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt akustische Kameras, die mit jeweils 124 Mikrofonen ausgestattet sind und kleinste Leckagen von Gasleitungen etc. registrieren können. Die Kameras erkennen Geräusche im Ultraschallbereich, die dann auf dem Kameradisplay visualisiert werden. Diese «Superohren» von Distran werden sogar bei NASA-Raumfahrtmissionen eingesetzt, um Lecks in der Raumkapsel frühzeitig zu erkennen.

Ecorobotix

Ecorobotix – KI-gesteuerte Pflanzenbehandlung: Der Wachstumsfonds stieg im vergangenen Oktober in das AgriTech-Unternehmen mit Sitz in Yverdon-les-Bains ein. Das Flagship-Produkt nennt sich ARA. Es handelt sich dabei um ein KI-gestütztes Pflanzenerkennungssystem, das Pflanzen gezielt behandelt. Die Landwirtschaft kann damit effizienter arbeiten und zugleich die Umwelt schonen. Im vergangenen Mai ging eine weitere Finanzierungsrunde in der Höhe von CHF 46 Millionen über die Bühne. Das Geld soll unter anderem für den Ausbau des Geschäfts auf dem amerikanischen Kontinent eingesetzt werden.

Fotokite

Fotokite ist ein 2013 gegründetes ETH-Spin-off mit Hauptsitz in Zürich. Das Unternehmen bietet eine Datenintelligenzplattform aus der Luft mit unschätzbaren Überblicksinformationen für Feuerwehrleute und öffentliche Sicherheitsteams, um sie bei der Bewältigung komplexer, sicherheitskritischer Situationen zu unterstützen. Das Unternehmen hat eine angebundene Drohne entwickelt, die mit einer Video- und Infrarotkamera ausgestattet ist und Echtzeitübertragungen, Vor-Ort- und Fernanalysen sowie die Nachbereitung und Berichterstattung von Ereignissen ermöglicht. Die Drohne wird in einer Dachbox aufbewahrt und ist mit einem einzigen Knopfdruck innerhalb von 90 Sekunden einsatzbereit in der Luft.

GetYourGuide

GetYourGuide – Investment der ersten Stunde: Das ehemalige ETH-Spin-off vermittelt Reiseerlebnisse, Touren oder Eintrittstickets rund um den Globus. Der Wachstums­fonds ist Investor seit Dezember 2018, die Zürcher Kantonalbank hat sich bereits 2009 in der allerersten Finanzierungsrunde am Unternehmen beteiligt. GetYourGuide schreibt regelmässig neue Umsatzrekorde und überzeugt Investorinnen und Investoren. In einer jüngst durchgeführten Finanzierungsrunde bekam GetYourGuide fast USD 200 Millionen zugesichert. Mit einem Marktwert von über einer Milliarde Franken gehört das Unternehmen zu der kleinen Gruppe von «Einhörnern» Schweizer Herkunft.

Medimaps Group

Medimaps Group – Deep-Learning-Algorithmus verbessert Osteoporose-Diagnose: Die Medimaps Group ist ein in Genf ansässiges Medtech-Unternehmen, das eine Bildverarbei­tungssoftware für die Beurteilung der Knochengesundheit entwickelt hat. Dank der patentierten Deep-Learning-Algorithmen wird die Osteoporose-Diagnostik schneller und umfassender, so dass bis zu 30 Prozent mehr Patientinnen und Patienten mit Frakturrisiko erkannt werden können. Die Kerntechnologie wird für zusätzliche medizinische Indikationen im Bereich der Orthopädie und für das Primärscreening aus Röntgen- und CT-Bildern weiterentwickelt. Der Swisscanto Wachstumsfonds ist seit November 2021 investiert.

MedTrace Pharma

MedTrace ist im Grossraum Kopenhagen (DK) ansässig. Das Unternehmen wurde 2015 von Martin Stenfeldt, Rune Wiik Kristensen und Peter Larsen mit dem Ziel gegründet, die diagnostische Genauigkeit in der PET-Perfusionsbildgebung zu verbessern, indem der Einsatz des Goldstandard-Perfusionsmittels 15O-Wasser ermöglicht wird. Die erste kommerzielle Anwendung wird die kardiale Perfusion sein. Weitere Anwendungen, insbesondere in der Onkologie, werden derzeit in Zusammenarbeit mit renommierten Kliniken weltweit entwickelt.

Medtrace hat eine kleine GMP-Produktionsanlage für 15O-Wasser entwickelt, die neben dem PET-Scanner aufgestellt wird, sowie Geräte zur schnellen und genauen Dosierung und eine eigene Software zur Quantifizierung der Blutströmung, die die Diagnose erheblich erleichtert. In Europa vertreibt das Unternehmen bereits Produkte unter «magistraler Ausnahme» in bestimmten Ländern und ausgewählten Kliniken. In den USA ist für die Marktzulassung eine zusätzliche klinische Studie der Phase III erforderlich. Im Jahr 2022 erhielt das Unternehmen die Genehmigung für die klinische Studie, richtete eine Niederlassung in den USA ein und begann mit der Rekrutierung von Patienten. Das Unternehmen passte seine strategische Ausrichtung an, indem es sich stark auf klinische und regulatorische Meilensteine konzentrierte, um spätestens 2025 eine starke Produkteinführung in den USA zu erreichen.

Memo Therapeutics

Memo Tx wurde 2012 von Christoph Esslinger als ETH-Spin-off gegründet und hat seinen Sitz in der Region Zürich. Das Unternehmen ist ein Innovator auf dem Gebiet der Antikörperentdeckung und der Analyse des Immunrepertoires. Das Unternehmen nutzt die Leistungsfähigkeit der mikrofluidischen molekularen Einzelzell-Klonierungs- und Screening-Technologien von Memo für die Entdeckung von Antikörpern in verschiedenen Spezies und Indikationen für eigene und Partner­projekte.

Der Schwerpunkt der aktuellen Pipeline liegt auf Medikamenten gegen Infektions­krankheiten. Im Jahr 2022 wurden zwei klinische Studien der Phase I zu BK-Virus und Covid-19 gestartet. Die Sicherheits­studie zu Covid-19 wurde abgeschlossen, und die Antikörper von Memo Tx erwiesen sich als sehr sicher. Die Phase-I-Studie für das BKV wurde mit positiven Ergebnissen zur Sicherheit abgeschlossen. Memo Tx erhielt von der FDA eine Fast-Track-Zulassung für AntiBKV zur Behandlung von BKV-Infektionen bei Nieren­transplantations­patienten. Das Unternehmen hat im April 2023 mit einer Phase-II-Zulassungsstudie in den USA begonnen.

Nagi Bioscience

Nagi Bioscience – Mini-Würmer statt Wirbeltiere. Das in der Nähe von Lausanne do­mizilierte Biotech-Unternehmen macht mit innovativen Laborgeräten Versuche an Wirbeltieren in vielen Fällen obsolet. Stattdessen werden neuartige Arzneimittel an schmerzunempfindlichen Fadenwürmern getestet. Mit einem Experiment lassen sich Dutzende Tests durchführen. Analyse und Auswertung passieren digital. Der Swisscanto Wachstumsfonds hat sich im vergangenen September als Co-Lead-Investor an einer Finanzierungsrunde über CHF 12,4 Millionen beteiligt. Die Zürcher Kantonalbank ist bereits seit der Gründungsphase 2019 als Investorin mit an Bord.

NIL Technology

NIL Technology (NILT) wurde 2006 von Theodor Nielsen und Brian Bilenberg während ihres Promotions­studiums an der Technischen Universität von Dänemark (DTU) gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Kongens Lyngby, Dänemark. Das Unternehmen hat seinen Prototyping- und Produktions­standort in Horgen.

NILT entwirft, prototypisiert und fertigt innovative optische Lösungen und hat sich zum Ziel gesetzt, der weltweit führende Anbieter von «Metalllinsen» zu werden, mit denen die optische Sensorik in der Unterhaltungs­elektronik, in Autos usw. flacher, billiger (nur eine Linse) und leistungsfähiger wird. Das Unternehmen verkauft laufend Prototypen an die grössten globalen Technologie­konzerne und hat auch mit der Produktion von Kleinserien für eine Reihe von Kunden begonnen.

OncoDNA

OncoDNA ist ein auf Onkologie fokussiertes Unternehmen für Gesundheitstechnologie, das 2012 von Jean-Pol Detiffe gegründet wurde. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Gosselies (B) und verfügt nach der Übernahme von Integragen SA über eine weitere Niederlassung in Paris (F).

Das Unternehmen bietet Ärzten, Kliniken und pharmazeutischen Unternehmen Diagnoselösungen an, indem es proprietäre Technologien zur DNA- und RNA-Sequenzierung und Biomarker-Analysen auf der Grundlage von festen und flüssigen Biopsien anwendet, die zu klinisch relevanten Informationen führen. Diese Informationen werden dann mit der firmeneigenen Wissensdatenbank verglichen. Das Endergebnis ist ein umfassender Bericht, der alle relevanten diagnostischen Informationen und mögliche Behandlungsoptionen enthält.

Das Unternehmen hat seine Dienste in eine Cloud-basierte Lösung umgewandelt, um den Zugang und die Verwaltung von Informationen und Daten zu erleichtern. Die Datenbank wird ständig aktualisiert und «lernt» dadurch bei jedem neuen Bericht und/oder jeder neuen Dateneingabe dazu. Die Kunden des Pharmaunternehmens profitieren von diesem Angebot, indem sie klinische Studien präziser und effizienter gestalten und durchführen können. Dieser Ansatz der Präzisionsmedizin könnte später auch zu Begleitdiagnostik für personalisierte Krebsbehandlungen führen.

Sulzer & Schmid Laboratories

Sulzer & Schmid Laboratories (SSL) wurde 2016 von Tom Sulzer und Christoph Schmid gegründet und hat seinen Hauptsitz in Oetwil am See (ZH).

Das Unternehmen hat das Potenzial der Drohneninspektion erkannt, um die Inspektion von Windkraftanlagen neu zu definieren, und hat eine End-to-End-Softwareplattform entwickelt, die eine Zustandsüberwachung und -verwaltung der Rotorblätter ermöglicht, einschließlich der Verwendung von maschinellem Lernen für die Schadenserkennung und die vorausschauende Wartung. Dieser disruptive Ansatz reduziert die Betriebs- und Wartungskosten sowie die Ausfallzeiten der Wind­turbinen erheblich, was für den Kunden einen sehr attraktiven Business Case darstellt. Zu den Kunden gehören Windturbinenhersteller wie Vestas, Nordex usw. sowie Windturbinenbetreiber wie BP, EON usw.

SWISSto12

Swissto12 – Satelliten made in Switzerland: Das 2011 von EPFL-Absolventen gegründete Schweizer Technologieunternehmen produziert Satellitenkomponenten im 3D-Druck-Verfahren. Ihre patentierte Technologie erlaubt einen hohen Flexibilitätsgrad bei vergleichsweise tiefen Produktionskosten. Swissto12 arbeitet mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zusammen. Ende vergangenen Jahres konnte Intelsat, die weltweit führende Anbieterin von Satellitendiensten als Kundin gewonnen werden. Kürzlich kam mit Inmarsat ein weiterer Deal zustande. Das Unternehmen ist auf starkem Wachstumspfad und bietet den Investoren ausgezeichnete wirtschaftliche Aussichten.

Varjo Technologies

Varjo wurde 2016 von einem Team erstklassiger Augmented-Reality-Experten gegründet, die bereits damals über umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich bei Nokia und Microsoft verfügten.

Das Unternehmen entwickelt in erster Linie professionelle Mixed/Augmented-Reality-Geräte und bietet eine kollaborative Software-Plattform namens «Varjo Reality Cloud», die den ultimativen Science-Fiction-Traum, die fotorealistische virtuelle Teleportation, wahr werden lässt. Der Benutzer kann die simulierte Umgebung genauso beobachten und manipulieren, wie er in der realen Welt agiert. Dies ist besonders wichtig für Schulungen, Simulationen und Produktdesign. Varjo hat heute mehr als 1000 Kunden, darunter globale Blue-Chip-Kunden wie Boeing, Lufthansa, Airbus, Siemens, Philips, Rolls Royce, Autodesk, Volkswagen, Toyota und die ETH Zürich.

Bereits erfolgte Exits

1plusX

USD 150 Millionen für 1plusX: Das Zürcher Software-Unternehmen entwickelte datengestützte Analysen für Marketingzwecke und wurde im März 2022 erfolgreich an die amerikanische Werbe-Technologie-Firma Triplelift verkauft. Der Wachstums­fonds stieg im Dezember 2020 als Investor bei 1plusX ein.

Versantis

Strategische Akquisition von Versantis: Das französische Pharmaunternehmen Genfit hat im vergangenen September das Biopharmazie-Unternehmen Versantis gekauft. Bei erfolgreicher Weiterentwicklung der Technologie erhalten die Verkäufer zusätzliche Meilensteinzahlungen.

Creoptix

Erfolgreicher Exit von Creoptix: Das Healthtech-Start-up Creoptix wurde Anfang 2022 von der britischen Malvern Panalytical übernommen. Das Besondere daran: Die Zürcher Kantonalbank war bei Creoptix von Beginn weg als Investorin an Bord.